Oskar Jäger

Oskar Jäger

Oskar Jäger (* 26. Oktober 1830 in Stuttgart; † 2. März 1910 in Bonn) war ein deutscher Historiker und Pädagoge.

Oskar Jäger

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jäger war ein Sohn des Obermedizinalrats Georg Friedrich Jäger und dessen Ehefrau, einer Schwester des Dichters Gustav Schwab. Er begann vorerst ein protestantisches Theologiestudium, führte aber in der Folge zahlreiche Studienreisen nach Frankreich und England durch.[1] So studierte er Philologie an der Universität Tübingen und war nach dem Examen 1852–54 als Privatlehrer tätig. Nach Wanderjahren 1854–55 wurde er 1855 Gymnasiallehrer in Stuttgart, dann in Ulm, 1859 in Wetzlar, 1862 Rektor des Progymnasiums Adolfinum in Moers und 1865 Direktor des Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Köln). Er war 1890 bis 1907 Vorsitzender des Deutschen Gymnasialvereins. 1901 wurde er zum ordentlichen Honorarprofessor für Pädagogik an der Universität Bonn ernannt.

Seine Schrift über den deutsch-französischen Krieg, die 1876 in die rheinischen Schulen kam, brachte ihm Kritik von den Ultramontanisten ein. Seine geschichtsdidaktischen Arbeiten sind geprägt von einer Abbilddidaktik, die das wissenschaftliche Wissen an die Schüler nur unwesentlich vermindert weitergeben möchte. Diese extreme Wissenschaftsorientierung stand im Gegensatz zur Rezeption erziehungswissenschaftlicher Kategorien im Unterricht.

Schriften (Auswahl)

  • John Wyclif und seine Bedeutung für die Reformation bei Google Books, Halle 1854
  • Geschichte der Römer bei Google Books, Gütersloh. 1861; 5. Auflage 1884
  • Geschichte der Griechen bei Google Books, 1866; 4. Auflage 1882
  • Die Punischen Kriege, nach den Quellen erzählt, 3 Bände, Halle 1869-70
  • Gymnasium und Realschule erster Ordnung, Mainz 1871
  • Geschichte der neuesten Zeit vom Wiener Kongreß bis zur Gegenwart, 3 Bände, Oberhausen 1874-75, zusammen mit Theodor Creizenach ist es eine neue Bearbeitung von F. Chr. Schlossers Weltgeschichte
  • Weltgeschichte, 4 Bände, Bielefeld und Leipzig 1887–1881
  • Aus der Praxis. Ein pädagogisches Testament, Wiesbaden 1883; 2. Auflage 1885
  • Didaktik und Methodik des Geschichtsunterrichts, München 1895

Literatur

Einzelnachweise

  1. Oskar Jäger starb. In: Neue Freie Presse, 5. März 1910, S. 8 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Weblinks

 Wikisource: Oskar Jäger – Quellen und Volltexte

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jäger (Familienname) — Jäger oder Jaeger ist einer der häufigsten Familiennamen in Deutschland. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Sima — Oskar Michael Sima (* 31. Juli 1896 in Hohenau, Österreich; † 24. Juni 1969 in ebenda) war ein österreichischer Theater und Filmschauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 We …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Bider — (* 12. Juli 1891 in Langenbruck; † 7. Juli 1919 in Dübendorf) war ein Schweizer Bauer und Flugpionier. Oskar Bider wuchs im Basel Landschaftlichen Langenbruck au …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Begas — Oskar Begas; Porträt des Verlegers Leopold Ullstein, 1882 Oskar Begas; Die Töchter des Künstlers, 1877 Oska …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Bernhard — (* 24. Mai 1861 in Samedan; † 14. November 1939 in St. Moritz; heimatberechtigt in Chur) war ein Schweizer Arzt und Mitbegründer der Heliotherapie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Baudisch — (* 3. Juni 1881 in Maffersdorf, Böhmen; † 29. März 1950 in La Jolla) war ein Biochemiker und Strahlenforscher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar von Ehrenthal — (* 15. August 1854 in Borna; † 9. November 1921 in Schloss Schönbach) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Baum — (* 21. Juni 1883 in Pilsen; † 20. März 1941 in Prag) war ein deutscher Schriftsteller böhmischer Herkunft. Baum war der Sohn eines jüdischen Tuchwarenhändlers und litt von Geburt an unter Sehproblemen. Mit acht Jahren verlor er die Sehkraft eines …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Bischoff — (* 15. Mai 1912 in Klingenmünster; † 22. Februar 1985 in Neustadt an der Weinstraße) war ein Pfälzer Mundartdichter. In der Zeit des Nationalsozialismus schrieb er 1935 anlässlich der Volksabstimmung und Eingliederung des Saarlandes in das… …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Albrecht — Born 24 September 1914 Abtsbessingen …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”