- Oberwisternitz
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Horní Věstonice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihomoravský kraj Bezirk: Břeclav Fläche: 781 ha Geographische Lage: 48° 53′ N, 16° 37′ O48.87638888888916.620277777778210Koordinaten: 48° 52′ 35″ N, 16° 37′ 13″ O Höhe: 210 m n.m. Einwohner: 453 (28. August 2006) Postleitzahl: 691 81 Verkehr Straße: Hustopeče–Mikulov Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2008) Bürgermeister: Vladislav Moravčík Adresse: Horní Věstonice 131
692 01 Horní VěstoniceWebsite: www.mikulovskoregion.cz/hornivestonice Horní Věstonice (deutsch Oberwisternitz) ist eine Gemeinde im Jihomoravský kraj, Okres Břeclav in Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Horní Věstonice liegt westlich des Děvín (Maidenberg, 549 m) und grenzt im Norden an Dolní Věstonice, im Süden an Perná, im Osten an Pavlov und im Westen an Dolní Dunajovice, sowie im Nordwesten an Mušov.
Geschichte
1312 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung bei der Belehnung der Liechtensteiner mit der Maidenburg samt der beiden Wisternitz (Ober- und Unterwisternitz) durch König Johann. Anschließend gehörten die Orte zur Herrschaft Nikolsburg. Im 15. Jahrhundert bestand eine Pfarre. 1663 plünderten die Türken den Ort. In einem 1752 angelegten Bergbuch sind auch alle Weingarten-Besitzer vermerkt. 1805 und 1809 kam es zu Plünderungen durch die Franzosen. 1671–80 tötete die Pest 250 Menschen. Der Grundherrschaft errichtete 1812 ein Schulhaus.
Acker und Weinbau bildeten den Haupterwerb der Bewohner. Matriken gibt es seit 1640 und Grundbücher seit 1779. 1855 starben 80 Menschen an der Cholera. Am Dreifaltigkeitstag 1882 brach während der Messe ein Brand aus, der das halbe Dorf einäscherte. 1886 wurde ein neues Schulhaus erbaut. Zur Finanzierung verkaufte die Gemeinde Die Klause, das Tal zwischen Maiden- und Kesselberg.
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde Oberwisternitz zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. In dieser Zeit waren in der Ortschaften 1921 die Einweihung des Kriegerdenkmals, 1925 der Wasserleitung, und 1929 der Elektrifizierung zu verzeichnen. Der Gemeindesaal mit Bühne wurde 1935 gebaut. Nach dem Münchner Abkommen rückten im Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Der Ort gehörte danach bis 1945 zum Gau Niederdonau. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges besetzten am 23. April 1945 Sowjetsoldaten Oberwisternitz. Auf Grund der Beneš-Dekrete erfolgte die Vermögensenteignung und Vertreibung der deutschen Bevölkerung zwischen 15. März 1946 und 3. Oktober 1946 nach Deutschland und Österreich. [1] Der Ort wurde neu besiedelt. 40 % der Vertriebenen wurden in Österreich, die restlichen in Deutschland ansässig.
Das Ortssiegel ist seit 1583 bekannt. Das Siegel zeigt ein Renaissaneschild, umgeben von einem Schriftband, mit einem Weinstock. Ein Originalabruck liegt nicht vor, die Gesamtgestaltung dürfte ähnlich wie die Siegel von Klentnitz und Pollau gewesen sein. Das bekannteste Siegel stammt aus dem Jahre 1779 und zeigt einen Weinstock mit drei Trauben. [2]
Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen andere 1793 114 630 1836 129 725 1869 151 755 1880 155 782 782 0 0 1890 165 834 834 0 0 1900 168 782 781 0 1 1910 181 770 770 0 0 1921 184 734 703 18 13 1930 194 738 717 5 16 1939 709 Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A–Z. Frodl, Blaschka Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. sv.9. 1984 Sehenswürdigkeiten
Zum Dank für die glücklich überstandene Pest wurde 1680 eine kleine Kapelle zu Ehren der Hl. Rosalia erbaut. Die Ortskirche wurde 1769 von Maurermeister Rabl aus Znaim erbaut und der Plan dazu dürfte von Bartholomäus Zinner stammen. Sie ist der Pestheiligen Rosalia geweiht. Zwei Statuen, Rochus und Sebastian wurden aus der Kapelle in die neue Kirche übertragen. Das Marterl „Schwedenkreuz“ beim Teich, 5 Eisenkreuze, Marterl 1866, „Preußenkreuz“ beim Akazienwald.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Kopetzky (* 30. November 1842, † 28. Februar 1901 in Wien), Pädagoge, Fachschriftsteller
- Heinz Fischer (* 4. März 1932), Heimatforscher
Quellen
- Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens, Bd.3, 2001, Ober Wisternitz: Seite 230, 406, 409, 423, 515, 573,
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Kreis Nikolsburg von A–Z, 2006, Ober Wisternitz: Seite 153
Literatur
- Anton Schwetter, Siegfried Kern: Der politische Bezirk Nikolsburg, Verlag Julius Nafe. 1884
- Anton Schwetter, Siegfried Kern: Heimatkunde für den politischen Bezirk Nikolsburg. 1911
- Josef Matzura: Führer durch Nikolsburg, Feldsberg, Eisgrub, Pollauer Berge. 1931
- Heinz Fischer: Oberwisternitz, ein Dorf im Laufe der Jahrhunderte. 1999
Weblinks
Belege
- ↑ Archiv Mikulov: Odsun Nĕmců - transport odeslaný dne 20. kvĕtna, 1946
- ↑ Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Ober Wisternitz Seite 170
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