- Monte Wau-Wau
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Köterberg Köterberg, Nordflanke
Höhe 495,8 m ü. NN Lage Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen Gebirge Lipper Bergland Geographische Lage 51° 51′ 20″ N, 9° 19′ 30″ O51.8555555555569.325495.8Koordinaten: 51° 51′ 20″ N, 9° 19′ 30″ O Der Köterberg ist mit 495,8 m ü. NN der höchste Berg des Lipper Berglandes auf der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen (Deutschland). An seinem Nordhang liegt die Ortschaft Köterberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Köterberg befindet sich im Mittelteil des Weserberglands. Nordwestlich von Höxter und süd-südöstlich von Lügde, auf deren Stadtgebiet auch sein Gipfel liegt, ragt er hoch über die ihn umgebende Landschaft auf.
Der Berggipfel und wesentliche Teile des Bergrückens liegen in Nordrhein-Westfalen. Nur eine ganz schmale, aber sich bis auf den Gipfel erstreckende Landzunge, die im unteren Teil weitgehend in einem Bachtal verläuft, gehört zu Niedersachsen. Am westlichen Ende der Landzunge stoßen auf dem Berggipfel die Kreise Lippe und Höxter mit dem Landkreis Holzminden zusammen.
Im Deutschen Hauptdreiecksnetz ist der Köterberg Hauptdreieckspunkt mit der Benennung Lügde, Köterberg. Die Gipfelregion ist nur im Norden bewaldet, wodurch der Berg von weither gut zu erkennen ist und sich eine gute Aussichtsmöglichkeit (siehe unten) bietet.
Geologie
Der Köterberg ist Teil des durch Muschelkalk und Keuper geprägten Lipper Berglands. Er wird durch Sandsteine und Mergel des Oberen Keuper aufgebaut.
Geschichte
Der Köterberg wird in lippischen Grenzakten bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Die Gebrüder Grimm nennen in ihren Deutschen Sagen (Nr. 9, 20) den Köterberg auch Götzenberg, weil dort die Götter der Heiden angebetet wurden. Dort spielt auch ihr Märchen Die drei Vögelchen. Karl Ludwig Edler von Lecoq nahm den Keutersberg zwischen 1796 und 1801 als Dreieckspunkt in sein militärisch-topographisches Kartenwerk auf.
1831/32 entstand als erstes massives Bauwerk auf der höchsten Spitze des Berges ein 15½ Fuß (ca. 4,9 m) hoher Turm als Dreieckssignal ersten Ranges zur Triangulation. Der Köterberg war eine Station des Preußischen optischen Telegrafen, der von 1832 bis 1849 Berlin und Koblenz nachrichtentechnisch verband. Auf dem Gipfel steht seit 1929 das Köterberghaus und seit 1971 ein Fernmeldeturm.
Fernmeldeturm
Der auf dem Köterberggipfel stehende Fernmeldeturm (Typenturm; 100 m hoch) wurde 1971 von der Deutschen Bundespost erbaut und dient dem drahtlosen Telefonverkehr.
Genutzt werden die drei verschiedenen Antennentürme auf dem Berg für Richtfunk, als Polizei-, Feuerwehr- und Amateurfunkrelais sowie für Bundeswehrfunk. Das 70-cm-Amateurfunkrelais DB0KB arbeitet auf der Frequenz 439,425 Mhz und ist in weiten Teilen Westfalens, Niedersachsens und Hessens zu empfangen. Gekoppelt ist es mit DB0WAS auf der Wasserkuppe in der Rhön auf 438,950 Mhz und DB0WUR Wurmberg/Harz auf 438,550 Mhz
Die U.S. Army Communications Engineering and Installation Agency (USACEIA) installierte hier von Mai 1984 bis Mai 1985 eine Funk- und Radioanlage.
Aussichtsmöglichkeit
Weil der weitläufige Gipfelbereich des Köterbergs, der über eine Sackgasse von Lügde-Köterberg kommend angefahren werden kann, fast unbewaldet ist, bietet sich von dort die wohl beste (Fast-)Rundumsicht nicht nur im Grenzbereich der zuvor genannten Bundesländer, sondern zum Beispiel sogar bis zum Habichtswald und Kaufunger Wald in Nordhessen und zum Harz, der sich in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befindet.
Zu sehen sind beispielsweise:
- Biesterfeld im Nordwesten
- Desenberg bei Warburg
- der Harz mit dem Brocken
- Holzminden
- der Kaufunger Wald
- Höxter
- der Habichtswald mit dem Herkules
- das Eggegebirge mit den Externsteinen
- der Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal
Wegen der guten Aussichtsmöglichkeit und vor allem wegen seiner exponierten Lage, beides ähnelt dem Brocken im Harz, vermittelt der Köterberg den Eindruck, höchster Punkt im Weserbergland zu sein, obwohl der Solling ihn mit vier Gipfeln (Große Blöße, Großer Ahrensberg, Moosberg, Vogelherd) überragt. Die Gipfel im Solling sind jedoch alle stark bewaldet, recht unauffällig und aus der Ferne nicht ohne weiteres auszumachen. Der Köterberg wird daher auch als „Brocken des Weserberglandes“ bezeichnet.
Tourismus
In den Sommermonaten treffen sich an den Wochenenden auf dem Gipfel zahlreiche Motorradfahrer zum Benzingespräch, was häufig zu einer beträchtlichen Ansammlung von Motorrädern auf dem Parkplatz führt. Ebenso befahren sportlich ambitionierte Radfahrer den Köterberg. Die Straße zwischen der Ortschaft Köterberg und dem Gipfel weist eine maximale Steigung von 14 Prozent auf. Funkamateure nutzen den Gipfel wegen der günstigen Sende- und Empfangsbedingungen. Im Köterberghaus befindet sich ein Gastronomiebetrieb.
Kurioses
- Auf zwei Schildern am Köterberghaus wird die Höhe des Köterbergs falsch mit 500 m ü. NN angegeben. Diese falsche Höhenangabe findet sich auch gelegentlich in der Werbung wieder.
- Der Köterberg ist auch unter der scherzhaften Bezeichnung „Monte Wau-Wau“ bekannt.
Weblinks
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