- Nahetalbahn
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Nahetalbahn DBAG-Baureihe 612 in Doppeltraktion
verlässt Ottweiler Richtung SaarbrückenKursbuchstrecke (DB): 672 (Bingen–Bad Kreuznach)
680 (Bad-Kreuznach–Saarbrücken)Streckennummer (DB): 3511 Streckenlänge: 141,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: Türkismühle–Saarbrücken:
15 kV 16,7 Hz ~Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Zweigleisigkeit: (durchgehend) Bundesländer: Rheinland-Pfalz, Saarland Betriebsstellen und Strecken[1][2] LegendeLinke Rheinstrecke von Koblenz 0,0 Bingen (Rhein) Hbf (Keilbahnhof) Linke Rheinstrecke nach Gau Algesheim 2,7 Münster-Sarmsheim ehem. Strecke von Hindenburgbrücke B 9 A 61 5,9 Laubenheim (Nahe) 8,0 Langenlonsheim Hunsrückquerbahn nach Simmern 11,5 Bretzenheim (Nahe) B 41 14,6 Bad Kreuznach Gbf Nahe (insg. 13× auf der Strecke) Strategische Bahn von Gau Algesheim 16,2 Bad Kreuznach (Keilbahnhof) (Strecke bis Bad Münster ehem. viergleisig) Nahe 20,1 Bad Münster am Stein 20,4 Alsenztalbahn nach Hochspeyer 20,5 B 48 20,7 ehem. Glantalbahn nach Homburg 22,2 Großer Norheimer Tunnel (235 m) 22,5 Kleiner Norheimer Tunnel (76 m) 23,3 Norheim 25,9 Niederhausen (Nahe) 31,2 Waldböckelheim 33,5 Booser Tunnel (424 m) ehem. Glantalbahn (Draisinenverkehr) 35,3 Staudernheim 38,4 Bad Sobernheim 42,7 Monzingen 47,0 Martinstein 49,2 Hochstetten (Nahe) B 41 53,0 Kirn 189 m 56,5 Kirn-Sulzbach (früher Kirnsulzbach) 60,5 Fischbach-Weierbach 63,8 Nahbollenbach 65,6 Gefallener-Fels-Tunnel (201 m) 67,9 Idar-Oberstein 264 m 68,5 Homericher Tunnel (388 m) 69,2 Enzweiler Tunnel (466 m) 70,2 Enzweiler 73,5 Sonnenberg (Nahe) (stillg. 1963) 73,6 Frauenberg-Tunnel (407 m) 75,3 Kronweiler 75,5 Kupferheck-Tunnel (211 m) 77,3 Bockspiel-Tunnel (120 m) 77,7 Nohen 79,2 Brämericher Tunnel (209 m) 80,7 Heimbach (Nahe) Strecke nach Baumholder 81,3 Jährodt-Tunnel (125 m) 82,1 Mausemühle-Tunnel (145 m) 83,7 Hoppstädten (Nahe) ehem. Strecke von Birkenfeld 85,7 Neubrücke (Nahe) A 62 Nahe (insg. 13× auf der Strecke) Landesgrenze Rheinland-Pfalz/Saarland B 41 89,6 Nohfelden ehem. Westrichbahn von Schwarzerden 91,8 Türkismühle 364 m Hochwaldbahn nach Hermeskeil Walhausen (Saar) / Brunnenstraße 94,6 Walhausen (Saar) 96,0 Scheitelpunkt 384,4 m 98,6 Namborn B 41 100,9 Hofeld 103,0 Baltersweiler St. Wendel / Kelsweilerstraße ehem. Strecke von Tholey Blies 106,3 St. Wendel Blies 108,1 Oberlinxweiler Blies (2x) 111,2 Niederlinxweiler Blies (2x) Ostertalbahn von Schwarzerden 114,8 Ottweiler (Saar) 117,9 Wiebelskircher Tunnel (313 m) 118,5 Wiebelskirchen Strecke von Homburg 120,6 Neunkirchen (Saar) Hbf (Keilbahnhof) Fischbachtalbahn nach Schiffweiler 123,1 Neunkirchen Hbf Abzw ehem. Strecke nach Neunkirchen-Heinitz Königsgrube ehem. Verbindung nach Schiffweiler B 41 124,9 0,0 Landsweiler-Reden Reden Grube 1,9 Itzenplitz Grube (1860-1958) 127,5 Bildstock (ehem. Trasse bis 1955) 127,7 Bildstock-Tunnel (alt, 481 m) 127,9 Bildstock-Tunnel (neu, 341 m) (ehem. Trasse bis 1955) Friedrichsthal (Saar)-Mitte 129,6 Friedrichsthal (Saar) Sulzbachtalbrücke, A 8 131,8 Sulzbach (Saar)-Altenwald 133,1 Sulzbach (Saar) 136,4 Dudweiler Beginn der Güterumgehungsbahn 138,5 Jägersfreude A 623 139,0 Saarbrücken Rbf Nord (Abzw) Saarbrücken Rbf Mitte/Hgbf 140,9 Saarbrücken Hbf Srg Saarbrücken Rbf West (Abzw) GUB Pfälzische Ludwigsbahn von Homburg
und Strecke von Sarreguemines141,9 Saarbrücken Hbf Fischbachtalbahn nach Wemmetsweiler Forbacher Bahn nach Metz Saarstrecke nach Trier Die Nahetalbahn ist eine zweigleisige, teilweise elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Sie wurde von der Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und verbindet Bingen am Rhein an der Linken Rheinstrecke mit Saarbrücken. Der Abschnitt ab Bad Kreuznach ist Teil der regional bedeutsamen Verkehrsachse zwischen den beiden Landeshauptstädten Mainz und Saarbrücken.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1839 gab es Pläne zum Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Saar und Mittelrhein, die wegen hoher Baukosten aber nicht verwirklicht werden konnten. 1856 wurde für den Bau dieser Bahnstrecke durch Privatkapital die Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft (RNE) gegründet. Sie sollte das Nahetal und seine Umgebung durch den Anschluss in Bingerbrück an die Linke Rheinstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) und die Hessische Ludwigsbahn wirtschaftlich erschließen und durch die Verbindung mit den saarländischen Bahnstrecken den Mittelrhein für die Saarkohle öffnen. Die Finanzierung konnte nur durch eine staatliche Zinsgarantie in Höhe von vier Prozent sichergestellt werden. Dafür übernahm der preußische Staat mit Vertrag vom 18. Juni 1856 den Bau und Betrieb und erteilte der privaten Bahn unter dem 4. September 1856 die Konzession. Als die Streckenführung durch die Herrschaft Meisenheim, die damals noch zur Landgrafschaft Hessen-Homburg gehörte, und durch das Fürstentum Birkenfeld, das zum Großherzogtum Oldenburg gehörte, vertraglich gesichert war, konnte 1857 mit dem Bau der 120 Kilometer langen eingleisigen Strecke begonnen werden.
Streckenbau
Die erste Teilstrecke mit 16 Kilometer Länge von Bingerbrück (heute Bingen Hbf) nach Bad Kreuznach ging am 15. Juli 1858 in Betrieb. Es folgten die Abschnitte bis Oberstein am 15. Dezember 1859 und über Birkenfeld (heute: Neubrücke) und St. Wendel bis Neunkirchen (Saar) am 26. Mai 1860 mit 52 bzw. 53 Kilometer Länge. In der Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang 1861, findet sich eine alles umfassende Berichterstattung betreffend "Der Bau des Tunnels bei Wiebelskirchen" (Weblinks).
Noch während des Baus übernahm die Königliche Eisenbahndirektion zu Saarbrücken Verwaltung und Betrieb der Bahn. Die Bahnstrecke wurde zur regionalen Lebensader, und förderte die Industrialisierung in diesem durch hohe Arbeitslosigkeit, Landflucht und Auswanderung gekennzeichneten Agrarraum im oberen Bliestal und im Nahetal.
In Neunkirchen bestand Anschluss an die „Königlich-Saarbrücker-Eisenbahn“. Am Rhein in Bingerbrück erhielt die Strecke am 17. Oktober 1859 Anschluss an die Hessische Ludwigsbahn nach Mainz und am 15. Dezember 1859 rheinabwärts an die Linke Rheinstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE). Anfang November 1861 folgte der Schritt über den Rhein nach Rüdesheim mit dem Trajekt Bingerbrück–Rüdesheim. Dort endete seit 1856 die Bahnstrecke der Wiesbadener Eisenbahngesellschaft, die im selben Jahr durch Verstaatlichung zur Nassauischen Staatsbahn umfirmierte.
Die insgesamt 121 Kilometer lange Strecke der Rhein-Nahe Eisenbahn-Gesellschaft bezeichnet Arthur von Mayer als „die theuerste Bahn Deutschlands, was sich aus den unendlich schwierigen Bauarbeiten erklärt“, die eine große Anzahl von Tunnels, Brücken, Dämmen und Einschnitten umfassten. Es hatten sich dadurch Baukosten von über einer Million Taler pro Meile ergeben, damals eine Rekordsumme.
Die Einnahmen der Gesellschaft blieben nach der Betriebsaufnahme hinter den Erwartungen weit zurück. Da auch der Personenverkehr, der lediglich zu den Kurorten Kreuznach und Münster am Stein lebhaft war, nicht die Erwartungen der Erbauer erfüllte, konnten weder Dividenden noch die Schuldzinsen erwirtschaftet werden. Daher musste der Preußische Staat wegen seiner Zinsgarantie alljährlich einspringen. Der Versuch des Staates, nach dem Krieg von 1866 die Bahn an die RhE zu verkaufen, scheiterte aus diesen Gründen.
Der Bahnhof Birkenfeld im Nahetal lag fünf Kilometer von der Hauptstadt des Fürstentums Birkenfeld entfernt. Daher baute die RNE auf Kosten der Stadt Birkenfeld eine Eisenbahn von der in Neubrücke umbenannten Station zur Stadt und übernahm auch die Betriebsführung der Birkenfelder Eisenbahn, die am 15. Oktober 1880 eröffnet wurde.
Als wichtige Bahnstrecke zur französischen Grenze hin folgte schon bald der zweigleisige Ausbau. Auch der Anschluss an die von 1913 bis 1915 erbaute und 1945 zerstörte Hindenburgbrücke zwischen Rüdesheim am Rhein und Bingen-Kempten geschah aus strategischen Gesichtspunkten. Er verband die Nahetalbahn durch einen Abzweig bei Münster-Sarmsheim mit der Rechten Rheinstrecke. Wegen der großen militärischen Bedeutung der Strecke, erwarb der Preußische Staat die Bahn mit Wirkung vom 1. April 1881. Die RNE wurde aufgelöst. Ab 1. Juli 1883 gehörte sie zur Königlichen Eisenbahndirektion Köln, linksrheinisch.
Verbindung über den Rhein
Von Laubenheim führte eine Strecke auf die Hindenburgbrücke, die dreißig Jahre lang (1915–1945) den Verkehr über den Rhein nach Rüdesheim bzw. Geisenheim führte. Die alten Bahndämme sind zum Teil noch zu erkennen.
Tunnelneubau
Der alte Bildstock-Tunnel (481 m) wurde aufgegeben, da unter ihm ein Sicherheitspfeiler an Kohlen stand, den die damaligen Saargruben (später Saarbergwerke AG; heute: DSK) abbauen wollten. Im Jahr 1955 erfolgte daher der Bau des neuen Bildstock-Tunnels (341 m), der in einem 600-Meter-Radius um den ehemaligen Tunnel herumführt.
Unglücke
Am 16. Januar 1918 wurde der Bahndamm zwischen Kirn und Hochstetten (Nahe) bei einem Unwetter von der Nahe unterspült und rutschte ab. Der Urlauberzug 243 entgleiste und die Lokomotive mit Packwagen und drei Personenwagen stürzten in den Fluss. 38 Tote und 25 Verletzte waren zu beklagen.
Neuere Entwicklungen
Die Nahetalbahn bildet eine der Hauptachsen des Schienenpersonennahverkehrs in Rheinland-Pfalz. Bei der letzten grundlegenden Oberbauerneuerung 2004/2005 wurden, um die Zulassung zur Befahrung durch Neigezüge zu erhalten, schwerere Schienen (Profil UIC 60) auf Betonschwellen eingebaut. Die Bahnhöfe, früher durchweg in beklagenswertem Zustand, werden nach und nach grundsaniert (wie Neubrücke (Nahe), Kirn, Monzingen, Bad Sobernheim und ab 2011 nach jahrelanger Streitigkeit mit der Bahn auch der Bad Kreuznacher Bhf.). Mit der Aufweitung, Neuauskleidung und teilweisen Verlängerung der Tunnel bei Heimbach und damit verbundenen Hangsicherungsmaßnahmen hat inzwischen die Sanierung der Tunnel auf der Strecke begonnen.
Zeitweise war der Ausbau der Strecke für den Nordast der Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris–Ostfrankreich–Südwestdeutschland im Gespräch. Später wurde entschieden, diese doch über die Pfälzische Ludwigsbahn zu führen, da die Kosten für die notwendige Elektrifizierung auf der tunnelreichen Nahetalstrecke zu hoch gewesen wären.
Rheinland-Pfalz Takt 2015
Mit dem Mitte 2008 vorgestellten Konzept Rheinland-Pfalz-Takt 2015 soll sich die Anbindung der Nahetalbahn weiter verbessern. Geplant ist die Elektrifizierung der Strecke von Türkismühle bis Neubrücke (Nahe), zur Verlängerung der Regionalbahn Saarbrücken–Türkismühle zur Regionalbahn Saarbrücken–Neubrücke. Außerdem wird der Regionalbahn-Halt Hoppstädten (Nahe) aufgrund fehlender Bedienung nur noch von einem Bus bedient, der Reisende nach Neubrücke bringt.
Heimbach, Nohen und Kronweiler sollen durch eine durchgehende Regionalbahn von Baumholder nach Kirn an das RB-Netz angeschlossen werden, wodurch die neun Kilometer lange Nebenbahn von Heimbach nach Baumholder für den Personenverkehr reaktiviert würde. Auch die zusätzlichen Halte in Heimbach (Ort) und Ruschberg würden wieder bedient. Infrastrukturbetreiber der abzweigenden Strecke ist die RP Eisenbahn.[3]
Zwischen Idar-Oberstein und Kirn rollen zukünftig drei Züge pro Stunde. Neben der Regionalbahn Baumholder–Kirn, die für Reisende auf dieser Distanz einen Anschluss in Kirn an den schnellen Rhein-Nahe-Express von Saarbrücken nach Mainz/Frankfurt am Main darstellt, verkehrt auch eine durchgehende Regionalbahn von Idar-Oberstein nach Mainz Hbf. Diese soll sogar täglich im Stundentakt rollen.
Als neue Haltepunkte an der Nahestrecke, neben Baumholder, Heimbach Ort und Ruschberg, sind folgende geplant und werden geprüft: Idar-Oberstein-Gewerbepark, Idar-Oberstein-Globus, Bad Sobernheim-Schulzentrum, Niederhausen, Bad Kreuznach-Rheingrafenstraße, Bad Kreuznach-Michelin, Planig und Mainz-Schott AG.
Der Rhein-Nahe-Express von Frankfurt am Main nach Saarbrücken soll möglichst stündlich in Bad Münster am Stein geflügelt bzw. gekoppelt werden. Eine Einheit soll weiter nach Kaiserslautern rollen.
Aber auch auf dem Abschnitt Bingen–Bad Kreuznach soll etwas verändert werden. Zweistündlich fährt die Regionalbahn von der Alsenztalbahn (aus Kaiserslautern) ab Bingen als Regionalexpress weiter nach Koblenz Hbf. Zudem verdichtet sich der Verkehr durch die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn zum Flughafen Hahn; so fahren zweistündlich ein Regionalexpress ab Langenlonsheim und Bingen nach Frankfurt, zusätzlich stündlich eine Regionalbahn mit Halten in Langenlonsheim, Laubenheim und Münster-Sarmsheim weiter nach Bingen.
Längerfristig, bis 2025, ist eine Querverbindung von Langenlonsheim nach Gensingen geplant, damit die Expresszüge vom Flughafen nach Frankfurt in Bingen nicht mehr Kopf machen müssen.
Streckenverlauf
Zwischen Bad Kreuznach und Türkismühle führt die Strecke überwiegend an der Nordseite entlang der Nahe. Zweimal auf dem nur vier Kilometer langen Abschnitt zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein sowie elf Mal ab Idar-Oberstein wird der Fluss im enger werdenden Tal gekreuzt. Im Abschnitt St. Wendel–Neunkirchen (Saar) Hbf führt die Strecke entlang der Blies.
Die Nahetalbahn verläuft weitestgehend parallel zur Bundesstraße 41, die sie entlang ihrer Trasse mehrfach quert. Die erste Querung findet nördlich von Bad Kreuznach statt. Ab Bad Sobernheim führen Bahnstrecke und Straße parallel durch das Tal der Nahe, welches die Straße in Idar-Oberstein im Stadtteil Enzweiler wieder verlässt. Ein zweiter, wesentlich kürzerer paralleler Abschnitt existiert zwischen Neubrücke (Nahe) und Nohfelden/Nahe.
Südlich von Namborn kreuzt die Bundesstraße die Bahnstrecke ein weiteres Mal. Beide folgen dann zwischen St. Wendel und Ottweiler wiederum parallel dem Lauf der Blies. Westlich von Neunkirchen kreuzt die Straße ein letztes Mal die Bahnstrecke. Bis Saarbrücken wurde die Bundesstraße durch die Bundesautobahn 8 bzw. Bundesautobahn 623 ersetzt, welche die Bahnstrecke jeweils einmal kreuzen.
Streckenausbau
Der Abschnitt Türkismühle (Strecken-Kilometer 89,0) – Saarbrücken Hbf ist seit 1969 durchgehend elektrifiziert, während der Abschnitt Saarbrücken – St. Wendel bereits seit 1968 elektrisch betrieben wird.
Wegen Tunnelsanierungsarbeiten, dabei wird eine Vergrößerung des Tunnelinnenradius von 4 auf 5 Meter durchgeführt, wurde der Betrieb im Abschnitt Neubrücke – Heimbach im Jahr 2007 für mehrere Monate eingleisig durchgeführt.
2009 bis 2011 sollen weitere Tunnel an der Nahestrecke folgen, damit danach eine Elektrifizierung der Strecke durchgeführt werden kann.
Betrieb
Der Streckenabschnitt Saarbrücken–Türkismühle wurde seit langem schon im dichten Fahrplan betrieben, seit der Elektrifizierung überwiegend mit Wendezügen aus Silberling-Wagen mit E-Loks der Baureihen 140 und 141. Nördlich von Türkismühle kamen oft Schienenbusse der Typen VT 95 (795) und VT 98 (798) zum Einsatz.
Die durchgehenden Eilzüge Saarbrücken – Idar-Oberstein – Bad Kreuznach – Bingen oder Mainz – Frankfurt am Main wurden ebenfalls meistens aus Silberlingen gebildet, die mit Dampflokomotiven der Baureihe 01, später mit Diesellokomotiven der Reihen V200 und 218 auch auf den elektrischen Abschnitten geführt wurden.
Bereits 1960 gab es Fernverkehrszüge zwischen Paris Est und Frankfurt am Main, die nur in Saarbrücken, Neunkirchen, St. Wendel, Neubrücke, Heimbach, Idar-Oberstein, Kirn, Sobernheim, Bad Münster, Bad Kreuznach, Bingerbrück und Mainz hielten.
1985 wurde die Strecke aufgewertet. Der Schnellzug D 258/59 Paris Est–Frankfurt wurde von der Alsenztalbahn Kaiserslautern–Bad Kreuznach genommen und fuhr nunmehr mit seinen französischen Corail-Wagen über diese Strecke, von Saarbrücken bis Frankfurt am Main durchgehend mit der Baureihe 218 bespannt. 1988 folgte ein D-Zugpaar Saarbrücken–Frankfurt–Kassel–Göttingen, das ebenso über diese Strecke geführt wurde. 1990 wurde dieser Fernverkehr wieder eingestellt.
Heute gibt es durchgehenden Verkehr von Frankfurt (Main) nach Saarbrücken mit Neigetechnikzügen der Baureihe 612, die als Rhein-Nahe-Express (RE3) verkehren. Jeder zweite Zug ist von und nach Frankfurt am Main durchgebunden mit Halt am Flughafen/Regionalbahnhof.
Auf dem Abschnitt Türkismühle–Saarbrücken verkehrt die Regionalbahnlinie RB 73 mit Elektrotriebwagen der Baureihen 425 und 426 und auf dem Abschnitt Türkismühle–Mainz die Linie RB 33 mit Dieseltriebwagen der Typen 628 und 643.
Literatur
- R. Brumm: Die Rhein-Nahe-Bahn. Ein ausführlicher Bericht über Planung, Bau und Betrieb der Rhein-Nahe-Bahn Bingerbrück, Bad Kreuznach, Bad Münster a. St., Sobernheim, Kirn, Idar-Oberstein, St. Wendel, Neunkirchen. Edition Nahetal, Bad Kreuznach 1987, ISBN 3-926421-00-2.
Weblinks
Commons: Nahetalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen zum Rheinland-Pfalz-Takt 2015
- "Der Bau des Tunnels bei Wiebelskirchen auf der Rhein–Nahe–Eisenbahn." (Artikel im ZfB 1861):
- Zeitschrift für Bauwesen 1861, Heft 3, Seiten 415-424: Text mit erläuternde Skizzen (pdf-Seiten 25–30)
- Zeitschrift für Bauwesen 1861, Atlas, Blätter 47–48: Skizzen und Zeichnungen (Längs- und Querprofile, pdf-Seiten 49–50)
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 3511 auf www.eisenbahn-tunnelportale.de
- ↑ http://www.rp-eisenbahn.de/rpe_strecken_pfalz2.html
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