- Otto-Suhr-Allee
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Otto-Suhr-Allee Straße in Berlin Blick von Südosten nach Nordwesten;
rechte Seite Rathaus CharlottenburgBasisdaten Ort Berlin Ortsteil Berlin-Charlottenburg Angelegt vor dem 19. Jahrhundert Hist. Namen Berliner Straße (1859–1957) Anschlussstraßen Spandauer Damm und Kaiser-Friedrich-Straße (Gabel); Hardenbergstraße (südlich vom Ernst-Reuter-Platz) Querstraßen Lohmeyerstraße, Giehrkezeile/ Brauhofstraße, Eosanderstraße, Wilmersdorfer Straße, Wintersteinstraße/ Richard-Wagner-Straße, Warburgzeile, Krumme Straße, Zillestraße/ Loschmidtstraße, Leibnizstraße/ CauerstraßeMarie-Elisabeth-Lüders-Straße Plätze Richard-Wagner-Platz, Ernst-Reuter-Platz Bauwerke mehrere Baudenkmale Nutzung Nutzergruppen Straßenverkehr Technische Daten Straßenlänge 1630 Meter Die Otto-Suhr-Allee (früher Berliner Straße) ist eine der Hauptverbindungsstraßen im Berliner Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie geht unmittelbar vor dem Schloss Charlottenburg in den Spandauer Damm über und ist Teil der historischen Verbindung vom Berliner Stadtschloss über Unter den Linden, das Brandenburger Tor und den Tiergarten über den Ernst-Reuter-Platz zum Schloss Charlottenburg. Bis zur Eingemeindung der Stadt Charlottenburg nach Groß-Berlin im Jahr 1920 war sie die wichtigste Verbindung zwischen beiden Städten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 22. Juni 1865 verkehrte auf der seit 1859 bestehenden Straße die erste Straßenbahnlinie Deutschlands, Betreiber war die Berliner Pferde-Eisenbahn. Sie führte vom Spandauer Berg über die heutige Otto-Suhr-Allee bis zum Brandenburger Tor. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie elektrifiziert und am 2. Oktober 1967 endgültig eingestellt.
Die historische Allee war gesäumt von sechs Lindenreihen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde Charlottenburg wegen der Sommerfrische zunehmend ein beliebtes Ausflugsziel für die Städter. Die Stadt entwickelte sich langsam östlich entlang der Berliner Straße, an der wohlhabende Bürger ihre Villen errichteten. Von den Wohnhäusern der Gründerzeit wurden bei Bombenangriffen 1943 die meisten zerstört.
Am 3. September 1957, nur vier Tage nach dem Tod des Sozialdemokraten Otto Suhr, der vom 11. Januar 1955 bis zu seinem Tod am 30. August 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin war, erhielt die Allee ihren Namen. Zuvor war sie ein Abschnitt der Berliner Straße, die vom Schloss Charlottenburg (abknickend am „Knie“, dem Ernst-Reuter-Platz) zum Charlottenburger Tor führte.
Bauwerke
Erhalten sind noch einige frühere Bürgerhäuser, die unter Denkmalschutz stehen, wie das Ottilie-Hansemann-Haus[1]von der Architektin Emilie Winkelmann aus den Jahren 1914/1915 (Otto-Suhr-Allee 18–20) und das 1907–1909 erbaute Cecilienhaus in der Otto-Suhr-Allee 59 (früher Berliner Straße 137). Es diente der Kriegsopfer- und Armenpflege sowie der Gesundheitsvorsorge. 1943 wurden der kupferne Dachreiter und ein Teil des Hinterhauses zerstört.[2]
Weitere denkmalgeschützte Gebäude in der Otto-Suhr-Allee sind
- das Rathaus Charlottenburg, ein Monumentalbau aus dem Jahr 1905; etwa in halber Höhe des Straßenlaufs.
Hier befinden sich auch das Bürgeramt und das Wirtschaftsamt des Bezirks; - ein Büro- und Lagerhaus (Hausnummer 26–28), 1924–1928 nach Plänen von K. A. Herrmann errichtet,[3]
- eine Wohnanlage (Hausnummer 50–68 und Loschmidtstraße), 1957/1958 nach Entwurf von Norman Braun,
- das ehemalige Postamt Charlottenburg I (Hausnummer 80–82) mit Nebengebäuden, aus den Jahren 1929–1935[4] und
- ein Wohnkomplex (Hausnummer 110–112), in den Jahren 1953/1954 erbaut.[5]
Weitere Gebäude
- Zwischen Rathaus und Ernst-Reuter-Platz steht an der Cauerstraße die Deutschlandzentrale der umstrittenen Scientology-Bewegung,
- dahinter das Ende 2008 geschlossene Privattheater tribüne.
- In der Otto-Suhr-Allee 104, seinem Wohnsitz, gründete Magnus Hirschfeld 1897 mit Freunden das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, was den Beginn der organisierten Lesben- und Schwulenbewegung darstellte.
Verkehr
Die Straße besitzt auf ganzer Länge einen Mittelstreifen, auf dem bis in die 1960er Jahre die Trasse der Straßenbahn verlief. Sie ist heute durch eine Buslinie sowie am U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz mit der – die Straße hier kreuzenden – Linie U7 an den öffentlichen Nahverkehr anschlossen. Der U-Bahnhof am damaligen Wilhelmplatz wurde 1906 eröffnet, er lag im Zentrum der Stadt Charlottenburg und wurde 1978 durch einen Neubau ersetzt.
Literatur
- Henrike Hülsbergen (Hrsg.in): Charlottenburg ist wirklich eine Stadt – aus den unveröffentlichten Chroniken des Johann Christian Gottfried Dressel (1751–1824), Berlin 1987, ISBN 3-925683-04-6
Weblinks
Commons: Otto-Suhr-Allee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Otto-Suhr-Allee. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Berliner Straße. In: Luise.
- Otto-Suhr-Allee im Bezirkslexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
Einzelnachweise
- ↑ BD O.-v.Hansemann-Haus
- ↑ Bezirksamt Charlottenburg von Berlin (Hrsg), Vom Idyll zur Großstadt - Stadtkreis Charlottenburg 1877–1920, Berlin 1987, S. 15
- ↑ BD Büro- und Lagerhaus
- ↑ BD eh. Postamt Charlottenburg I
- ↑ BD Otto-Suhr-Allee 110–112
52.51606111111113.310530555556Koordinaten: 52° 30′ 58″ N, 13° 18′ 38″ OKategorien:- Straße in Berlin
- Berlin-Charlottenburg
- das Rathaus Charlottenburg, ein Monumentalbau aus dem Jahr 1905; etwa in halber Höhe des Straßenlaufs.
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