N-Joy

N-Joy


N-Joy
Njoy-logo.svg
Allgemeine Informationen
Empfang UKW, Kabel, DVB-C, DVB-S Radio,
DAB+ ab 22. November 2011
Sendegebiet Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen,
Schleswig-Holstein
Sendeanstalt Norddeutscher Rundfunk
Programmchef Norbert Grundei
Intendant Lutz Marmor
Sendestart 4. April 1994
Rechtsform öffentlich-rechtlich
Liste der Hörfunksender

N-Joy (Eigenschreibweise N-JOY) ist ein Hörfunkprogramm des Norddeutschen Rundfunk (NDR) mit der Zielgruppe 14 bis 29 Jahre. Der Sitz des Senders befindet sich in Hamburg. Programmchef ist Norbert Grundei.

Inhaltsverzeichnis

Programm

Anfänge

Am 4. April 1994 um 16:44 Uhr startete der NDR das Jugendprogramm N-Joy, damals noch unter dem Namen N-Joy Radio (bis 2001), als Radiosender für ein junges Publikum. Auf Sendung ging N-Joy mit dem Musiktitel „Look, who's talking“ von Dr. Alban. Die Moderatoren des Sendestarts waren Cyrus Sadri und Thomas Bug.

Das Programm war auch als Reaktion auf Privatprogramme insbesondere in Hamburg (OK Radio) gedacht, die beim NDR und der damals „jüngsten“ Welle NDR 2 zunehmend Hörer abwandern ließen. Im Radioprogramm einiger Fernsehzeitschriften (z. B. „Hörzu“ oder „Funk Uhr“) wurde dieser Sender zunächst unter dem Arbeitstitel „NDR 5“ geführt.

N-Joy warb zwei Wochen vorher in einer Musikwarteschleife auf seiner damals neuen Frequenz für sein Programm mit dem Slogan: „N-Joy Radio startet am 4. 4. um 4 Uhr 44“. Der Sendestart begann mit den Worten: „Jetzt geht's los, Jetzt geht's los, hier ist N-Joy Radio.“ Die Studio- und Redaktionsräume des Senders befanden sich damals noch in der Bebelallee in Hamburg-Winterhude, getrennt vom restlichen NDR-Hörfunk. Die räumliche Trennung von den anderen NDR-Programmen war gewollt, da sich der Jugendsender nicht dem angestaubten NDR-Bild untergeben wollte. 2004 zog N-Joy zu den anderen Programmen in einen Neubau am NDR-Hauptsitz in der Rothenbaumchaussee.

In den 1990er-Jahren waren die Hauptmusikgenres aktuelle Chartbreaker und vor allem Dance-, Trance- und House-Musik. Beliebt waren auch die „N-Joy-Radio-Charts“, die immer sonntags von 10 bis 14 Uhr liefen. Dort liefen die 40 meistgewünschten Titel der vergangenen Woche. Laut Media-Analyse von 1997 schalteten rund 48,2 Prozent der 14- bis 19-jährigen Zuhörer einmal am Tag den Sender ein.

Kultstatus erlangte auch die von SWF3 übernommene Radio-Comedy-Show „Käpt'n Kip Dotter“, bei der hauptsächlich Star Trek und andere Science-Fiction-Klischees veralbert wurden. Gesprochen wurde der Käpt'n vom SWF3- und späteren Sat.1-Moderator Elmar Hörig. Die Comedy begann immer mit der Phrase: „Und jetzt: Der größte Knall im All…“.

Eine Zeit lang (etwa 1996/97) gab es die Morgenschiene unter dem Namen „N-Joy Breakfast TV“ auch im Fernsehen (N3) zu sehen. Es wurden Bilder live aus dem Studio gesendet, so dass die Moderatoren, z. B. Anja Goerz und Thomas Bug, bei ihrer Arbeit beobachtet werden konnten. Aber die Grundidee, das Radio parallel dauerhaft ins Fernsehen einzuspeisen, hielt sich nicht und wurde auch kaum von anderen Sendern übernommen.

Im Frühjahr 1998 startete N-Joy Radio zusammen mit Pro Familia das Projekt „Sextra - Sex extra“, in der Fragen zur Verhütung, zum „ersten Mal“ und Liebeskummer besprochen wurde. 1998 lag das Durchschnittsalter der Hörer bei 24 Jahren (Media-Analyse 98/I).

Aktuell

Der Sender bietet aktuelle Informationen und humorvolle Programmteile. Der Wortanteil im Programm ist aber eher gering. Die Nachrichten auf N-Joy werden morgens (6 bis 10 Uhr) und nachmittags (16 bis 18 Uhr) halbstündlich, tagsüber stündlich ausgestrahlt. Die Musik, die auf N-Joy zu hören ist, orientiert sich an den aktuellen Charts. Der Sender wirbt mit dem Slogan „Die meisten Hits von Heute“.

Tagesprogramm

Montags bis freitags gliedert sich das Tagesprogramm in folgende Sendungen:

  • Kuhlage und Hardeland -- Die N-JOY Morningshow (5 bis 9 Uhr) mit Andreas Kuhlage und Jens Hardeland
  • N-JOY@Work (9 bis 15 Uhr) mit Jan Kuhlmann (9 bis 12 Uhr) sowie unterschiedlichen Moderatoren (12 bis 15 Uhr)
  • Der N-JOY-Nachmittag (15 bis 19 Uhr) mit Susan Hammann und Stefan Frech
  • N-JOY Wunschhits (montags bis donnerstags 19 bis 20 Uhr)
  • N-JOY Neu (montags bis donnerstags 20 bis 22 Uhr)
  • N-JOY Top 30 (freitags 19 bis 22 Uhr)

Am späteren Abend sendet N-Joy (in der Regel zuvor aufgezeichnete) Musik-Spezialsendungen unter dem Namen „N-Joy-Soundfiles“ mit verschiedenen Schwerpunkten. Dies sind Hip-Hop am Montag, Internet-Hits (Top of the blogs mit Dennis „Denyo“ Lisk) und Live-Mitschnitte von verschiedenen Solokünstlern und Bands am Dienstag, Alternative am Mittwoch. Donnerstags wird das „N-Joy Music-Meeting“ ausgestrahlt, in dem N-Joy-Musikredakteure und Gaststars über neue Musik diskutieren. Die N-Joy Soundfiles Hip-Hop werden dabei seit der ersten Sendung von DJ Mad der Beginner gemixt sowie co-moderiert. Donnerstags wird zudem von 23 bis 1 Uhr die Lateline mit Jan Böhmermann gesendet. Freitags sendet N-JOY von 22 bis 1 Uhr den „Friday Flavor Mix“ , der seit Beginn von den Flavor Mix-DJs Grandmaster Ben & Fab 5 Finger gemixt und vorproduziert wird.

Am Samstag sendet N-JOY u.a. die Bundesligasendung N-JOY-Hitliga (14 bis 18 Uhr) sowie N-JOY in the Mix (22 bis 24 Uhr) und Boris Dlugosch (0 bis 2 Uhr). Sonntags sind die Radio-Quizshow „Nur für die Ehre“ (10 bis 14 Uhr), die N-JOY Lounge (22 bis 23 Uhr) mit Piet Blank und N-JOY Abstrait (23 bis 1 Uhr) mit Raphaël Marionneau erwähnenswert. Am Wochenende moderiert gelegentlich Cyrus Sadri, der seit dem Sendestart zum Team gehört. Außerdem sind im Programm Maren Sieber, Fabian Wittke, Christian Haacke, Nina Zimmermann, Danny Peters, Markus Kempf, Sebastian Filipowski und Christian Hinkelmann zu hören. [1]

Empfang

N-Joy wird im NDR-Sendegebiet über UKW ausgestrahlt und ist weltweit über das Internet als Realmedia-Stream sowie als Windows Media Audio- und MP3-Stream und über den Phonostar-Player zu hören. Im europäischen Raum ist N-JOY über ADR (digitales Satellitenradio, spezieller Receiver notwendig) und seit der Internationalen Funkausstellung im August 2005 auch per DVB-S zu empfangen. Der analoge Satelliten-Empfang auf einem Tonunterträger des Pay-TV-Senders Premiere wurde mit dem Ende dessen analoger Satelliten-Ausstrahlung eingestellt.

Die Verbreitung von N-Joy über UKW konnte zu Sendebeginn im Jahre 1994 bei weitem nicht flächendeckend stattfinden, da noch nicht genügend Frequenzen zur Verfügung standen und zudem einige der Frequenzen zuvor eigentlich für die Einführung von Lokalradio-Angeboten vorgesehen waren und daher nur für geringere Sendeleistungen ausgelegt waren. Aus diesem Grunde wurde N-JOY z. B. im Kreis Schleswig-Flensburg zunächst über Mittelwelle 702 von 6 bis 19 Uhr ausgestrahlt, in der übrigen Zeit empfing man über diese Frequenz den Sender NDR 4 (Heute NDR Info). In den folgenden Jahren wurde die Versorgung ausgebaut und wird heute zwar teilweise noch immer mit geringerer Sendeleistung als bei den übrigen Hörfunkangeboten des NDR, dafür aber mit mehr Senderstandorten realisiert. Die gewohnt hohe Empfangsqualität der anderen NDR-Programme kann N-Joy aber dennoch nur in unmittelbarer Nähe der Senderstandorte erreichen. Als Beispiel die Situation in Schleswig-Holstein: Der stärkste Senderstandort befindet sich in Kronshagen bei Kiel mit einer Leistung von 15 kW (ERP) auf der Frequenz 94,5 MHz, während die Leistungen der anderen Sender gerade mal 0,2 kW bis 0,5 kW betragen. Der Kieler Standort stellt damit in Schleswig-Holstein den einzigen Grundnetzsender dar. Die Situation in Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern ist ähnlich.

Am 22. November 2011 startet der Sender via DAB+.[2][3][4][5][6]

Nutzung des RDS

Seit Mitte Mai 2010 setzt N-Joy über den RDS-Dienst noch auf die Funktion des dynamischen RDS-PS und übermittelt so den gespielten Song sowie den dazugehörigen Interpreten.

Kritik

Im Gegensatz zum Trend einiger anderer öffentlich-rechtlicher Jugendprogramme in Deutschland gilt N-Joy als wenig experimentierfreudig und orientiert sich, sowohl musikalisch als auch programminhaltlich, am Formatradio-Konzept. Das einmal monatlich gesendete Hörspiel und Sendungen wie N-Joy Abstrait bilden dabei eine Ausnahme.

N-Joy in Österreich

N-Joy war durch die analoge und uncodierte Ausstrahlung über einen Astra-Satelliten auch in Österreich sehr beliebt. Das Musikformat von N-Joy war bis zum Ende der 90er-Jahre einzigartig und es gab in Österreich keine vergleichbare Alternative. Fast alle Kabelnetze hatten den Sender im Programm, darüber hinaus war das Programm in vielen Geschäften, Bars und Cafes zu hören. Es soll auch Fälle gegeben haben, in denen von Musikfreaks versucht wurde, den Sender mittels selbstgebauten Mini-UKW-Sendern illegal terrestrisch zu verbreiten.

Mittlerweile gibt es in Österreich das Ausbildungsradio Njoy Radio 88.2, das aber völlig unabhängig vom N-Joy des NDR ist. Viele Kabelnetzbetreiber in Österreich haben das N-Joy des NDR aber weiterhin im Programmportfolio.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. N-Joy Sendeschema
  2. DAB-Neustart auch in Norddeutschland und Baden-Württemberg
  3. UKWTV.de DAB+ - Sendertabelle Hamburg
  4. UKWTV.de DAB+ - Sendertabelle Niedersachsen
  5. UKWTV.de DAB+ - Sendertabelle Mecklenburg-Vorpommern
  6. UKWTV.de DAB+ - Sendertabelle Schleswig-Holstein

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