- Oxazepam
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Strukturformel Allgemeines Freiname Oxazepam Andere Namen Summenformel C15H11ClN2O2 CAS-Nummer 604-75-1 PubChem 4616 ATC-Code N05BA04
DrugBank DB00842 Kurzbeschreibung weißes bis fast weißes, kristallines Pulver [1]
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: gemäß BtMG (mit Ausnahmen) Eigenschaften Molare Masse 286,71 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit - Wasser: 179 mg·l−1 (25 °C) [2]
- gut löslich in Dioxan, schwer löslich in Dichlormethan und Ethanol [1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] Achtung
H- und P-Sätze H: 351 EUH: keine EUH-Sätze P: 281 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
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Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 40 S: 36/37 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Oxazepam ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine mit mittellanger Wirkdauer. Die Indikationen, Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen entsprechen denen aller Benzodiazepine. Oxazepam wurde 1965 von der Dr. Karl Thomae GmbH (heute Boehringer Ingelheim) auf den Markt gebracht.[4] Es kann schon nach kurzer Anwendung zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen.
Inhaltsverzeichnis
Pharmakologie
Oxazepam ist ein pharmakologisch aktiver Metabolit des Diazepams und bildet selber keine aktiven Metabolite mehr. Der Wirkeintritt erfolgt bei Oxazepam langsamer als bei den meisten anderen Benzodiazepinen, so dass es für akute Situationen etwas schlechter geeignet ist, als z. B. das ähnliche Lorazepam. Die Wirkdauer beträgt 8 bis 12 Stunden. Oxazepam und Lorazepam werden nicht über das Cytochrom P450 System (CYP2C19) abgebaut und verändern daher auch bei einer CYP2C19 Mutation (2–5 % der deutschen Bevölkerung) ihre Wirkdauer nicht. Das ist ein erheblicher Vorteil dieser Substanzen im Vergleich zu anderen Benzodiazepinen. Da der Metabolismus lediglich über eine Glucuronidierung stattfindet, ist selbst bei fortgeschritteneren Leberschäden nicht mit einer wesentlich verlängerten Wirkdauer zu rechnen, was einen weiteren Vorteil darstellt. Dennoch ist bei Leberzirrhose eine Therapie unter Spiegelkontrolle sinnvoll.
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
Die Einnahme von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft kann zu unerwünschten Wirkungen beim Ungeborenen führen. Oxazepam darf deshalb während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Notwendigkeit eingenommen werden. Es kann beim Neugeborenen zu Hypotonie, Hypothermie, Hypoaktivität und Atemdepression kommen. Entzugssymptome können auch später erscheinen. Bei Tierversuchen gibt es Hinweise auf Verhaltensstörungen der Nachkommen von Muttertieren, denen Benzodiazepine verabreicht wurden.[5]
Isomerie
Oxazepam enthält ein Stereozentrum. Folglich gibt es zwei Enantiomere, das (R)- und das (S)-Isomer, die signifikant unterschiedlich an Serumalbumine binden.[6]
Bei der Synthese von Oxazepam entsteht das Racemat. Die Enantiomere sind instabil und racemisieren rasch in wässriger Lösung unter Ringöffnung zum tautomeren Iminoaldehyd, so dass sich die pharmazeutische Verwendung eines reinen Enantiomeren erübrigt.[7]
Siehe auch
Handelsnamen
Adumbran (D, A), Anxiolit (A, CH), Praxiten (D, A), Seresta (CH), zahlreiche Generika (D)
Literatur
- O. Benkert, H. Hippius: Psychiatrische Pharmakotherapie. 6. Auflage, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1996, ISBN 3-540-58149-9.
Einzelnachweise
- ↑ a b Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): EUROPÄISCHE PHARMAKOPÖE 5. AUSGABE. 5.0–5.8, 2006.
- ↑ a b c Oxazepam bei ChemIDplus
- ↑ a b c Datenblatt Oxazepam bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. April 2011.
- ↑ http://www.epsy.de/psychopharmaka/zeittafel.htm
- ↑ Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Anxiolit, Stand: April 2006
- ↑ F. D. Boudinot, C. A. Homon, W. J. Jusko and H. W. Ruelius: Protein binding of oxazepam and its glucuronide conjugates to human albumin, Biochemical Pharmacology 34 (1985) 2115.
- ↑ Miklós Simonyi, Joseph Gal und Bernhard Testa: Sings: The Code of Clarification, in Miklós Simonyi, Problems and Wonders if Chiral Molecules, Akadémiai Kiadó, Budapest, 1990, S. 127−136, ISBN 963-05-5881-5.
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