- Pliezhausen
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Wappen Deutschlandkarte 48.5586111111119.2058333333333331Koordinaten: 48° 34′ N, 9° 12′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Reutlingen Höhe: 331 m ü. NN Fläche: 17,31 km² Einwohner: 9.329 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 539 Einwohner je km² Postleitzahl: 72124 Vorwahl: 07127 Kfz-Kennzeichen: RT Gemeindeschlüssel: 08 4 15 060 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marktplatz 1
72124 PliezhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Christof Dold Lage der Gemeinde Pliezhausen im Landkreis Reutlingen Pliezhausen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, etwa acht Kilometer nördlich der Kreisstadt Reutlingen gelegen. Sie gehört zur Metropolregion Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Pliezhausen liegt zwischen dem Neckar und dem Schönbuch.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Pliezhausen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen bzw. zu den Landkreisen Esslingen¹ und Tübingen².
Walddorfhäslach, Neckartenzlingen¹, Reutlingen, Kirchentellinsfurt², Tübingen² und Dettenhausen².
Gemeindegliederung
Die ursprüngliche Gemeinde Pliezhausen besteht aus den Ortsteilen Pliezhausen, Dörnach und Gniebel. Nach der Eingemeindung von Rübgarten am 9. Mai 1975 entstand die Gemeinde Pliezhausen in der heutigen Form. Die Ortsteile sind räumlich identisch mit den früher selbstständigen Gemeinden gleichen Namens, die offizielle Benennung der drei zuletzt genannten erfolgt in der Form „Pliezhausen-…“. Sie bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und mit Ausnahme des Ortsteils Pliezhausen sind in den Ortsteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem eingerichtet.[2]
Zu den Ortsteilen Dörnach und Gniebel gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zum Ortsteil Pliezhausen gehören das Dorf Pliezhausen und die Häuser Im Weiher und Werkstätte an der Rübgartenstraße. Zum Ortsteil Rübgarten gehören das Dorf Rübgarten und die Häuser Reichenbachmühle.
Im Ortsteil Dörnach liegt die abgegangene Burg Mörsberg. Im Ortsteil Pliezhausen liegen die Wüstungen Bütensulz und Scherre und im Ortsteil Rübgarten liegt die abgegangene Burg Wildenau und der Weiler Wildenau.[3]
Geschichte
Auf der Gemarkung Pliezhausen wurde eine jungsteinzeitliche Siedlung aus der Zeit um 5.000 v. Chr. nachgewiesen.[4]
In einem alemannischen Frauengrab aus der Merowingerzeit wurde in Pliezhausen u. a. die Reiterscheibe von Pliezhausen gefunden, die im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart ausgestellt wird.
Pliezhausen wurde erstmals 1092 als Plidolfeshusin urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst zur Grafschaft Achalm-Urach und kam im 13. Jahrhundert an Württemberg. 1609 verheerte die Pest den Ort, 40 Prozent der 300 Einwohner starben. Ab 1635 führte der Dreißigjährige Krieg zu weiteren Verwüstungen und Toten. Die Gemeinde gehörte ursprünglich zum Oberamt Urach und kam 1842 zum Oberamt Tübingen und im Rahmen der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 zum Landkreis Reutlingen.
Ortsteile
Dörnach
Im Jahre 1334 wurde Dörnach erstmals urkundlich erwähnt. 1342 fiel die Gemeinde mit dem Gebiet der Pfalzgrafschaft Tübingen, zu der sie gehörte, an Württemberg. Seit dessen Einführung gehörte Dörnach zum Oberamt Tübingen. Dörnach wurde 1971 nach Pliezhausen eingemeindet.
Gniebel
Gniebel gehörte den Grafen von Zollern, die den Ort 1473 an Württemberg abgaben. Dort gehörte die Gemeinde zum Oberamt Tübingen. Gniebel wurde 1971 nach Pliezhausen eingemeindet.
Rübgarten
Die Gegend um Rübgarten gehörte ursprünglich zum Besitz der Pfalzgrafschaft Tübingen und fiel mit dieser 1342 an Württemberg. Der Ort selbst wurde 1363 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1806 gehörte der Ort zum Oberamt Tübingen. Im Rahmen der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 fiel Rübgarten an den Landkreis Reutlingen. Rübgarten wurde 1975 nach Pliezhausen eingemeindet.
Religionen
Die Martinskirche in Pliezhausen wurde im 11. oder 12. Jahrhundert als romanische Kapelle erbaut; im 16. Jahrhundert wurde sie gotisch umgestaltet. Der ursprüngliche Turm stammt aus dem Jahre 1523, der heutige von 1875.[5] Seit der Einführung der Reformation in Württemberg ist sie evangelisch. Zu dieser Gemeinde gehörte auch die Kirche in Dörnach, das erst spät eine eigene Gemeinde erhielt. Gniebel gehörte ursprünglich zur Kirchengemeinde Walddorf, Rübgarten zur Kirchengemeinde Weil im Schönbuch und erhielt erst im 19. Jahrhundert eine eigene Gemeinde, die aber seit 1872 vom Pfarramt Gniebel mit betreut wird.
Inzwischen gibt es auch wieder eine römisch-katholische Gemeinde im Ort, zu ihr gehört die St.-Franziskus-Kirche. Außerdem sind auch die evangelisch-methodistische und die neuapostolische Kirche in Pliezhausen vertreten.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze). Zahlen vor 1871 stammen aus der gemeindlichen Geschichtsschreibung.
Stichtag Einwohnerzahl 1608 300 1. Dezember 1871 ¹ 2.446 1. Dezember 1900 ¹ 2.657 17. Mai 1939 ¹ 3.364 13. September 1950 ¹ 3.881 6. Juni 1961 ¹ 4.341 27. Mai 1970 ¹ 5.285 25. Mai 1987 ¹ 7.087 31. Dezember 1995 8.607 31. Dezember 2000 9.237 31. Dezember 2005 9.536 Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 7. Juni 2009 ergab sich folgendes Ergebnis:
Gruppierung Prozent Sitze FWV 41,0 % (+6,3) 11 (+3) UWV 30,0 % (-6,0) 7 (-1) KLUB 15,7 % (+0,4) 3 (=) CDU 13,3 % (-0,6) 3 (=) Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Otwin Brucker war seit dem 10. Januar 1967 Bürgermeister der Gemeinde und damit lange Zeit dienstältester Bürgermeister in Baden-Württemberg. Im August 2005 stellte Otwin Brucker mit Vollendung des 65. Lebensjahres sein Amt vor Ablauf der Wahlperiode zur Verfügung. Am 18. Juli 2005 wurde Christof Dold als Nachfolger gewählt.
Wappen
Blasonierung: „In Gold unter einer liegenden schwarzen Hirschstange eine grüne Eichel mit zwei grünen Blättern.“
Partnerschaften
- Laško in Slowenien, seit 1993
- Canton Pays-Mornantais in Frankreich, umfasst 13 Gemeinden, seit 1998
- Reinsdorf in Sachsen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Gemeinde liegt an der Römerstraße Neckar-Alb-Aare und am Neckartal-Radweg, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen.
Museen
- Dorfmuseum im Entenhof, einem Bauernhaus von 1570 mit Bauerngarten und Backhaus
Bauwerke
- Der Zwei-Eichen-Turm wurde im Jahre 1930 von der Ortsgruppe Pliezhausen des Schwäbischen Albvereins errichtet. Er steht 410 m ü. NN und bietet einen guten Ausblick auf das Neckartal und die Schwäbische Alb.
- Das außergewöhnliche Bürogebäude des IT-Unternehmens Datagroup im Ortsteil Gniebel an der Ausfahrt der B 27 entstand im Jahr 1995. Der Entwurf des Architekturbüros Kauffmann Theilig & Partner erhielt 1997 den Hugo-Häring-Preis. Der Grundriss bedient sich der Kreisform, das Prinzip des Glasdachs entspricht der Dachkonstruktion des Münchner Olympiastadions.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Pliezhausen liegt an der Bundesstraße 297 von Tübingen nach Lorch (Württemberg). Die Ortsteile Gniebel und Rübgarten liegen an der B 27 (Blankenburg (Harz) – Lottstetten), welche eine gute Verkehrsanbindung an den Großraum Stuttgart bildet, allerdings auch jeden Morgen durch stockenden Verkehr in Richtung Stuttgart blockiert wird.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (Naldo) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 220. Pliezhausen, Gniebel und Rübgarten sind durch die Buslinie 3/31 der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft an Reutlingen angebunden. An drei Haltestellen in Pliezhausen und Gniebel hält außerdem der Flughafen-Zugbringerbus Expresso, der auch S-Bahn-Haltestellen im VVS anfährt. In Dörnach verkehrt lediglich die Schulbuslinie 105.
Bildung
In Pliezhausen gibt es eine Grund-, Haupt- und Realschule (Otwin-Brucker-Schulzentrum). Zudem gibt es in Rübgarten und in Gniebel je eine Grundschule, wobei die Grundschule Gniebel von Kindern der beiden Teilgemeinden Gniebel und Dörnach besucht wird. Außerdem besteht eine Musikschule im Ort. Für die jüngsten Einwohner bestehen im Ort sieben Kindergärten.
Persönlichkeiten
Persönlichkeiten, die vor Ort gelebt haben
- Otwin Brucker, * 1940, Bürgermeister von 1967–2005
- Martin Born (1943–2007), deutscher Journalist
- Beate Müller-Gemmeke, * 1960, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Pliezhausen vom 22. Dezember 1975, zuletzt geändert am 14. September 2004
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 57–59
- ↑ Geschichtliches auf der Internetseite der Gemeinde Pliezhausen, abgerufen am 18. Juli 2010
- ↑ Die Martinskirche, Internetauftritt der evangelischen Kirchengemeinde Pliezhausen, abgerufen am 18. Juli 2010
Literatur
- Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen "Der Landkreis Reutlingen Band II", ISBN 3-7995-1357-4
Weblinks
Commons: Pliezhausen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Pliezhausen in der Beschreibung des Oberamts Urach von 1831 – Quellen und VolltexteWikisource: Pliezhausen in der Beschreibung des Oberamts Tübingen von 1867 – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Landkreis ReutlingenBad Urach | Dettingen an der Erms | Engstingen | Eningen unter Achalm | Gomadingen | Grabenstetten | Grafenberg | Hayingen | Hohenstein | Hülben | Lichtenstein | Mehrstetten | Metzingen | Münsingen | Pfronstetten | Pfullingen | Pliezhausen | Reutlingen | Riederich | Römerstein | St. Johann | Sonnenbühl | Trochtelfingen | Walddorfhäslach | Wannweil | Zwiefalten
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