- Alena Vrzáňová
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Alena Vrzáňová Nation Tschechoslowakei Geburtstag 16. Mai 1931 Geburtsort Prag Karriere Disziplin Einzellauf Verein VŠ Praha Trainer Arnold Gerschwiler Medaillenspiegel WM-Medaillen 2 × 0 × 0 × EM-Medaillen 1 × 1 × 1 × Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften Gold Paris 1949 Damen Gold London 1950 Damen Eiskunstlauf-Europameisterschaften Bronze Prag 1948 Damen Silber Mailand 1949 Damen Gold Oslo 1950 Damen Alena "Ája" Vrzáňová (* 16. Mai 1931 in Prag) ist eine ehemalige tschechische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf für die Tschechoslowakei startete. Sie ist die Weltmeisterin von 1949 und 1950 und die Europameisterin von 1950.
Vrzáňová begann im Alter von drei Jahren, als ihr ihre Eltern Ski kauften, mit dem Wintersport. Jeden Winter verbrachte die Familie im Riesengebirge. Diese Tradition wurde wegen des Zweiten Weltkriegs unterbrochen. So begann sie mit dem Eiskunstlaufen. Die Bedingungen dafür waren nicht einfach, da sie nur an frühen Wintermorgenden in der Dunkelheit trainieren konnte aufgrund der Verdunkelungsvorschriften. Die Trainingsstunden fanden im offenen Štvanice Stadium statt, vor der Trainingszeit der Eishockeyspieler, oder auf den vereinseigenen Tennisplätzen, die geflutet und das Wasser dann gefroren wurde. Neben dem Eiskunstlauftraining besuchte sie eine Ballettschule und spielte Klavier.
Im Jahr 1946 wurde sie tschechoslowakische Jugendmeisterin im Eiskunstlauf. Im Herbst des Jahres zog sie nach London, um bei Arnold Gerschwiler trainieren zu können. Im Jahr 1947 gewann sie erstmals die nationalen Meisterschaften bei den Senioren und nahm erstmals bei Europa-und Weltmeisterschaften teil, wo sie sich als Sechste, bzw. Siebte platzieren konnte. Nachdem die kommunistische Partei in der Tschechoslowakei an die Macht gekommen war, wurde Vrzáňová dafür kritisiert, dass sie in London trainierte.
Bei der Europameisterschaft 1948 gewann sie im heimischen Prag mit Bronze hinter Barbara Ann Scott und Eva Pawlik ihre erste internationale Medaille. Bei der Weltmeisterschaft in Davos, wie auch bei den Olympischen Spielen in St. Moritz, belegte sie den fünften Platz, beide Male noch hinter ihrer Landsfrau Jiřina Nekolová.
Im Jahr 1949 wurde sie in Mailand Vize-Europameisterin hinter Eva Pawlik und in Paris Weltmeisterin.
Nachdem sie den Winter 1949 daheim in der Tschechoslowakei verbracht hatte, gab ihr ihr Vater den Ratschlag, nach der kommenden Weltmeisterschaft nicht mehr zurückzukehren. Sie stimmte dem zu, setzte sich während der Weltmeisterschaft 1950 in London ab und bekam politisches Asyl. Ihre Mutter folgte ihr im März unter dramatischen Umständen. Ihr Flugzeug wurde entführt. Ihr Vater, ein professioneller Cellospieler besuchte die beiden mehrere Male, aber entschied sich nie dafür, mit ihnen dort zu bleiben und sein Land auch zu verlassen. Vrzáňová selbst kehrte nicht vor 1990 nach Prag zurück. Im Jahr 1950 gewann sie ihren vierten und letzten nationalen Meistertitel in Folge und wurde Europameisterin in Oslo wie auch Weltmeisterin in London.
Nach ihrer Amateurkarriere zog Vrzáňová in die USA und lief für Eis-Shows wie Ice Follies und Ice Capades. Sie trat auch im Fernsehen und in Werbungen auf. Im Jahr 1969 heiratete sie den gebürtigen Tschechen Pavel Steindler, sie adoptierten zwei Kinder. Sie führten das Duck Joint Restaurant in New York City, und später den Czech Pavilion. Nach dem Tod ihres Mannes, arbeitete sie für Ice Capades und führte New York Citys größten öffentlichen Eislaufplatz, den Wollman Rink.
Ergebnisse
Wettbewerb / Jahr 1947 1948 1949 1950 Olympische Winterspiele 5. Weltmeisterschaften 7. 5. 1. 1. Europameisterschaften 6. 3. 2. 1. Tschechoslowakische Meisterschaften 1. 1. 1. 1. Weblinks
- Alena Vrzáňová in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
1906–07: Madge Syers | 1908–11: Lily Kronberger | 1912–14: Opika von Méray Horváth | 1922–26: Herma Szabó | 1927–36: Sonja Henie | 1937: Cecilia Colledge | 1938–39: Megan Taylor | 1947–48: Barbara Ann Scott | 1949–50: Alena Vrzáňová | 1951: Jeannette Altwegg | 1952: Jacqueline du Bief | 1953: Tenley Albright | 1954: Gundi Busch | 1955: Tenley Albright | 1956–60: Carol Heiss | 1962–64: Sjoukje Dijkstra | 1965: Petra Burka | 1966–68: Peggy Fleming | 1969–70: Gabriele Seyfert | 1971–72: Beatrix Schuba | 1973: Karen Magnussen | 1974: Christine Errath | 1975: Dianne de Leeuw | 1976: Dorothy Hamill | 1977: Linda Fratianne | 1978: Anett Pötzsch | 1979: Linda Fratianne | 1980: Anett Pötzsch | 1981: Denise Biellmann | 1982: Elaine Zayak | 1983: Rosalynn Sumners | 1984–85: Katarina Witt | 1986: Debi Thomas | 1987–88: Katarina Witt | 1989: Midori Itō | 1990: Jill Trenary | 1991–92: Kristi Yamaguchi | 1993: Oksana Bajul | 1994: Yūka Satō | 1995: Chen Lu | 1996: Michelle Kwan | 1997: Tara Lipinski | 1998: Michelle Kwan | 1999: Marija Butyrskaja | 2000–01: Michelle Kwan | 2002: Irina Sluzkaja | 2003: Michelle Kwan | 2004: Shizuka Arakawa | 2005: Irina Sluzkaja | 2006: Kimmie Meissner | 2007: Miki Andō | 2008: Mao Asada | 2009: Kim Yu-na | 2010: Mao Asada | 2011: Miki Andō
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