- Moritz Wagner
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Moritz Wagner (* 3. Oktober 1813 in Bayreuth; † 31. Mai 1887 in München durch Suizid) war ein deutscher Reisender, Geograph und Naturforscher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Moritz Wagner wurde als Bruder des Physiologen Rudolf Wagner geboren und besuchte zwischen 1833 und 1836 die Universitäten Erlangen und München.
Zwischen 1836 und 1838 bereiste Wagner Algerien, später 1842 bis 1845 die Küstenländer des Schwarzen Meeres, den Kaukasus, Armenien, Kurdistan und Persien. Von 1852 bis 1855 war er mit Carl Scherzer in Mittel- und Nordamerika sowie in der Karibik unterwegs. 1857 ging er nochmals nach Amerika und durchforschte bis 1860 die Anden von Panama bis Ecuador.
Auf seinen Forschungsreisen durch Mittel- und Südamerika legte Wagner umfangreiche naturhistorische Sammlungen an. So hatte er ein besonderes Interesse an der Erforschung der Fischfauna und legte eine umfangreiche Fischsammlung an. Großteile des Materials, das er während seiner ersten Reise gesammelt hat, gingen jedoch aufgrund der schlechten Konservierung bereits unterwegs verloren. Das verbliebene Sammlungsmaterial wurde durch ein schweres Erdbeben am 16. April 1854 in San Salvador zerstört. Die zweite Reise in den Jahren 1858/1859 führte Wagner nach Panama und Ecuador. Wagner geht in dem Bericht über seine zweite Forschungsreise genauer auf die Orte, Flüsse oder Einzugsgebiete ein, an denen er gesammelt hat. Teilweise finden sich in dieser Arbeit auch nähere Angaben zu Typusfundorten der von Rudolf Kner 1863 aus der Sammlung Wagner beschriebenen neuen Fischarten.
Daraufhin wurde Wagner Honorarprofessor für Geographie und Ethnographie an der Universität München. 1862 wurde er außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Werke
- Reisen in der Regentschaft Algier in den Jahren 1836, 1837 und 1838. 3 Bde. Leipzig (1841)
- Der Kaukasus und das Land der Kosaken. 2 Bde. Leipzig (1847)
- Reise nach Kolchis. Leipzig (1850)
- Reise nach dem Ararat und dem Hochlande Armeniens. Stuttgart (1848)
- Reise nach Persien und dem Lande der Kurden. 2 Bde. Leipzig (1851)
- Die Republik Costa-Rica. Leipzig (1856)
- Über die hydrographischen Verhältnisse und das Vorkommen der Süßwasserfische in den Staaten Panama und Ecuador. Abhandlungen der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften, II Classe 11 (I Abt.)
- Naturwissenschaftliche Reisen im tropischen Amerika. Stuttgart (1870)
- Die Darwinsche Theorie und das Migrationsgesetz der Organismen. Leipzig (1868)
- Über den Einfluß der geographischen Isolierung und Kolonienbildung auf die morphologischen Veränderungen der Organismen. München (1871)
- Reisen in Nordamerika in den Jahren 1852 und 1853. von Dr. Moritz Wagner und Dr. Carl Scherzer, Leipzig, Arnoldische Buchhandlung (1854)
Literatur
- Friedrich Ratzel: Wagner, Moritz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 532–543.
Weblinks
Wikisource: Moritz Wagner – Quellen und VolltexteKategorien:- Naturforscher
- Entdecker (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (LMU München)
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Autor
- Sachliteratur
- Deutscher
- Geboren 1813
- Gestorben 1887
- Mann
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