- Otto Gildemeister
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Otto Gildemeister (* 13. März 1823 in Bremen; † 26. August 1902 ebenda) war Journalist, Schriftsteller, Übersetzer, liberal-konservativer Politiker, Senator und Bremer Bürgermeister.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Der Sohn des Bremer Senators Johann Carl Friedrich Gildemeister und Bruder des Architekten Karl Gildemeister begann bereits als Schüler damit, Klassiker der griechischen, römischen, englischen, französischen und italienischen Dichtung ins Deutsche zu übersetzen, z. B. Werke von Aischylos, Horaz, Tibull, Shakespeare, Byron, Ariost und Dante. Ab 1842 studierte Gildemeister in Berlin, 1844 weilte er in Bonn, anschließend abermals in Berlin. 1845 kehrte er nach Bremen zurück, wo er eine Stelle als Redakteur im literarischen Feuilleton der Weser-Zeitung annahm. Ab 1850 wirkte er hier in leitender Position.
1852 begann seine politische Karriere mit der Berufung zum Sekretär und Archivar des Bremer Senates. 1857 wurde er – vermutlich auf Betreiben von Johann Smidt – Senator mit dem Aufgabengebiet auswärtige Angelegenheiten und Postwesen. Ab 1869 leitete er die Finanzdeputation, ab 1867 vertrat er Bremen im Bundesrat des Deutschen Reichs, ab 1870 gehörte er der Behörde für Handel und Schifffahrt an und ab 1878 führte er den Vorsitz des Tonnen- und Bakenamtes. Zwischen 1871 und 1886 war er viermal (1871–1875, 1882, 1884 und 1886) Bremer Bürgermeister, anschließend wieder Senator.
Neben seiner politischen Laufbahn war Gildemeister stets auch als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Seine Arbeiten umfassen u. a. eine 6-bändige Ausgabe der Werke Byrons, Ariost’s Rasender Roland, Dantes Göttliche Komödie, sowie Sonette und Dramatische Werke Shakespeares. Nachdem er 1890 seine politischen Ämter endgültig niedergelegt hatte, widmete er sich wieder dem Journalismus. Eine Sammlung seiner Schriften erschien 1896/97 unter dem Titel Essays. Gildemeister wird darüber hinaus das bekannte Motto der Bremer Kaufmannschaft buten un binnen – wagen un winnen (Plattdeutsch für „draußen und drinnen – wagen und gewinnen“) zugeschrieben, das anlässlich der Umgestaltung der Fassade des Schütting zwischen 1895 und 1899 über dem Hauptportal am Markt angebracht wurde[1].
Otto Gildemeister verstarb am 26. August 1902 und wurde auf dem Riensberger Friedhof beigesetzt.
Die Otto-Gildemeister-Straße in Bremen-Schwachhausen wurde nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
- Allerhand Nörgeleien – Essays, Rütten und Loening, Berlin 1991, ISBN 3-352-00354-8
- Briefe von Otto Gildemeister. Insel-Verlag, Leipzig 1922
- Lord Byrons Werke in sechs Bänden. Lord Byron, 1864 – Übersetzung
- Sonette. William Shakespeare, 1871 – Übersetzung
- Dramatische Werke. William Shakespeare, 1872 – Übersetzung
- Ariost’s Rasender Roland. Ludovico Ariosto, 1882 – Übersetzung
- Die Göttliche Komödie. Dante, 1888 – Übersetzung
Siehe auch
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., aktualisierte, überarb. und erw. Aufl., Ed. Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X. (2 Bände; Bd. 1, A – K; Bd. 2, L – Z)
- Historische Gesellschaft des Künstlervereins (Hg.): Bremische Biographie des 19. Jahrhunderts. Winter, Bremen 1912, Reprint: Schünemann Verlag, Bremen 1976
- Friedrich Prüser: Gildemeister, Otto. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 395 f.
Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Das Haus Schütting
Weblinks
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