- Othfresen
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Othfresen Gemeinde LiebenburgKoordinaten: 52° 0′ N, 10° 24′ O52.00805555555610.391666666667170Koordinaten: 52° 0′ 29″ N, 10° 23′ 30″ O Höhe: 170 m ü. NN Einwohner: 2.112 (7. Dez. 2009)[1] Eingemeindung: 1. Juli 1972 Eingemeindet nach: Liebenburg Postleitzahl: 38704 Der Ort Othfresen ist mit gut 2100 Einwohnern die zweitgrößte Ortschaft innerhalb der Gemeinde Liebenburg im Landkreis Goslar (Niedersachsen).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Othfresen befindet sich im südöstlichen Teil von Niedersachsen zwischen der westlich verlaufenden Innerste und dem östlich liegenden Salzgitter-Höhenzug. Beide Bereiche befinden sich in einem Landschaftsschutzgebiet. Der Ort liegt im nördlichen Harzvorland zwischen 151 m im Tal der Innerste und erreicht mit 307 m auf dem Bärenkopf östlich der Ortschaft ihre höchste Erhebung.
Othfresen liegt etwa 35 km südöstlich von Hildesheim. Goslar liegt ungefähr 10 km südlich; Braunschweig 29 km nordöstlich und Salzgitter-Lebenstedt 15 km nördlich.
Ortsgliederung
Neben dem gleichnamigen Hauptort besteht Othfresen noch aus zwei weiteren Ortsteilen:
- Heimerode ist ein östlich gelegener Ortsteil mit ca. 250 Einwohnern, der in den 1930er Jahren zur NS-Zeit als Siedlungsstelle für Bergarbeiter errichtet wurde, die in den nahe gelegenen Erzgruben das für die Kriegsproduktion rare Eisenerz abbauten. In den 1960er Jahren wurden die Abbaustätten wegen mangelnder Rentabilität geschlossen.
- Posthof ist ein Ortsteil mit nur sehr wenigen Einwohnern, eher ein Wohnplatz westlich von Othfresen. Hier wurde im Jahr 1569 an einer damals bedeutenden Straßenverbindung eine Poststelle gegründet. Heute entsteht hier ein größeres Industrie- und Gewerbegebiet.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung fand am 17. Januar 940 statt. Seit dem Jahr 1870 war Othfresen eine eigenständige Gemeinde, die 1972 bei der niedersächsischen Gemeindereform der neu gegründeten Einheitsgemeinde Liebenburg angegliedert wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die ursprünglich vermutlich 1000 Jahre alte Dorfkirche wurde 1893 wegen Baufälligkeit durch einen im repräsentativen neugotischen Stil errichteten Neubau ersetzt (1893 bis 1895). Diese jetzige Kirche beeindruckt durch ihre Schlichtheit und Stilreinheit. Das Glockengeläut des seit den 1990er Jahren „Erlöserkirche“ genannten Gotteshauses besticht darüber hinaus durch seine, für eine hiesige Dorfkirche, sehr tontiefen Glocken. Neben der evangelisch-lutherischen besteht seit 1958 eine römisch-katholische Kirche im Ort, die jedoch wegen Sparmaßnahmen des Bistums Hildesheim seit 2010 von der Schließung bedroht ist.
Die Bergbaugeschichte in dieser Region lässt sich im östlich gelegenem Höhenzug erkunden, wobei sich auch im Dorfinneren die geschichtlich historische Wandlung nachvollziehen lässt. Anlässlich der 1050-Jahrfreier wurden an fast allen historisch relevanten Orten und Gebäuden entsprechende Hinweisschilder durch den Ortsheimatpfleger aufgestellt. Im Zuge der kontinuierlichen Dorferneuerung werden viele der über hundert Jahre alten Gebäude saniert. Dazu gehören unter anderem die alte Schmiede, Schule, Post und zahlreiche Fachwerkhäuser.
Naturdenkmäler
Neben der evangelischen Erlöserkirche befindet sich eine jahrhundertealte, als Naturdenkmal anerkannte Linde („Kirchlinde“). Auch die am Flöhte und Galgenberg gelegenen Kalkmagergrasswiesen sind wegen ihrer einzigartigen Artenvielfalt geschützt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Osterfeuer am Ostersonntag organisiert von der Jugendfeuerwehr
- Tanz in den Mai am 30. April
- Erstes Wochenende im September: Großes Dorffest mit Festumzug (bis zu 20 geschmückten Festwagen, 5 bis 10 Musikkapellen). Abschließendes „Bierfest“ am folgenden Samstag
Wirtschaft und Infrastruktur
Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts spielte die Landwirtschaft in Othfresen die dominierende Rolle. Erst durch den Abbau der Erzvorkommen im Bereich des Ortes sowie der Stahlerzeugung im nahen Salzgitter ab den 1930er Jahren gewann die Region an wirtschaftlicher Bedeutung, was sich auch in der Einwohnerentwicklung widerspiegelte. Im Jahr 2008 waren noch sieben landwirtschaftliche Betriebe aktiv. Nach dem Niedergang des Erzabbaus in den 1960er Jahren haben sich in und um Othfresen mehrere neue Industriebetriebe angesiedelt. Der Tourismus hat keine Bedeutung.
Kindergarten und Grundschule (Realschule in Liebenburg) gehören zur Infrastruktur des Dorfes. Alle weiterführenden Schulformen befinden sich in Goslar und Salzgitter-Bad.
Verkehr
Westlich von Othfresen verläuft die B 6 zwischen Hildesheim und Goslar. Die L 500 verläuft in östlicher Richtung nach Liebenburg und weiter nach Schladen, nach Westen über Lutter am Barenberge nach Bockenem. Etwa 20 km nordwestlich an der B 6 befindet sich die Autobahnanschlussstelle Derneburg/Salzgitter an der A 7. Ebenfalls etwa 20 km westlich befindet sich die Anschlussstelle Seesen an der A 7 und 12 km östlich befindet sich die Auffahrt Schladen-Nord an der A 395.
Der im Jahre 1879 an der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar erbaute und etwas außerhalb der Ortschaft gelegene Bahnhof von Othfresen ist bereits seit Mitte der 1980er Jahre aufgelassen. Die nächsten Regionalbahnhöfe liegen in Salzgitter-Bad, Salzgitter-Ringelheim, Schladen, Vienenburg und Goslar.
Die Ortschaften der Gemeinde Liebenburg, sowie die Städte Salzgitter und Goslar sind im Stundentakt mit den Bussen der Regionalbus Braunschweig zu erreichen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik. Gemeinde Liebenburg, abgerufen am 30. April 2011.
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