Oystein Slettemark

Oystein Slettemark
Øystein Slettemark Biathlon
Verband Grönland Grönland
Geburtstag 20. August 1967
Geburtsort Rio de Janeiro, Brasilien
Karriere
Verein Nuuk Biathlon
Aufnahme in den
Nationalkader
2001
Debüt im Europacup 2003
Debüt im Weltcup 2001
Status aktiv
Weltcup-Bilanz
letzte Änderung: 31. Oktober 2008

Øystein Slettemark (* 20. August 1967 in Rio de Janeiro) ist ein Biathlet und Skilangläufer aus Grönland norwegischen Ursprungs.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Øystein Slettemark war in seiner Heimat Norwegen schon früh im Skilanglauf aktiv. Er trat gegen die altersgleichen Bjørn Dæhlie und Kristen Skjeldal bei norwegischen Juniorenmeisterschaften an, konnte sich zu dieser Zeit im norwegischen Nationalteam aber nicht durchsetzen.[1] Mangels Perspektive gab er den Langlauf auf, leistete seinen Militärdienst ab und begann danach ein Studium. Während des Studiums in Oslo lernte er die Grönländerin Uiloq Helgessen kennen, die beiden zogen nach ihrer Heirat nach Nuuk. Zu dieser Zeit begann er wieder mit dem Langlauf, erlitt aber einen Bandscheibenvorfall. Diese Diagnose bedeutete einen Wendepunkt in der sportlichen Karriere, Slettemark intensivierte sein Training, um der Erkrankung zu begegnen. Gleichzeitig entschloss er sich, bei den Skiweltmeisterschaften für Dänemark anzutreten, da er nach fünf Jahren in Grönland die dänische Staatsbürgerschaft annehmen konnte.[1] Im Jahr 2001, nach der Geburt der ersten Tochter, begann Slettemark wie seine Frau Uiloq, die bereits 1994 mit dem Biathlon begann,[1] zusätzlich noch mit dem Biathlontraining. Wie sie tritt er für den örtlichen Verein Nuuk Biathlon an. Er ist zudem Präsident, sie Generalsekretärin des grönländischen Biathlonverbandes Greenland Biathlon Federation, er Nationaltrainer der Herren, sie der Damen. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver gab Slettemark bei einem Interview als Ziel an.[1] Als Biathlet nimmt er zwar für dem grönländischen Verband am Weltcup und an Weltmeisterschaften teil, die Teilnahme an Olympischen Spielen ist jedoch nur als Däne möglich, da Grönland nicht Mitglied des IOC ist. Das Ehepaar Slettemark pflegt den Kontakt zu den norwegischen Biathleten, besonders zu Ole Einar Bjørndalen, Lars Berger und Alexander Os. Trainingsunterstützung erhält er von Halvard Hanevold und Egil Gjelland.[1]

Außer seinen sportlichen Aktivitäten ist Slettemark auf Einladung des Department of Environment and Nature (Umweltschutzministerium) der Greenland Home Rule (Autonome grönländische Verwaltung) in der Polar Bear Specialist Group im Rahmen des Artenschutzes der Weltnaturschutzunion als Berater tätig.[2]

Langlauf

Auch nach der olympischen Karriere von Dæhlie und Skjeldal trifft Slettemark in Rennen noch auf die beiden, so wurde er beim Skarverennet 2008 nur von Skjeldal geschlagen,[3] Dæhlie hingegen konnte er beim Arctic Circle Race 2004 auf Grönland besiegen.[4][5] Viermal, 2002,[6] 2004,[4][5] 2006[7] und 2007[8] gewann er das 160 Kilometer lange Marathonrennen am Polarkreis. Daneben trat er zwischen 2000 und 2003 mehrfach bei internationalen Langlaufrennen der FIS an. Höhepunkt war die Teilnahme an den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2003 in Val di Fiemme, wo er über 50 Kilometer Rang 54 belegte. Als Skilangläufer startete er für Dänemark.

Biathlon

Neben dem Langlauf ist er auch als Biathlet aktiv. Seit 2001 betreibt er Biathlon und gehört seitdem dem grönländischen Nationalkader an. Zu Beginn der Saison 2001/02 gab Slettemark im Alter von schon 34 Jahren sein Debüt im Biathlon-Weltcup. Im Sprint von Hochfilzen wurde er 113. In den folgenden Rennen konnte er sich fast immer auf zweistelligen Rängen platzieren. Mehrfach machte er auch Abstecher in den Biathlon-Europacup, wo er oftmals Plätze unter den besten 50 erreichte. Die erste seiner bislang sechs Teilnahmen an Biathlon-Weltmeisterschaften war 2003 in Chanty-Mansijsk. Im Sprint wurde er 81., im Einzel 84. 2004 in Oberhof war ein 82. Platz im Sprint beste Platzierung. Anschließend belegte er mit Rang 49 im Sprint von Fort Kent seine beste Weltcup-Platzierung. Es war das einzige Mal, dass er sich für eine Verfolgung qualifizieren konnte, in der er jedoch vom Sieger Raphaël Poirée überrundet ausschied. 2007 bei seiner vierten WM in Antholz erreichte Slettemark mit Rang 104 im Einzel sowohl sein schlechtestes, als auch mit Platz 77 im Sprint sein bestes Ergebnis. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2009 blieb er mit Platz 103 im Sprint und Platz 97 im Einzel im Rahmen seiner Möglichkeiten. Slettemark ist der erfolgreichste Biathlet seines Landes in den 2000er Jahren.

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • Platz 1.–3.: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz  
Top 10  
Punkteränge  
Starts 11 60 1     72
Stand: 15. Februar 2009

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Jarle Fredagsvik (14. Februar 2009). Den største, norske outsideren (norwegisch). www.nettavisen.no. Abgerufen am 20. Februar 2009.
  2. Participants at 13th meeting of PBSG in Nuuk, Greenland 2001 (englisch). Polar Bear Specialist Group of the IUCN Species Survival Commission (2008). Abgerufen am 20. Februar 2009.
  3. Skarverennet (norwegisch). Geilo Idrettslag (Sportverein Geilo) (2008). Abgerufen am 20. Februar 2009.
  4. a b Arctic Circle Race (englisch). Greenland Guide & Arctic Circle Race (2004). Abgerufen am 20. Februar 2009.
  5. a b Arctic Circle Race 2004 Final Results (englisch). Arctic Circle Race (2008). Abgerufen am 20. Februar 2009.
  6. Arctic Circle Race 2002 Final Results (englisch). Arctic Circle Race (2008). Abgerufen am 20. Februar 2009.
  7. Arctic Circle Race 2006 Final Results (englisch). Arctic Circle Race (2008). Abgerufen am 20. Februar 2009.
  8. Øystein Slettemark wins the toughest race ever held (englisch). Arctic Circle Race (25. März 2007). Abgerufen am 20. Februar 2009.

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