- Olympische Winterspiele 1936
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IV. Olympische Winterspiele Teilnehmende Nationen 28 Teilnehmende Athleten 646
(566 Männer, 80 Frauen)Wettbewerbe 17 in 8 Sportarten Eröffnung 6. Februar 1936 Schlussfeier 16. Februar 1936 Eröffnet durch Adolf Hitler Olympischer Eid Wilhelm Bogner (Sportler) Olympische Fackel – Medaillenspiegel Platz Land G S B Total 1 Norwegen
7 5 3 15 2 Deutsches Reich
3 3 0 6 3 Schweden
2 2 3 7 4 Finnland
1 2 3 6 5 Schweiz
1 2 0 3 6 Österreich
1 1 2 4 7 Vereinigtes Königreich
1 1 1 3 8 USA
1 0 3 4 9 Kanada
0 1 0 1 10 Frankreich
0 0 1 1 Ungarn
0 0 1 1 Vollständiger Medaillenspiegel Die IV. Olympischen Winterspiele wurden 1936 in Garmisch-Partenkirchen im nationalsozialistisch regierten Deutschen Reich ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
Vergabe
Die Sommerspiele für 1936 waren schon 1931 nach Deutschland vergeben worden, nachdem Berlin schon für 1916 vorgesehen gewesen war. Mit dieser Vergabe verbunden war auch ein Vorrecht für die Austragung der Winterspiele[1]. Jedoch hatte Deutschland damals noch keinen geeigneten Wintersportort. Erst ab 1933 wurden die Voraussetzungen für eine Austragung geschaffen. Weitere Kandidatenstädte waren Montréal, Kanada, und St. Moritz, Schweiz.
Die Winterspiele von 1936 waren der Anlass, die beiden bayerischen Nachbargemeinden Garmisch und Partenkirchen 1935 zur Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen zu vereinen. Ein effizienter Busservice erlaubte es 500.000 Menschen, an den Abschlussveranstaltungen teilzunehmen.
Erwähnenswertes
Wie auch die Sommerspiele in Berlin im gleichen Jahr wurden die Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken missbraucht. Die antisemitische Stimmung in der Gegend war zuvor international Grund für Besorgnis. Trotz der erneuten Bewerbung um Olympische Winterspiele sind viele den Nationalsozialismus betreffende Aspekte der Winterspiele von 1936 nur unzureichend aufgearbeitet.[2]
Erwähnenswert ist auch, dass zum Zeitpunkt dieser Winterspiele das KZ Dachau bereits drei Jahre bestand.
1936 wurden zum ersten Mal alpine Skirennen veranstaltet. Darüber kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Internationalen Skiverband, weil das IOC im Gegensatz zu den FIS-Regeln Skilehrer als Profis nicht teilnehmen ließ. Aus diesem Grund entschieden sich der österreichische (wie auch der schweizerische) Skiverband, die Herren-Skirennen zu boykottieren. Für Österreich hätte unter anderem Heinrich Harrer an den alpinen Skirennen (Abfahrt und Slalom) teilnehmen sollen.
Sportstätten
Alle Wettkämpfe fanden in Garmisch-Partenkirchen statt.
- Gudiberg - Ski Alpin
- Kandahar-Abfahrt Garmisch - Ski Alpin
- Kreuzjoch - Ski Alpin
- Bobbahn Riessersee – Bob
- Riessersee – Eishockey, Eisschnelllauf
- Olympia-Eissport-Zentrum – Eishockey, Eiskunstlauf
- Nordisches Zentrum:
- Große Olympiaschanze - Nordische Kombination, Skispringen
- Olympia-Skistadion - Langlauf, Nordische Kombination
Teilnehmer
Mit 28 teilnehmenden Nationen wurde in Garmisch-Partenkirchen ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Die Staaten Australien, Bulgarien, Griechenland, Liechtenstein, Spanien und Türkei feierten ihre Premieren bei Olympischen Winterspielen. (In Klammern: Zahl der teilnehmenden Athleten)
Europa (530) Belgien (27)
Bulgarien (7)
Deutsches Reich (55)
Estland (5)
Finnland (19)
Frankreich (28)
Griechenland (1)
Italien (44)
Königreich Jugoslawien (17)
Lettland (26)
Liechtenstein (4)
Luxemburg (4)
Niederlande (8)
Norwegen (31)
Österreich (60)
Polen (20)
Rumänien (15)
Schweden (32)
Schweiz (34)
Spanien (6)
Tschechoslowakei (22)
Türkei (6)
Ungarn (25)
Vereinigtes Königreich (38)
Nordamerika (84) Kanada (29)
USA (55)
Asien (31) Japan (31)
Ozeanien (1) Australien (1)
Wettbewerbe
Demonstrationswettbewerbe
- Eisstockschießen
- Militärpatrouille
Herausragende Sportler und Leistungen
- Sonja Henie aus Norwegen gewann zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille im Eiskunstlauf. Nach den Spielen wechselte sie in das Profilager und ging in die USA, wo sie in Hollywood Filme drehte und mit Eisrevuen erfolgreich war.
- Ivar Ballangrud aus Norwegen gewann im Eisschnelllauf Gold über 500, 5.000 und 10.000 Meter und Silber über 1.500 Meter.
- Ernst Baier aus Berlin gewann im Eiskunstlauf Einzel die Silbermedaille und im Paarlauf mit Maxi Herber die Goldmedaille. Er nahm also gleichzeitig an zwei Wettbewerben teil.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/innenpolitik/winterspiele/index.html
- ↑ Andreas Meyhoff und Gerhard Pfeil: Die versteckten Spiele (Spiegel Online, 18. Januar 2010)
Weblinks
- Seite des IOC zu den Winterspielen von 1936 (englisch, französisch)
- Sven Goldmann: Als Olympia die Unschuld verlor. (Zeit Online, 6. Februar 2011)
- Online-Galerie des Bundesarchivs zu den Winterspielen 1936
- Original-Hörfunkreportagen von den Winterspielen 1936 (Online-Angebot des Deutschen Rundfunkarchivs)
Athen 1896 | Paris 1900 | St. Louis 1904 | Athen 1906 (inoffiziell) | London 1908 | Stockholm 1912 | Berlin 1916 | Antwerpen 1920 | Paris 1924 | Amsterdam 1928 | Los Angeles 1932 | Berlin 1936 | Tokio 1940 | London 1944 | London 1948 | Helsinki 1952 | Melbourne 1956 | Rom 1960 | Tokio 1964 | Mexiko-Stadt 1968 | München 1972 | Montréal 1976 | Moskau 1980 | Los Angeles 1984 | Seoul 1988 | Barcelona 1992 | Atlanta 1996 | Sydney 2000 | Athen 2004 | Peking 2008 | London 2012 | Rio de Janeiro 2016 | 2020
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