Pakistan International Airlines

Pakistan International Airlines
Pakistan International Airlines
Eine Boeing 777-200 der PIA
IATA-Code: PK
ICAO-Code: PIA
Rufzeichen: PAKISTAN
Gründung: 1951
Sitz: Karatschi, PakistanPakistan Pakistan
Drehkreuz:

Jinnah International Airport

Heimatflughafen: Jinnah International Airport
Unternehmensform: Staatsbesitz
Leitung: Ahmad Mukhtar (Vorsitzender)
Allianz: keine
Vielfliegerprogramm: PIA Awards Plus +
Flottenstärke: 40
Ziele: National und international

Pakistan International Airlines (PIA) ist Pakistans nationale und internationale Fluggesellschaft mit Sitz in Karatschi.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine Boeing 707, 1961 als Staatsmaschine

1946 erkannte Muhammed Ali Jinnah, auch als Gründer Pakistans bekannt, die Notwendigkeit einer Fluggesellschaft. Er bat den erfahrenen Industriellen, M.A. Ispahani, um Hilfe. Am 23. Oktober 1946 wurde die Orient Airways gegründet. Sie startet von Kalkutta aus im Juni 1947 mit drei Flugzeugen vom Typ DC-3 ihren Flugbetrieb. Ziele waren zunächst Akyab und Rangun. Kurz danach erfolgte die Staatsgründung von Pakistan und die Fluggesellschaft verlagerte ihren Standort nach Karatschi, um von dort die wichtige Route nach Dhaka zu fliegen. Mit Lahore und Peschawar kamen weiter nationale Ziele hinzu. Doch Ende der 1940er Jahre hatte die Fluggesellschaft große finanzielle Probleme.

1951 wurde Pakistan International Airlines von der damaligen Regierung Pakistans gegründet. Zunächst wurden nur Flüge in Ost-Pakistan (heute Bangladesch) durchgeführt. Aber erst mit der Übernahme der wirtschaftlich stark angeschlagenen Orient Airways am 11. März 1955 wurde der internationale Flugbetrieb aufgenommen. Von Karatschi aus startet Pakistan International Airlines mit Lockheed Constellation nach London-Heathrow über Kairo und Rom. Für die Inlandsflüge wurden Convair CV-240 und DC-3 eingesetzt. 1956 bestellte PIA zwei Lockheed Super Constellation und fünf Vickers Viscount. Die Vickers Viscount lösten die DC-3 ab.

Im März 1960 erhielt Pakistan International Airlines als erste asiatische Fluggesellschaft die Boeing 707, die 1961 erstmals New York JFK International Airport anflog. 1962 kamen Boeing 720, Fokker F-27 und Sikorsky-Hubschrauber zur Flotte hinzu. Eine Boeing 720 der Fluggesellschaft stellte noch im selben Jahr einen Weltrekord auf, in dem sie von Karatschi nach London in weniger als sieben Stunden flog. 1964 war Pakistan International Airlines die erste Fluggesellschaft eines nicht-kommunistischen Landes, die China anflog. Während des Krieges zwischen Indien und Pakistan im Jahr 1965 half PIA den pakistanischen Streitkräfte bei der Logistik und dem Transport. 1966 wurde die Hawker Siddely Trident als Ersatz für die Vickers Viscount eingeführt. 1967 erhielt Pakistan International Airlines den ersten Computer in Pakistan, ein IBM-Modell.

1971 kam es durch den Krieg zwischen Pakistan und Indien und der Staatengründung Bangladeschs im alten Ostteils Pakistans zur Einstellung vieler Verbindungen und Flüge. Erst im folgenden Jahr, 1972, nahm die Fluggesellschaft nach einer Reorganisation ihren – auch internationalen - Flugbetrieb wieder auf. 1972 wurde Libyen angeflogen und eine Kooperation mit Yugoslav airline JAT geschlossen. Erstes Großraumflugzeug war 1973 die DC-10-30. 1974 begann der Luftfrachtservice. 1975 wurden neue Uniformen für das PIA-Bordpersonal eingeführt. 1976 kamen zwei von TAP Portugal geleaste Boeing 747 zur Flotte hinzu, die später gekauft wurden.

Anfang der 1980er Jahre wurde ein Cargo-Center der Pakistan International Airlines in Karatschi eröffnet. 1982 kamen der Airbus A300B4 für Kurz- und Mittelstrecken und der Airbus A310 für Langstreckenflüge zur Flotte dazu. Beide Typen wurden eine wichtige Stütze des Unternehmens. 1985 wurden fünf Boeing 737 in die Flotte aufgenommen. 1989 flog die erste Maschine der Pakistan International Airlines unter der Leitung einer Pilotin.

1992 wurde erstmals Taschkent angeflogen und ein Jahr später Zürich. 1995 erhielt die Fluggesellschaft ihren ersten Boeing 747-Flugsimulator. 1996 wurde die Linie nach Beirut wiedereröffnet. 1999 erhielt PIA sechs Boeing 747-300 von Cathay Pacific Airways. Mit diesen Flugzeugen wurde auch die Bemalung der Maschinen geändert.

Eine Boeing 747-300 der PIA

2002 bestellte die Fluggesellschaft drei Boeing 777-200ER, zwei Boeing 777-200LR und drei Boeing 777-300ER. 2004 wurden die ersten Boeing 777-200ER an Pakistan International Airlines ausgeliefert; weitere Flugzeuge diesen Typs sind bestellt. Die neuen Boeing 777-200ER erhielten gleich bei der Auslieferung eine neues Erscheinungsbild, das nun auch alle anderen Flugzeuge schrittweise erhalten sollen. 2006 wurde die erste Boeing 777-200LR an PIA geliefert. Dies war weltweit die erste Boeing 777-200LR, die in den Linienflug aufgenommen wurde.

Für das Jahr 2006 meldete PIA ein Umsatzminus von 150,6 Mio. Dollar. Begründet wurden die Umsatzeinbußen mit steigenden Kerosinkosten auf dem internationalen Markt. PIA transportierte 2006 5,7 Mio. Passagiere. Dies bedeutet einen Zuwachs von 5,1% gegenüber zum Vorjahr und eine Auslastung von 73%.

Am 3. März 2007 verkündete ein Sprecher der PIA, dass ab dem 10. März nur noch die B777-Flotte in der Europäischen Union landen darf, da in den anderen Maschinen (der Langstreckenflotte) massive Sicherheitsmängel vermutet werden[1] (schwarze Liste der EU-Kommission). Am 4. Juli 2007 hat die Europäische Union bekannt gegeben, dass nun neben den Boeing 777 auch sechs Airbus A310, zwei Boeing 747-200 und drei Boeing 747-300 in den europäischen Luftraum einfliegen dürfen. Kurz darauf, am 9. Juli kam es zu einem triebwerksbedingten Zwischenfall, wobei die 747-300 wieder zum Flughafen Jeddah zurückkehren musste. Ende November 2007 wurde die PIA von der "schwarzen Liste" unsicherer Airlines gestrichen und kann nun wieder mit allen Maschinen der Langstreckenflotte die Flughäfen der Europäischen Union anfliegen.

Ziele

In Deutschland hat PIA den Flughafen Frankfurt drei Mal wöchentlich bis zur Einstellung bedient. PIA fliegt ab dem 14. Juni 2009 von Islamabad kommend den Flughafen Frankfurt wieder mit einer Boeing 777 an, allerdings vorerst nur zwei Mal pro Woche an den Tagen Dienstag und Sonntag.

Flotte

Die Flugzeugtypen der PIA

Mit Stand Oktober 2011 besteht die Flotte der PIA aus 40 Maschinen[2] mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren[3]:

Zwischenfälle

  • Am 2. März 1981 wurde eine Boeing 720 der Pakistan International Airlines mit 137 Passagieren und einer 11-köpfigen Besatzung von einem Inlandsflug von Peschawar nach Kabul im sowjetisch besetzten Afghanistan entführt. Die Entführer verlangten die Freilassung von 90 in Pakistan inhaftierten politischen Gefangenen und die Einstellung der Propaganda gegen die linke militante Organisation Al-Zulfiqar der Pakistanischen Volkspartei (PPP), der die Entführer ebenfalls angehören. Nach mehreren Verlängerungen des Ultimatums weichen die Entführer von ihren Forderungen zurück. Am 4. März werden 19 Frauen, 7 Kinder und ein Mann freigelassen. Zwei Tage später wird der Passagier Leutnant Tariq Rahim erschossen. Am 9. März landet das Flugzeug in Damaskus in Syrien. Die pakistanische Regierung unter Mohammed Zia ul-Haq ließ daraufhin 54 Häftlinge nach Syrien ausfliegen. Am 14. März ergeben sich die Entführer den syrischen Sicherheitskräften.
  • Am 10. Juli 2006 stürzte eine Fokker F-27 der PIA kurz nach dem Start von Multan ab. Alle 45 Personen an Bord kamen ums Leben. Nach diesem Unfall nahm PIA alle Fokker aus der Flotte.
  • Am 25. September 2010 wurde eine Boeing 777 nach einer Bombenwarnung während des Fluges von Toronto nach Karatschi, nach Stockholm umgeleitet. Eine Frau hatte während des Fluges bei der kanadischen Polizei angerufen und berichtet, dass ein Passagier an Bord der Maschine Sprengstoff dabei habe. Darauf hin wurden die Piloten an Bord informiert und machten eine Sicherheitslandung. Ein Verdächtiger wurde von der schwedischen Polizei verhört, man fand jedoch keine Spur von dem Sprengstoff, weder bei dem Mann noch im Flugzeug.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Reuters: Pakistanische Fluglinie teilweise aus Europa verbannt“ (4. März 2007)
  2. ch-aviation.ch - Flotte der Pakistan International Airlines (englisch) abgerufen am 18. Oktober 2011
  3. airfleets.net - Flottenalter der Pakistan International Airlines (englisch) abgerufen am 18. Oktober 2011
  4. Falsche Bombendrohung auf Boeing 777, Artikel der Onlineausgabe von 20 Minuten vom 25. September 2010; abgerufen am 11. Oktober 2010

Weblinks

 Commons: Pakistan International Airlines – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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