Oferdingen

Oferdingen
Oferdingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Oferdingen
Koordinaten: 48° 33′ N, 9° 12′ O48.5483333333339.2072222222222319Koordinaten: 48° 32′ 54″ N, 9° 12′ 26″ O
Höhe: 319 m ü. NN
Fläche: 3,17 km²
Einwohner: 2.400 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1971
Postleitzahl: 72768
Vorwahl: 07121
Oferdinger Rathaus

Oferdingen ist ein Stadtteil der Kreisstadt Reutlingen. Der 2400 Einwohner zählende Ort liegt im Neckartal zwischen der Gemeinde Pliezhausen und der Reutlinger Kernstadt. Die ehemals selbstständige Gemeinde Oferdingen wurde 1971 zu Reutlingen eingemeindet, was für den Ort einen wirtschaftlichen Aufstieg bedeutete.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oferdingen liegt rund sechs Kilometer nördlich der Reutlinger Innenstadt am rechten Ufer des Neckars. Angrenzende Orte sind die Gemeinde Pliezhausen im Norden sowie die Reutlinger Stadtteile Mittelstadt im Nordosten, Reicheneck im Südosten, Rommelsbach im Süden und Altenburg im Westen.

Geschichte

Die Grundherren waren einst die Grafen und Herzöge von Württemberg, das Spital der Reichsstadt Reutlingen, die Reichsstadt Esslingen, die Klöster Bebenhausen, Zwiefalten und Pfullingen. Die geistlichen Güter gingen wohl im Zuge der Säkularisation an Württemberg, d.h. an die Kellerei Tübingen über. Leibeigene Oferdinger Bürger gehörten hauptsächlich der hochfürstlich württembergischen Herrschaft, aber auch anderen Grundherren. Ebenso wie sein Filial Rommelsbach, war auch Oferdingen infolge der Pest in den Jahren 1609-1611 fast ausgestorben. 1609 starben 103 Menschen daran, 1611 mögen noch 60 Menschen überlebt haben. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort im Jahre 1638 angezündet, wobei auch die Kirche am 21.April sammt Pfarr- und Messnerhaus abbrannte. Wohl lagen vor dem Sturm des Obristen Walter Butler auf die Stadt Urach am 12. November 1634 einige Kaiserliche Verbände zu Quartier. 1643 standen die Weimarschen Soldaten unter dem Grafen von Wittgenstein Sayn und dem Obristen Friedrich Ludwig Canoffsky hier. Johann von Werth überfiel das Dorf mit 2000 Mann, warf die Wachen der Franzosen zurück und zündete den Ort erneut an. Der alte Friedhof wurde im 17. Jahrhundert außerhalb neu angelegt um die zahlreichen Pesttoten und Kriegsopfer zu bestatten. Das Filial von Oferdingen war von alters her Altenburg. Dort starben 1609 55 Menschen an der Pest. 1655 wurde die Kirche zusammen mit dem Pfarrhaus neu erbaut. Oferdingen gehörte ehemals zum Tübinger Oberamt und ab 1938 zum Landkreis Tübingen. Am 1. Januar 1971 wurde es im Zuge der Gemeindereform, in die Stadt Reutlingen eingemeindet.

Religionen

Die meisten Einwohner der Gemeinde Oferdingen sind evangelisch. Es gibt eine evangelische Kirche, die Clemenskirche. Sie besitzt einen eigenen Pfarrer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Maifest am 1. Mai (Tanz unter dem Maibaum)
  • Birkhölzlesturnier
  • Weinfest
  • Fischerhockete
  • Dorffest (alle zwei Jahre)
  • TSV Sportlerball (Tanzabend in der Turn-und Festhalle Oferdingen)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Es besteht eine direkte Anbindung an die B 297 (NürtingenTübingen). Über die Nachbarorte Altenburg und Rommelsbach besteht eine Verbindung zur B 464/B 27 in Richtung Stuttgart.

Oferdingen ist an das Stadtbusnetz der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft angeschlossen. Die Linie 3 verbindet den Ort mit Reutlingen und über Pliezhausen mit Walddorfhäslach. Die Schnellbuslinie X3 verkehrt von Pfullingen über Reutlingen und Oferdingen zum Flughafen und zur Messe Stuttgart.

Bildung

In Oferdingen gibt es eine Grundschule mit rund 104 Schülern.

Literatur

  • Gemeindeverwaltung Oferdingen (Herausgeber): Oferdingen: Bilder aus vergangenen Zeiten (Gebundene Ausgabe). ISBN 3-895708-99-2.

Weblinks

 Commons: Oferdingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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