NDR Bigband

NDR Bigband

Die NDR Bigband ist eine Big Band mit zurzeit 17 fest angestellten Musikern des NDR in Hamburg – 4 Trompeten, 4 Posaunen, 5 Saxophone, Klavier, Bass, Gitarre, Percussion. Die Stelle des Schlagzeugers ist nicht fest besetzt.

Bei einem Konzert 2007 im Meldorfer Dom

Inhaltsverzeichnis

Anfangszeit unter Steiner und Hause

Sie entstand aus dem Radio-Tanzorchester von Radio Hamburg, das im Mai 1945 gegründet wurde und erstmals am 6. Juni 1945 als „Kapelle Steiner“ in den Programmfahnen erwähnt wird. Es handelte sich dabei um das „Radio-Tanz-Orchester unter der Leitung von Willy Steiner“. Das Orchester mit Streichern hatte zeitweise bis 45 Musiker. Einer der Geiger in diesem Orchester war Alfred Hause; ein Saxophonist war Kurt Wege. Wege leitete ab 1945 die „kleine Besetzung“ des Orchesters. Im Sommer 1946 übernahm er von Steiner die Gesamtleitung.

Innerhalb dieses Orchesters bildete Alfred Hause eine Streichergruppe. Diese Streichergruppe wuchs, und es entstand 1948 das „Große Tanz- und Unterhaltungsorchester des NWDR unter der Leitung von Alfred Hause“.

Als Saxophonist und Klarinettist arbeitete Franz Thon in diesem Orchester.

Unter Leitung von Franz Thon

Thon wurde etwa 1948 der Leiter des „Tanzorchesters“, einer Big-Band-Besetzung, die eigene Produktionen neben denen des „großen“ Orchesters machte. Diese Big Band unter Thon blieb zunächst das „Tanz-Orchester des NWDR“ und wurde dann, nach der Aufteilung des NWDR in WDR und NDR am 1. Januar 1956, das „Tanz-Orchester des NDR unter der Leitung von Franz Thon“. In der Zeit von 1951 bis 1956 gehörten diesem Orchester folgende Musiker an: Werner Gutterer, Walter Lattisch, Ernst Herrmann, Paul Kubatsch (Trompeten), Günter Fuhlisch, Heinz Reese, Albert Rau, Fred Kleinschmidt (Posaunen), Fritz Skokann, Heinrich Schneider, Heinz Mihm, Franz Kakerbek (Saxophone), Herrmann Hausmann (Klavier), Martin Böttcher (Gitarre), Matthias Größwang (Kontrabass) und Siegfried Enderlein (Schlagzeug).

Anfang 1956 gab es eine Hörerumfrage, ein Preisausschreiben: Neben dem Tanzorchester des NDR sollte beim Hamburger Sender ein neues Tanzorchester mit zeitgemäßem Sound gebildet werden. Das Orchester sollte einen neuen, „griffigen“ Namen bekommen, und der sollte nicht vom NDR vorgegeben, sondern von den Hörern vorgeschlagen werden. Genommen wurde der Vorschlag: Das Tanzorchester ohne Namen (seit 1. März 1956). Auch dessen Leitung übernahm Franz Thon.

Ab 1963 gab es Jazz-Produktionen mit dem Tanzorchester des NDR, zu denen Gastsolisten und Gastdirigenten eingeladen wurden, und die dann im Programm als "NDR-Studioband" angesagt wurden. Zur Jazz-Big-Band entwickelte sich das Orchester zunehmend ab den 1970er Jahren (erstes Konzert 1974 in der Fabrik) auf Initiative von NDR-Redakteur Wolfgang Kunert. In dieser Zeit kam Dieter Glawischnig dazu; er spielte zuerst 1973 als Gast-Pianist mit der NDR-Studioband und hatte im Juni 1975 beim New Jazz Festival in Hamburg erstmals die Leitung als Gastdirigent.

Nicht zu verwechseln mit der NDR-Studioband ist das Hamburger Studio Orchester beim NDR. Es handelte sich hierbei um eine Big Band, die vom Sender für Fernseh-Produktionen eingesetzt wurde. Sie ging aus dem Orchester Viktor Reschke hervor, wurde von 1961 bis 1963 von Kurt Henkels und dann bis 1968 von Rolf Kühn geleitet. Nach Auflösung dieser Band wechselten einige ihrer Musiker zum Tanzorchester des NDR.

Unter Dieter Glawischnig

Januar 1980 wurde Dieter Glawischnig als Nachfolger von Franz Thon der Chefdirigent des Orchesters. 1982 war der erste Auftritt beim Jazzfest Berlin mit Bennie Wallace. Ab etwa 1990 erfolgte eine grundsätzliche Orientierung zum Jazz. 1994 bestand die Band aus den Musikern Lennart Axelsson, Ingolf Burkhardt, Johannes Faber, Reiner Winterschladen (Trompeten), Joe Gallardo, Wolfgang Ahlers, Egon Christmann, Lukas Schmid (Posaunen), Fiete Felsch, Gabriel Coburger, Stefan von Dobrzynski a.G., Howard Johnson (Saxophone), Horst Mühlbradt a.G. (Klavier), Stephan Diez (Gitarre), Lucas Lindholm (Bass). Als Schlagzeuger wurden jeweils Gäste verpflichtet.

Der Name "NDR Bigband" wurde seit Dezember 1987 ausschließlich verwendet. 1993 fand das 100. Konzert statt (mit Vince Weber, Etta Cameron, Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Inga Rumpf). Zur „NDR Bigband“ gehörten u.a. Egon Christmann, Herb Geller (ab November 1965), Wolfgang Schlüter, oder Joe Gallardo (ab 1991). Noch dabei sind Ingolf Burkhardt (ab August 1990), Christof Lauer sowie Nils Landgren (1998 bis 2001 und 2006).

Zu vergangenen Programmen gehörten ab 1995 beispielsweise ein Hendrix-Projekt (mit Inga Rumpf), Tango-Projekte nach Astor Piazzolla, ein Zappa-Projekt mit Colin Towns (Moers Festival 2004) und Carla Bleys „Crossover und Jazz“ (2006), sowie eine ganze Reihe von immer einmalig speziellen Projekten unter der Leitung von George Gruntz.

Unter Leitung von Jörg Achim Keller

Im August 2008 wurde Jörg Achim Keller Chef-Dirigent als Nachfolger von Glawischnig, mit Nils Landgren als künstlerischem Berater. Keller arrangiert bereits seit 1986 für die NDR Bigband.

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