Murat Safin

Murat Safin
Marat Safin
Marat Safin 2006
Nationalität: Russland Russland
Geburtstag: 27. Januar 1980
Größe: 193 cm
Gewicht: 88 kg
1. Profisaison: 1997
Spielhand: Rechts
Trainer: Hernan Gumy
Preisgeld: 13.922.490 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 403:245
Karrieretitel: 15
Höchste Platzierung: 1 (20. November 2000)
Aktuelle Platzierung: 27
Wochen als Nr.1: 9 Wochen
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel: 2
Australian Open S (2005)
French Open HF (2002)
Wimbledon HF (2008)
US Open S (2000)
Doppel
Karrierebilanz: 92:108
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 71 (22. April 2002)
Aktuelle Platzierung: 301
Letzte Aktualisierung der Infobox: 26. Januar 2009

Marat Michailowitsch Safin (russisch Марат Михайлович Сафин, wiss. Transliteration Marat Michajlovič Safin, tatarisch Marat Möbin ulı Safin; * 27. Januar 1980 in Moskau) ist ein russischer Tennisspieler tatarischer Herkunft.

Safin begann seine Tenniskarriere im Jahr 1997 und verpasste in der Saison 2000 nur knapp die Weltranglistenspitze am Jahresende, nachdem er im Saisonverlauf die Tennis-Weltrangliste für neun Wochen angeführt hatte. In seiner bisherigen Karriere gewann Safin 15 Turniere im Einzel, darunter die Australian Open 2005 und die US Open 2000. In den letzten Jahren hat Safin durch mehrere Verletzungen den Anschluss an die vorderste Weltspitze verloren.

Kindheit

Marat Safins Mutter Rausa Mohamedjhanowna Islanowa war eine frühere Top-Ten-Spielerin in Russland, sein Vater Michail Alexeijewitsch Safin (Mubin Aliamtschewitsch) führte einen Tennisclub in Moskau, in dem neben Safin auch spätere Stars wie Anna Kurnikowa, Jelena Dementjewa oder Anastassija Myskina trainierten. Seine jüngere Schwester Dinara Safina ist ebenfalls Profi-Tennisspielerin und derzeit die Nummer 1 der WTA-Weltrangliste. Im Alter von 14 zog er nach Valencia, Spanien, da die Trainingsmöglichkeiten in Russland nicht mehr ausreichten.

Karriere

1997 trat er das erste Mal in der ATP-Herren-Tour auf und verlor beim Kremlpokal in Moskau in der ersten Runde gegen den Dänen Kenneth Carlsen. 1998 zog er die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich, als er Andre Agassi und Gustavo Kuerten bei den French Open in jeweils fünf Sätzen besiegte. 2000 gewann er mit den US Open sein erstes Grand-Slam-Turnier. Dabei besiegte er den viermaligen US-Open-Sieger Pete Sampras glatt in 3 Sätzen mit 6:4, 6:3 und 6:3. Tennisexperten sahen in Safin einen neuen Stern am Tennishimmel, der die Tenniswelt in den nächsten Jahren dominieren würde. Aber eine Serie von Konzentrationsfehlern und instabilen Spielen, die seinen unberechenbaren Temperamentsausbrüchen angelastet wurden, widerlegten diese Prognose. Zusätzlich zog er sich mehrere Verletzungen zu, die sein Spiel so sehr beeinträchtigten, dass er 2003 den Großteil der Saison pausieren musste.

Safin erreichte drei weitere Grand-Slam-Finals, alle bei den Australian Open (2002, 2004 und 2005). Erst 2005 konnte er dann den Pokal in die Luft strecken, nachdem er Lokalmatador Lleyton Hewitt in vier Sätzen mit 1:6, 6:3, 6:4, 6:4 besiegte. Im Halbfinale hatte Safin zuvor Roger Federer in einem Fünf-Satz-Krimi niedergerungen. Safin zeigte dabei ungewöhnliche Ruhe und Überlegenheit und beendete damit Federers Siegesserie. In seiner Laufbahn gewann Safin fünf ATP-Masters-Titel, 2000 in Toronto, 2000, 2002 und 2004 in Paris und 2004 in Madrid. 2004 erreichte Safin auch das Halbfinale des Masters Cups in Houston, wo er gegen Federer mit 3:6 und 6:7 (18:20) unterlag.

Nach dem Triumph bei den Australian Open 2005 führte Safin seinen Sieg und seine konstante Leistung auf seinen neuen Coach Peter Lundgren zurück, der bis 2003 Federers Coach war. Die nachfolgenden Turniere verliefen dennoch wenig erfolgreich, es folgten viele frühe Niederlagen bis hin zu den French Open. Im Juni 2005 stand er aber dennoch im Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Halle im Finale, wo er gegen Federer unterlag.

Safin ist beliebt, sowohl bei den Fans als auch unter den Kommentatoren. Für zertrümmerte Schläger ist er berüchtigt, und 2004 ließ er in Roland Garros nach dem Zweitrundensieg gegen Felix Mantilla seine Hosen runter. Sein Verhalten und die Unterstützung seiner vornehmlich weiblichen Fans machen Safin zu einem Spieler, der in der Lage ist, einem Sport, der an Beliebtheit eingebüßt hat, neues Leben einzuhauchen.

Marat Safin verhalf 2002 zusammen mit Jewgeni Kafelnikow, Michail Juschny, Andrei Stoljarow und Teamkapitän Schamil Tarpischtschew Russland zum ersten Davis-Cup-Sieg, als man in der Finalrunde Frankreich in Paris mit 3:2 besiegte.

Obwohl ihn eine ernsthafte Knieverletzung in den Ranglisten weit zurückwarf (er verpasste die US Open 2005 und die Australien Open 2006) und Safins Fortschritte zunichte machte, kam er 2006 auf die Tour zurück und spielte die Masters-Turniere in Indian Wells, Miami, Monte Carlo, Rom und Hamburg. Auch wenn sein dabei fehlender Erfolg zeigte, dass eine vollständige Rückkehr zu seinem früheren Zustand noch etwas Zeit braucht, bewies er doch, dass er immer noch einer der gefürchtetsten Hartplatzspieler ist. Vor dem französischen Publikum beim Davis-Cup-Finale gegen Richard Gasquet zeigte er, dass er sein Temperament zügeln kann und bewies mentale Stärke, brachte seine Grundschläge ins Feld, platzierte 33 Asse und siegte schließlich nach 3 Stunden 45 Minuten. Sein Gegner war hinterher voll des Lobes: „Safin war großartig. Ich habe getan, was ich konnte. Ich kann mir selbst kaum Vorwürfe machen. Sein Aufschlag ist ungeheuerlich. Er hat unglaublich viel Kraft und Talent. Er ist ein wirklich schwieriger Gegner.“ Am 17. August 2006 trennte sich Safin nach einem enttäuschendem Jahr vorübergehend von seinem Coach Peter Lundgren.

Bei den US Open 2006 spielte Safin wieder wie in alten Zeiten, als er im Zweitrundenmatch den an 4 gesetzten David Nalbandian in fünf Sätzen schlagen konnte und dabei wieder ungewohnte Ruhe und mentale Stärke an den Tag legte. In der vierten Runde scheiterte er am früheren Weltranglistenzweiten Tommy Haas, ebenfalls in fünf Sätzen. Safins derzeitige Formverbesserung hielt auch weiterhin an, zunächst beim 3:2 gegen die USA im Davis Cup und anschließend mit einem guten Start in die Hallensaison bei den Thailand Open, wo er dem späteren Sieger James Blake im Halbfinale unterlag.

Als krönenden Abschluss des Jahres 2006 trat Safin gemeinsam mit Nikolai Dawydenko, Dmitri Tursunow und Michail Juschny im Davis Cup 2006 gegen Argentinien an. Vor ihrem Heimpublikum gewannen die Russen 3:2 und sicherten sich den zweiten Davis-Cup-Sieg nach 2002.

Nach einer relativ guten Saison 2006 befand sich Safin wieder unter den Top 30, da er kurzzeitig durch seine Verletzungen und sein schwaches Auftreten bei wichtigen Turnieren sehr früh ausschied.

Im Jahr 2007 befand er sich auf Rang 24 und wurde als Geheimfavorit bei den Australian Open 2007 gehandelt. Er überzeugte bei seinen Erst- und Zweitrundenmatches, verlor dann aber in der dritten Runde gegen den an 3 gesetzten Andy Roddick. Seine Formverbesserung sollte nur kurz anhalten, in Las Vegas zeigte er mentale Stärke und kam bis ins Halbfinale, wo er gegen den späteren Sieger Lleyton Hewitt klar mit 7:5 und 6:1 verlor. Bei den Masters-Turnieren schied er frühzeitig aus. In Monte Carlo bezwang er den Belgier Kristof Vliegen im ersten Satz mit 6:0, den zweiten und dritten Satz verlor er allerdings nach deutlicher Führung. Weitere Niederlagen folgten sehr früh in Miami, Indian Wells und Rom.

Bei den French Open 2007 unterlag er in der zweiten Runde dem Serben Janko Tipsarević in drei Sätzen. Auch in Wimbledon 2007 schied er in drei Sätzen (1:6, 4:6 und 6:7 (4:7)) gegen Roger Federer in der dritten Runde aus. Bei den US Open in diesem Jahr schied er in der zweiten Runde gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka (3:6, 3:6, 3:6) aus.

Bei den Australian Open 2008 schied Safin in einem umkämpften Match (4:6, 4:6, 6:2, 6:3, 2:6) gegen Marcos Baghdatis in der zweiten Runde aus. Bei den French Open schied er ebenfalls in der zweiten Runde gegen seinen Landsmann Nikolai Dawydenko klar in drei Sätzen aus (6:7, 2:6, 2:6).

Erst in Wimbledon konnte Safin zu alter Stärke zurückfinden und erreichte hier das bisland beste Ergebnis seiner Karriere. Safin unterlag erst im Halbfinale Roger Federer in 3:6, 6:7 und 4:6. Auf seinem Weg dorthin hatte er unter anderem den Weltranglistendritten Novak Đoković in 6:4, 7:6 und 6:3 geschlagen. Bei den Turnieren nach Wimbledon konnte Safin aber nicht an diese Erfolge anknüpfen und schied so auch bei den US Open 2008 in der zweiten Runde gegen den Spanier Tommy Robredo (6:4, 6:7, 4:6, 0:6) aus.

Im Vorfeld der Australian Open 2009 kündigte Safin an, seine Karriere nach Abschluss des Jahres beenden zu wollen.

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