Obernhain

Obernhain Gemeinde Wehrheim
Koordinaten:	50° 17′ N, 8° 33′ O50.27948.5447355Koordinaten: 50° 16′ 46″ N, 8° 32′ 41″ O
Höhe:	355 m ü. NN
Fläche:	38,38 km²
Einwohner:	1.600
Postleitzahl:	61273
Vorwahl:	06081

Obernhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Wehrheim im Hochtaunuskreis in Hessen, etwa 25 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main. Obernhain grenzt im Süden direkt an das Waldgebiet von Bad Homburg vor der Höhe.

Informationen

Die Bevölkerungszahl beträgt derzeit etwa 1600 Einwohner, wächst aber stetig, da Neubaugebiete neue Bewohner anziehen.

Im nördlichen Teil Obernhains, zwischen der Sporthalle und dem Gelände des Tennisclubs, befindet sich ein Villengebiet. Auch im Rest des Ortes finden sich viele teure Wohnimmobilien. Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und der Medienbranche haben in Obernhain ihren Wohnsitz gefunden. Dieser Umstand macht Obernhain zur bevorzugten Wehrheimer Lage.

Die Kaufkraft liegt mit einem Index von rund 200 an der Spitze Hessens, damit also auf dem Niveau von Königstein im Taunus, Kronberg im Taunus, Bad Homburg vor der Höhe und Bad Soden am Taunus.

Die Bahnhöfe Wehrheim und Saalburg (an der Lochmühle) – in den Zügen wird letzterer teilweise als Saalburg/Lochmühle bezeichnet – sind nahegelegen (etwa 20 Minuten Fußweg, knapp zwei Kilometer Fahrradweg). Von dort aus ist man mit der Taunusbahn in etwa 20 Minuten in Bad Homburg und in knapp einer dreiviertel Stunde in Frankfurt am Main.

Geschichte

Obernhain aus der Luft (Blick nach Süden)

Seit der jüngeren Steinzeit ist die Umgebung von Obernhain von Menschen besiedelt. Ältester Fund ist ein spitzhackiges, leicht beschädigtes Steinbeil aus der Steinzeit. Aus keltischer Zeit (etwa 100 v. Chr.) stammt ein Münzfund in Obernhain, der dem Keltenstamm der Treverer zugeschrieben wird.

Zur Römerzeit verlief der Limes über Obernhainer Gebiet.

Im frühen Mittelalter wurde Erzbergbau sowie Forstwirtschaft betrieben. Zunehmend gewann jedoch der Naherholungsverkehr eine Rolle, spätestens seit den 1920er Jahren nahm dieser Wochenend- und stadtnahe Ausflugsverkehr zu.

Der Drusenküppel

Drusenküppel

→ Hauptartikel: Drusenküppel

Der Drusenküppel ist ein Erdhügel östlich von Obernhain, der von einer Baumgruppe bestanden wird. Es handelt sich um die Überreste einer mittelalterlichen Turmburg, einer sogenannten Motte. Der Durchmesser der Burg betrug etwa 40 Meter. Die Burg war von einem drei bis vier Meter breiten Ringgraben umgeben. Da es keine urkundliche Erwähnung der Burg gibt, sind weder Gründung noch Beginn des Verfalls bekannt. Ausgrabungen von August von Cohausen (1871), Louis Jacobi (1895) und Heinrich Jacobi (1913) ergaben, dass die Burg keine Steinmauern besaß. Nur wenige hochmittelalterliche Fundstücke wurden geborgen und heute in der Saalburg ausgestellt.^[1]

Tourismus

Alte Kirche

Durch seine Lage zwischen Wäldern und Feldern bietet Obernhain eine große Anzahl von Wanderwegen, über die auch die Ausflugsziele Hessenpark, Saalburg und der Lochmühle schnell erreichbar sind. Fahrradfahrer kommen von Obernhain aus schnell nach Wehrheim, Neu-Anspach, Usingen, Bad Homburg vor der Höhe (über die ehemalige Straße zur Saalburg) und Friedrichsdorf. Alle Gemeinden und Städte befinden sich im Umkreis von sieben Kilometern, ohne dabei auf Hauptstraßen fahren zu müssen.

Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert

In Obernhain gibt es ein reichhaltiges Angebot an kulturellen und sportlichen Freizeitmöglichkeiten. Der Tennisclub bietet eine große Halle mit drei Hallenplätzen, sieben Außenplätzen und einen Bolzplatz mit Sprunggrube. Der Luftsportclub Bad Homburg betreibt den Flugplatz Obernhain. Unweit von Obernhain ist auch der Bad Homburger Golfclub, der etwa fünf Kilometer entfernt liegt.

Die Alte Kirche ist ein Fachwerkgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Es diente der ehemalig selbstständigen Gemeinde als Rathaus und Feuerwehrstützpunkt und natürlich als Betsaal. Heute dient es (nach Sanierungen in den Jahren 1980 und 2002) als Trauzimmer und Mehrzweckgebäude.

Die heutige Kirche wurde Ende der 1980er Jahre für damals 650.000 DM errichtet und am 9. April 1989 eingeweiht. Sie ersetzte damals eine Holzkirche, die im Jahr 1972 gebraucht erworben und errichtet worden war.

Eine Reihe von Fachwerkhäusern im Ortskern sind saniert und dienen als Blickfang.

Saalburgstr. 9 vor der Sanierung

Vor der Sanierung und Restaurierung der Saalburstrasse 9 (das linke Haus im obigen Bild) war das Fachwerk unter Putz verborgen. Die Sanierung dauerte etwa neun Monate und kostete den gleichen Betrag wie der Kaufpreis des Anwesens. Nach der Renovierung wurde das Anwesen unter Denkmalschutz gestellt. Es beherbergte eine Goldschmiede, eine Theaterschule (mit Vorstellungen in der Scheune) und in der vorweihnachtlichen Zeit fand im inneren Hof ein Weihnachtsmarkt statt. Die Saalburg 9 - Der Hessenhof - war dabei, sich in ein kleines kulturelles Zentrum zu entwickeln, als der Besitzer in die USA auswanderte und diese Entwicklung ein jähes Ende fand.

Einzelnachweise

1. ↑ Dietwulf Baatz: Die mittelalterliche Turmburg Drusenküppel bei Obernhain. In: Ingrid Berg: Heimat Hochtaunus. Kramer, Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, Seiten 67–69.

Weblinks

 Commons: Obernhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Wehrheim
• Historisches Ortslexikon

Ortsteile von Wehrheim

Friedrichsthal | Obernhain | Pfaffenwiesbach | Wehrheim