Mikojan-Gurewitsch I-75

Mikojan-Gurewitsch I-75

Die sowjetische Mikojan-Gurewitsch I-75 war ein schweres Abfangjagdflugzeug für den Allwetterbereich aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Als Konkurrenzentwurf zur Suchoi Su-9 bzw. T-43 entworfen, konnte sie sich gegen diese jedoch nicht durchsetzen und ging daher nicht in Serienproduktion. Trotzdem war sie mit 2.300 km/h zu ihrer Zeit das schnellste mit einem Strahlantrieb ausgerüstete Flugzeug der UdSSR.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der Entwurf der I-75 orientierte sich an der I-7 aus der Mitte der 1950er Jahre, weshalb sie vorerst die Bezeichnung I-7U erhielt. Optisch entsprach die I-75 einer vergrößerten Ausführung der E-2A, einem der frühen Prototypen der MiG-21. Die Tragflügel wurden von der MiG-19 übernommen und besaßen eine Vorderkantenpfeilung von 55° und zwei große Grenzschichtzäune. Das Leitwerk des Mitteldeckers war ebenfalls gepfeilt. Das sich im Rumpf befindliche Ljulka AL-7F-1 Triebwerk wurde durch einen im Bug beginnenden Einlasskanal mit Luft versorgt. Ebenfalls im Bug, im Stoßwellendiffusor des zentralen Lufteinlaufs, befand sich das Funkmessgerät vom Typ Uragan 5B. Das Höhenleitwerk war als Pendelruder ausgelegt und im Seitenleitwerk befand sich ein Heckwarngerät, außerdem war im Heck die automatisch regelbare Schubdüse angeordnet. Die Bewaffnung bestand gemäß der zu jener Zeit geltenden sowjetischen Militärdoktrin aus zwei Luft-Luft-Raketen an Unterflügelstationen. Die zwei Maschinenkanonen waren weggelassen worden.

Die Flugerprobung der letztlich in I-75F umbenannten Maschine wurde 1957 durch F.I.Burzew durchgeführt und erbrachte einige Erkenntnisse über das Verhalten von Pfeilflügelflugzeugen bei hohen Geschwindigkeiten. Sie war zu ihrer Zeit das schnellste sowjetische Flugzeug mit reinem TL-Antrieb. Aus der I-75F entstanden die Deltaflügel-Rekordflugzeuge E-150 und E-152.

Technische Daten

Mikojan-Gurewitsch I-75F / Микоян-Гуревич И-75Ф
Kenngröße Daten
Hersteller    OKB Mikojan-Gurewitsch
Baujahr(e)    1957
Länge    17,00 m
Flügelspannweite    9,80 m
Flügelfläche    32 m²
Antrieb    ein Ljulka AL-7F-1 mit 84 kN Schub mit Nachbrenner
Höchstgeschwindigkeit    2.300 km/h
Steiggeschwindigkeit    2,0 min auf 10.000 m Höhe
praktische Gipfelhöhe    21.000 m
Reichweite    2.000 km
Fluggewicht    11.380 kg
Besatzung    1 Pilot
Bewaffnung    zwei Lenkraketen Luft-Luft

Literatur

  • Karl Heinz Eyermann: MiG - Flugzeuge, transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00193-0
  • Flieger Revue 2/89, Seite 63, Rubrik „Wer? Wann? Was?“

Weblinks


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