- Oberried am Brienzersee
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Oberried am Brienzersee Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Bern Verwaltungskreis: Interlaken-Oberhasli Gemeindenummer: 0589 Postleitzahl: 3854 UN/LOCODE: CH ODB Koordinaten: (600873 / 140591)46.4166687.449992570Koordinaten: 46° 25′ 0″ N, 7° 27′ 0″ O; CH1903: (600873 / 140591) Höhe: 570 m ü. M. Fläche: 20.0 km² Einwohner: 479 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.oberried.ch Oberried am Brienzersee
Karte Oberried am Brienzersee ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli des Kantons Bern in der Schweiz.
Oberried ist eine Gemischte Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Ortsname
Der Name "Ried" kann auf zwei Arten gedeutet werden: aus dem althochdeutschen riod, reoth (Rodung) oder aus dem schweizerdeutschen Ried (mit Schilf und Sumpfgras bewachsenes Land). Für Niederried und Oberried am Brienzersee ist allerdings festzuhalten, dass diese Dörfer am steilen, sonnseitigen und trockenen Abhang des Riedergrates liegen. Hoch oben am Harder-, Rieder- und Brienzergrat finden sich zudem mehrere Fluren Namens „Ried“: "Ried" im Ringgenberger Berg, "Rieden" an einem Abhangnördlich oberhalb von Niederried, "Rieden" an einem Abhang oberhalb des Dorfes Oberried sowie "Gäldried", eine Station an der Rothornbahn. Diese Ried können sicher nicht mit Schilf in Zusammenhang gebracht werden sondern viel eher mit "riod, reaoth" Rodung. Dies deutet die am Brienzersee verwendete Bedeutung von “Ried“ wohl eindeutig an. Damit wurde Niederried am Brienzersee mit grösster Wahrscheinlichkeit einst von den Alemannen in einer unteren und Oberried am Brienzersee in einer oberen Waldlichtung gegründet. Bei den vielen zum Hausbau geeigneten trockenen Fluren am Brienzersee Dörfer wird es den Siedlern vermutlich nicht in den Sinn gekommen sein, ihre Dorfgemeinschaften nach den hier äusserst seltenen flachen und damit sumpfigen und für sie unnützen Mösern zu benennen.[2]
Erste Erwähnung: 15. April 1303. Bei einem Streit zwischen den Herren von Ringgenberg und den Kapuzinermönchen um Wald zwischen Iseltwald und Bönigen wurden unter anderen die Zeugen und "freien Bauern": "Rudolf genannt Johner von Obirnriet" und "Cunrad genannt Risser von Obirnriet" erwähnt.[3]
Geographie
Oberried am Brienzersee liegt im Berner Oberland am Nordufer des Brienzersees. Die Nachbargemeinden von Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Flühli, Brienz, Niederried bei Interlaken und Habkern. Höchster Berg ist das Tannhorn (2221 m. ü. M.).
Geschichte
1914 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Ebligen mit Oberried fusioniert.
Seit 1863 existiert die Feuerwerksfabrik Hans Hamberger in Oberried. Am 30. Juli 1959 um 9.35 Uhr kamen bei einer grossen Explosion 10 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ums Leben. Seit diesem tragischen Unfall wird nur noch in kleinen, voneinander getrennten, Gebäuden gearbeitet. [4]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr 1850 1880 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Einwohner 590 659 539 570 653 595 492 454 504 485 Lawinen
Die Brücke beim Hirscherengraben der Kantonsstrasse Richtung Brienz ist so konstruiert, dass sie bei einem Lawinenniedergang in den Brienzersee hinausgetragen wird. In manchen Wintern wurde die Brücke mehrmals durch Lawinen zerstört. Die Lawinen brechen am Brienzergrat auf fast 2000 Meter über Meer los und donnern dann oft bis in den Brienzersee auf 564 m. ü. M., dabei beträgt die horizontale Distanz zwischen Brienzergrat und Brienzersee nur gerade 2300 Meter.
Verkehr
Oberried ist per Bahn (Zentralbahn), Auto und Schiff erreichbar. Im Winter sind die Bahnstrecke und die Kantonsstrasse manchmal wegen Lawinenniedergängen oder Bedrohung gesperrt. In solchen Fällen fahren die Schiffe, die sonst nur im Sommer verkehren, ausnahmsweise auch im Winter.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Oberried am Brienzersee
- Ebligen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Oberried am Brienzersee im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ 700 Jahre Oberried; Geschichte einer Brienzerseegemeinde, Schlaefli und Maurer AG, Interlaken, ISBN 3-85884-018-1, Seite 14
- ↑ Fontes Rerum Bernensium, Band IV. Nr. 117 und "700 Jahre Oberried", ISBN 3-85884-018-1
- ↑ Unglück vom 30.Juli 1959
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