Mutzwiler

Mutzwiler
Montsevelier
Wappen von Montsevelier
Basisdaten
Kanton: Jura
Bezirk: Delémont
BFS-Nr.: 6717Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 2828
Koordinaten: (605267 / 245742)47.36257.508345565Koordinaten: 47° 21′ 45″ N, 7° 30′ 30″ O; CH1903: (605267 / 245742)
Höhe: 565 m ü. M.
Fläche: 7.75 km²
Einwohner: 511
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.montsevelier.ch
Karte
Karte von Montsevelier

Montsevelier ist eine politische Gemeinde im Distrikt Delémont des Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name Mutzwiler wird heute nicht mehr verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Montsevelier liegt auf 565 m ü. M., 13 km östlich des Kantonshauptorts Delémont (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich entlang des Baches Ruisseau de Montsevelier im Val Terbi, dem östlichsten Abschnitt des Delsberger Beckens, einer breiten Senke im Faltenjura.

Die Fläche des 7.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen kleinen Abschnitt der landwirtschaftlich intensiv genutzten Talschaft des Delsberger Beckens. Das Gemeindegebiet wird durch den Montsevelier-Bach, einen rechten Seitenbach des Scheltenbachs (französisch La Scheulte), nach Westen zur Birs entwässert. Im Norden und Osten wird Montsevelier von hohen Jurakämmen umrahmt. Die nördliche Gemeindegrenze verläuft auf dem Kamm der Fringelikette (L'Aibaiteuse, 921 m ü. M.). Nach Nordosten besteht über das Welschgätterli (810 m ü. M.) eine Wegverbindung mit dem Lüsseltal. Der höchste Punkt der Gemeinde wird im Südosten auf dem 1073 m hohen Grand Mont erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 % auf Siedlungen, 45 % auf Wald und Gehölze und 51 % auf Landwirtschaft.

Zu Montsevelier gehören mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Montsevelier sind Mervelier und Corban im Kanton Jura sowie Bärschwil, Grindel, Erschwil und Beinwil im Kanton Solothurn.

Bevölkerung

Mit 511 Einwohnern (Ende 2007) gehört Montsevelier zu den kleineren Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 96.2 % französischsprachig und 3.2 % deutschsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Montsevelier belief sich 1850 auf 414 Einwohner, 1900 auf 384 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seit 1980 (556 Einwohner) gab es nur noch geringe Schwankungen.

Wirtschaft

Die Gemeinde ist noch landwirtschaftlich geprägt. Im Dorf gibt es aber auch Arbeitsplätze im sekundären Sektor, nämlich in den Bereichen Werkzeugmaschinenbau, Uhrmacherei und Feinmechanik. Trotzdem sind viele Erwerbstätige (über 50 %) Wegpendler und arbeiten vor allem in der Region Delémont.

Verkehr

Montsevelier liegt abseits von Durchgangsstrassen. Durch eine Buslinie, welche von Delémont via Mervelier nach Montsevelier führt, ist die Gemeinde an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.

Geschichte

Funde von Spuren einer burgundischen Keramikwerkstätte lassen eine Besiedlung des Gemeindegebietes um das 7. Jahrhundert vermuten. Erste Erwähnung findet der Ort 1136 als Muzivilir. Wenig später erscheinen die Namen Munhewilare (1139), Muzwillare (1140), Motzwilre (1242), Muzwilr (1291), Mussevelier (1317) und schliesslich Moncevelier (1462). Der Ortsname geht wahrscheinlich auf das Gehöft eines Musso oder Muzzo zur Zeit der Karolinger zurück.

Montsevelier bildete eine Exklave der Herrschaft von Delsberg und war im Westen und Süden vom Gebiet der Propstei Moutier-Grandval umgeben. Diese war als helvetisches Hoheitsgebiet neutral und wurde 1792, als die Franzosen die Herrschaft von Delsberg besetzten, vorerst nicht angetastet. Montsevelier konnte deshalb nicht eingenommen werden. In der Folge erklärte sich die Gemeinde zur unabhängigen République de Montsevelier, die bis 1798 Bestand hatte. In diesem Jahr wurde Montsevelier Frankreich angegliedert. Anfangs war es Teil des Département du Mont Terrible, 1800 wurde es mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und blieb weiterhin eine Exklave des Distrikts Delémont. Erst mit dem Übertritt der Nachbargemeinden Mervelier und Corban 1976 zum Distrikt Delémont im Rahmen der Schaffung des Kantons Jura endete dieser administrative Sonderstatus. Am 1. Januar 1979 kam Montsevelier zusammen mit den anderen Gemeinden an den neu gegründeten Kanton Jura.

Sehenswürdigkeiten

Die heutige Dorfkirche im Stil des Eklektizismus wurde 1900-01 errichtet. Sie steht an der Stelle eines früheren Gotteshauses aus dem 17. Jahrhundert. Zur Pfarrei Montsevelier gehörten bis 1771 auch Mervelier und Schelten. Ausserhalb des Dorfes an der Gemeindegrenze zu Mervelier steht an aussichtsreicher Lage die Kapelle Saint-Grat.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • List of German exonyms for places in Switzerland — Below is list of German language exonyms for places in bilingual areas, and fully non German speaking areas of Switzerland:Non German Canton of Berne/Bern*Belprahon Tiefenbach *Bévilard Bewiler *Diesse Tess *Eschert Eschendorf *Frinvilier… …   Wikipedia

  • Gemeinden des Kantons Jura — Der Kanton Jura umfasst 64 politische Gemeinden (Stand Januar 2009). Bezirkshauptorte sind fett hervorgehoben. Siehe auch: Bezirke des Kantons Jura Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen Schweizer Orte — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Diese Liste enthält die deutschen Bezeichnungen von französisch ,… …   Deutsch Wikipedia

  • Montsevelier — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Montsevelier — Escudo …   Wikipedia Español

  • Liste deutscher Bezeichnungen von Schweizer Orten — Diese Liste enthält die deutschen Bezeichnungen von französisch , italienisch oder rätoromanischsprachigen Schweizer Orten (Städte, Flüsse, Inseln etc.). Es sind nur Orte aufgelistet, deren Sprache nicht deutsch oder nicht mehrsprachig (bilingual …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaus Meyer zum Pfeil — Minneszene Nikolaus Meyer zum Pfeil und Barbara zum Lufft, oben mit Allianzwappen zum Lufft Meyer zum Pfeil (Wandteppich, Basel um 1471/1490) Junker Nikolaus Meyer zum Pfeil (* 1451 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”