Mottschieß

Mottschieß
Mottschieß
Ehemaliges Gemeindewappen von Mottschieß
Koordinaten: 47° 58′ N, 9° 17′ O47.9616666666679.2854166666667644Koordinaten: 47° 57′ 42″ N, 9° 17′ 8″ O
Höhe: 644 m ü. NN
Einwohner: 150
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 88630
Vorwahl: 07552

Mottschieß, bis 1965 Mottschies, ist ein Stadtteil von Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg mit rund 150 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Das Dorf liegt rund 4,6 Kilometer nordöstlich von Pfullendorf auf 644 m ü. NN. Historisch liegt es im Dreiländereck zwischen Hohenzollern, Württemberg und Baden. Rund um den Ort befinden sich große Wälder, so zum Beispiel der „Pfullendorfer Wald“ im Norden; zahlreiche Sagen und Geschichten ranken sich um diese.

Geschichte

Funde aus der Hallstattzeit (vor rund 2500 Jahren) sind frühe Zeugen menschlicher Ansiedlung auf der Gemarkungsfläche.

Der Weiler Mottschies gehörte über Jahre zur Grafschaft Sigmaringen. Sigmaringen stand das Niedergericht sowie die Kollektation zu. Grundherrschaft übte seit unbekannter Zeit bis ins 19. Jahrhundert das Spital zu Pfullendorf aus. Nach der Mediatisierung war Mottschies Landgemeinde des Oberamts Sigmaringen. Dieses hohenzollerische Oberamt gehörte von 1807 bis 1850 zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen und anschließend bis zu dessen Auflösung 1925 als Teil der Hohenzollernschen Lande zu Preußen. Durch die Vereinigung der Oberämter Gammertingen und Sigmaringen im Jahr 1925 war Mottschies Teil des Landkreises Sigmaringen.

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs war Mottschies Teil der Französischen Besatzungszone. Später wurde im Wald „Weithart“ westlich von Levertsweiler eine Standortmunitionsniederlage des Heeres für Pfullendorf und Weingarten eingerichtet. Im Munitionslager Mottschieß waren vermutlich ab 1969 auch nukleare Sprengköpfe der US-Streitkräfte gelagert.

Mit Zustimmung der Landesregierung mit Beschluss vom 10. August 1965 wurde die Gemeinde Mottschies in „Mottschieß“ umbenannt[1]. Die Gemeinde wurde am 1. Januar 1973 im Zuge der Kreisreform Baden-Württemberg der Stadt Pfullendorf zugeschlagen.

Religion

Mottschieß befand sich in einem dualistischen Kirchspiel; evangelische Christen gehörten dem hohenzollerischen Sigmaringen an, katholische der badischen Pfarrei Zell am Andelsbach.

Politik

Wappen

Das Wappen von Mottschieß zeigt in geteiltem Schild oben in Gold drei (2:1) schwimmende rote Fische (Karpfen), unten in Rot ein stehender goldener Hirsch. Die drei schwimmenden Fische im oberen Teil des Wappens deuten auf die lange Tradition der Fischzucht in Mottschieß hin. Der Hirsch deutet auf die einstige Zugehörigkeit des Ortes zur Grafschaft Sigmaringen. Die obere Schildhälfte bringt die Sigmaringer Farben in Umkehrung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • In Mottschieß befindet sich eine spätgotische Kapelle.
  • Brunnen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • In Mottschieß wird am Funkensonntag durch die Narrengesellschaft Mottschieß ein Funken entzündet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Über Jahrhunderte war Mottschieß hauptsächlich von der Jagd und vom Fischfang geprägt. So zählte der Ort in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fünf künstlich angelegte städtische Weiher, die der Fischzucht dienten.

Verkehr

Mottschieß befindet sich an der Landesstraße 268 von Pfullendorf nach Mengen.

Anmerkung

  1. GABl 412/1965

Weblinks


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