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Milseburg Milseburg von Westen
Höhe 835,2 m ü. NN Lage Landkreis Fulda, Hessen, Deutschland Gebirge Rhön (Kuppenrhön) Geographische Lage 50° 32′ 42″ N, 9° 53′ 53″ O50.5459.8980555555555835.2Koordinaten: 50° 32′ 42″ N, 9° 53′ 53″ O Typ Quellkuppe Gestein Phonolith, Basalt Alter des Gesteins Entstehung im Tertiär Normalweg Wanderung Der Berg Milseburg ist mit 835,2 m ü. NN die höchste und zugleich südlichste Erhebung der zum Mittelgebirge Rhön gehörenden Kuppenrhön im Landkreis Fulda, Osthessen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Milseburg befindet sich an der Nahtstelle der Kuppenrhön zur wenige Kilometer östlich bzw. südöstlich gelegenen Hohen Rhön. Sie erhebt sich im Naturpark Hessische Rhön bzw. im Biosphärenreservat Rhön etwa 15 km (Luftlinie) östlich von Fulda zwischen den zur Gemeinde Hofbieber gehörenden Dörfern Kleinsassen im Westen und Danzwiesen im Osten. Südlich des Bergs liegt das Quellgebiet des östlichen Haune-Zuflusses Bieber.
Geschichte
Allgemein
Auf dem Fußweg zum Gipfel passiert man die Reste eines keltischen Ringwalls und mehrerer Annexwälle. Einst diente die Milseburg einer ganzen keltischen Siedlung als Wohnplatz (→ Oppidum Milseburg).
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Berg in einer Urkunde Kaiser Ottos II. am 25. Juli 980. Hierin wurde die Milsiburg als Grenzort zwischen dem Bereich des Klosters Fulda und des zu Hünfeld gehörigen Gebietes erwähnt. Die Bezeichnung als Burg lässt kaum einen anderen Schluss zu, als dass bereits zu dieser Zeit eine Burg auf dem Berg existierte. Allerdings wird erstmals im Jahr 1119 auf eine solche Anlage urkundlich hingewiesen. Diese Burg hat sich auf dem der Milseburg nordwestlich vorgelagerten Bergsporn Liedenküppel befunden, wie spärliche Überreste beweisen. Die Anlage der 'Burg' war mit 21 × 24 m sehr klein. Man vermutet, dass sie spätestens im 13. Jahrhundert verlassen wurde und dann allmählich verfiel.
Sage zur Entstehung des Bergs
Der Berg verdankt seinen Namen einer Sage über den „Riesen Mils“, der hier im Verbund mit dem Teufel sein Unwesen getrieben haben soll. Der Heilige Gangolf soll ihn schließlich bezwungen haben, worauf der „Riese Mils“ sich selbst umbrachte. Der Teufel bedeckte den Leichnam schließlich mit Steinen – das ist die heutige Milseburg.
Geologie
Der markante Basaltberg Milseburg verdankt seine Entstehung dem tertiärzeitlichen Vulkanismus im Gebiet der heutigen Rhön. Damals drang Magma als vulkanische Schmelze in den Buntsandstein des anstehenden Triasgesteins ein und erstarrte bei ihrer Abkühlung in der Tiefe. Erosion trug später das umgebende weichere Gestein so tiefreichend ab, dass die Milseburg als herauspräparierter Phonolith heute die umliegende Landschaft um etwa 130 m überragt.
Während der letzten Kaltzeiten verwitterte der Phonolith und bildete an den Hängen ausgedehnte Blockhalden.
Milseburg heute
Die Milseburg ist einer der bekanntesten Berge über die Region hinaus und daher ein beliebtes Ausflugsziel. Der mancherorts kahle, leicht erreichbare und dennoch exponierte Gipfelfelsen stellt einen der schönsten Aussichtspunkte der gesamten Rhön dar.
Auf der Bergkuppe befindet sich eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1756, unterhalb davon eine kleine Wallfahrtskapelle zu Ehren des Heiligen Gangolf − die Gangolfskapelle. Direkt unterhalb der Kapelle steht eine Ausflugsgaststätte − die Milseburghütte.
Von Fulda und Hilders ist die Milseburg gut mit dem Fahrrad über den Milseburgradweg (ehemalige Eisenbahnstrecke Rhönbahn) zu erreichen. Allerdings bleiben die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel nur konditionsstarken und fahrtechnisch versierten Mountainbikern vorbehalten. Der an dieser ehemaligen Bahntrasse befindliche Milseburgtunnel, der rund 1,5 km nördlich des Bergs Milseburg bzw. unmittelbar nördlich der Oberbernhardser Höhe (661 m ü. NN) errichtet wurde, ist im Sommer den Radfahrern zur Durchquerung des Bergs zugänglich. Tunnel und Milseburgradweg sind alljährlich Schauplatz des Tunnelrun, einer Volkslaufveranstaltung des Lauftreffs Petersberg, unterstützt von den Gemeinden Petersberg, Hofbieber und Hilders.
Am 22. Dezember 2005 erwarb Hofbieber den 26 ha großen, seit 1968 als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Kernbereich des Bergs Milseburg von Johannes von und zu Guttenberg (Bad Neustadt/Saale); der Kaufpreis in Höhe von 200.000 € wurde durch das Land Hessen und Sponsoren (u. a. der Rhönklub) aufgebracht. Dadurch ist der freie Zugang weiterhin gesichert.
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Blick von der Milseburgkuppe zur Wasserkuppe (links); hinter dem Teleskop ist die Dammersfeldkuppe (zweithöchster Berg der Rhön) zu sehen
Siehe auch
Literatur
- Matthias Müller: Hofbieber in grauer Vorzeit. In: Hofbieber 1093 - 2003. Aus der Geschichte eines Dorfes. Arbeitskreis 'Chronik' Hofbieber, Nüsttal-Hofaschenbach 2003, S. 29–38.
- Joachim Jenrich: Die Milseburg - Perle der Rhön. Naturpark Hessische Rhön 2005, Verlag Parzeller Fulda, ISBN 3-7900-0371-9.
- Willy Kiefer: Die Milseburg. 2. Auflage, Verlag Parzeller, Fulda 1999, ISBN 3-7900-0222-4.
Weblinks
Commons: Milseburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur über Milseburg in der Hessischen Bibliographie
- m-klueber.de: Milseburg-Fotogalerie
- Der Milseburgradweg
- Rundflug um die Milseburg Videoclip (10 MB, 1:20 min) von http://www.osthessen-news.de
- Milseburg - Reiseinformationen auf Wikivoyage
- Milseburghütte
- 360°-Panorama vom Gipfel auf www.panorama.photo.net
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