Panax

Panax
Panax
Ginseng (Panax ginseng)

Ginseng (Panax ginseng)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Unterfamilie: Aralioideae
Gattung: Panax
Wissenschaftlicher Name
Panax
L.

Die Pflanzengattung Panax gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Die acht bis zwölf Arten kommen in Ostasien, in nördlichen Teilen Südost- und Südasiens sowie in Nordamerika vor. Einige Arten werden als Nutzpflanzen zur Gewinnung von medizinisch-pharmazeutischen Erzeugnissen angebaut.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Illustration von Panax trifolius.

Erscheinungsbild und Blätter

Die Panax-Arten wachsen als unbewehrte, ausdauernde, krautige Pflanzen. Die einfachen Stängel besitzen am Grund Schuppen. Sie bilden gedrungene Rhizome aus.

Es stehen drei bis fünf Laubblätter in einem Wirtel zusammen. Die handförmig zusammengesetzten Blattspreiten besitzen ganzrandige, gesägte bis gezähnte oder fiederlappige Teilblätter.

Blütenstände und Blüten

Panax-Arten bilden einen einzelnen, endständigen und doldigen Blütenstand. Es werden zwittrige oder bei andromonözischen Arten sowohl zwittrige als auch männliche Blüten gebildet. Die Blütenstiele sind bei zwittrigen Blüten gegliedert und bleiben bei männlichen Blüten ungegliedert. Die radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen und die fünf Kelchzähne sind nur kurz. Die fünf freien Kronblätter überlappen sich dachziegelartig. Es ist ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Meist zwei oder drei (selten bis zu fünf) Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, meist zwei- oder dreikammerigen (selten bis zu fünfkammerigen) Fruchtknoten verwachsen. In jeder Fruchtknotenkammer sind zwei hängende Samenanlagen vorhanden. Es sind gleich viele Griffel wie Fruchtblätter vorhandenen; sie sind vollständig oder nur an ihrer Basis verwachsen.

Früchte und Samen

Die kugeligen, manchmal zusammengedrückten oder dreieckigen Steinfrüchte enthalten gleich viele Samen wie Fruchtblätter. Die glatten Samen sind seitlich zusammengedrückt und enthalten ein glattes Endosperm.

Verbreitung

Die Gattung Panax enthält zwei nordamerikanische Arten mit Verbreitung in Kanada und den USA. Die restlichen Arten sind in Asien entlang des südlichen Himalayagebiets über Nepal und dem nördlichen Indien, Myanmar, Thailand bis zum nördlichen Vietnam, weiters in zentralen und süd-bis nordöstlichen Provinzen Chinas, dem Norden Koreas, der russischen Region Primorje im südlichsten Teil des Föderationskreises Ferner Osten und in Japan verbreitet.

Nutzung

Von den meisten Panax-Arten ist die traditionelle medizinische Nutzung aus natürlich vorkommenden Beständen bekannt. Die in medizinischer Hinsicht wichtigsten Arten Ginseng (Panax ginseng) und der Amerikanische Ginseng (Panax quinquefolius) werden in Plantagen kultiviert. Vor allem die Art Ginseng wird weit verbreitet - wie beispielsweise in Australien, im Kaukasus und in Mitteleuropa – kultiviert. Der Amerikanische Ginseng wird neben den USA auch in China angepflanzt.

Der „Wurzelstock“ wird zur Droge verarbeitet. Die heilende Wirkung basiert unter anderem auf ihrem Gehalt an Ginsenoiden aus der Naturstoffgruppe der Saponine. Der meist getrockneten und zu Pulver und Extrakten verarbeitete „Wurzelstock“ wird auch in Form von Tonikum und Geriatrikum als Stärkungs- und Kräftigungsmittel bei Müdigkeits- und Schwächegefühlen sowie bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit herangezogen[1].

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

In der Gattung Panax wird die Art Panax zingiberensis von der IUCN in ihrer Roten Liste gefährdeter Arten als stark gefährdet (Endangered) eingestuft [2]. Der Amerikanische Ginseng (Panax quinquefolius) und nur die russischen Populationen des Ginseng (Panax ginseng) werden vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES in Anhang 2 als schutzbedürftige Arten geführt. Somit gelten Restriktionen hinsichtlich des weltweiten Handels von Wurzeln dieser Arten in Form von Ein- und Ausfuhrgenehmigungen. Zusätzlich muss der Nachweis über die Unschädlichkeit für den Bestand der Art erbracht werden[3].

Systematik

Die Gattung Panax wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, S.1058[4] aufgestellt. Der botanische Gattungsname Panax leitet sich über das Lateinische vom Griechischen her und bedeutet „Allheilmittel“. Er wird auf den Namen Panakeia, einer Tochter des Asklepios, dem griechischen Gott der Heilkunst, zurückgeführt[5]. Ein Synonym für Panax L. ist Aureliana Boehm[6]. Die Gattung Panax gehört zur Unterfamilie Aralioideae innerhalb der Familie der Araliengewächse (Araliaceae).

Es gibt acht [7] bis zwölf Panax-Arten [6]:

  • Ginseng (Panax ginseng) C.A.Mey., Syn.: Aralia ginseng (C.A.Mey.) Baill., Panax schin-seng T.Nees): Verbreitung im nordöstlichen China, dem Norden Koreas und der russischen Region Primorje im südlichsten Teil des Föderationskreises Ferner Osten. Er wird weitverbreitet kultiviert.
  • Panax japonicus (T.Nees) C.A.Mey.: Mit vier Varietäten:
    • Panax japonicus var. angustifolius (Burkill) C.Y.Cheng & C.Y.Chu: Heimat ist China mit den Provinzen Guizhou, Sichuan, Yunnan, das nordöstliche Indien, Bhutan, Nepal und das nordöstliche Thailand.
    • Panax japonicus var. bipinnatifidus (Seem.) C.Y.Wu & K.M.Feng (Syn.: Panax bipinnatifidus Seem., Panax major (Burkill) K.C.Ting): Verbreitung in China, in nördlichen Regionen des indischen Subkontinents und im südostasiatischen Myanmar.
    • Panax japonicus (T.Nees) C.A.Mey. var. japonicus: Verbreitung in China, Japan, Korea, in nördlichen Regionen des indischen Subkontinents und Südostasiens.
    • Panax japonicus var. major (Burkill) C.Y.Wu & K.M.Feng: Die Heimat ist China mit den Provinzen Gansu, Guizhou, Henan, Hubei, Shanxi, Sichuan, Xizang, Yunnan, das nördliche Myanmar, Nepal und das nördliche Vietnam.
  • Panax notoginseng (Burkill) F.H.Chen: Verbreitung in der südchinesischen Provinz Yunnan und dem nördlichen Vietnam.
  • Panax pseudoginseng Wall. (Syn.: Aralia pseudoginseng (Wall.) Benth.): Verbreitung im südlichen Tibet Chinas und in nördlichen Regionen des indischen Subkontinents.
  • Amerikanischer Ginseng (Panax quinquefolius) L. (Syn. Aralia quinquefolia (L.) Decne. & Planch.): Verbreitung in Nordamerika und in China weitverbreitet kultiviert.
  • Panax stipuleanatus C.T.Tsai & K.M.Feng: Verbreitung in der südchinesischen Provinz Yunnan und dem nördlichen Vietnam.
  • Panax trifolius L.: Verbreitung in Nordamerika.
  • Panax vietnamensis Ha & Grushv.: Verbreitung in China und Vietnam.
  • Panax wangianus S.C.Sun: Verbreitung in China.
  • Panax zingiberensis C.Y.Wu & K. M.Feng: Verbreitung in der südchinesischen Provinz Yunnan und dem nördlichen Vietnam.

Quellen

  • Qibai Xiang & Porter P. Lowry: Clusiaceae through Araliaceae. Araliaceae. In: Wu Zheng-yi & al., co-chairs of the ed. committee (Hrsg.): Flora of China. 13, Science Press, Beijing 2007, ISBN 9781930723597 und ISBN 1930723598, Panax, S. 489, OCLC 255825823 (Online). (Abschnitt Beschreibung, Systematik und Verbreitung)

Einzelnachweise

  1. Markus Horneber, Irene Fischer in Kooperation mit CAM-Cancer: Komplementäre Therapie. Wurzelextrakte aus asiatischem und amerikanischem Ginseng. In: onkopedia. Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V., abgerufen am 5. Mai 2011 (deutsch).
  2. Panax in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010.4. Abgerufen am 5. Mai 2011
  3. The CITES Appendices. CITES Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, 27. April 2011, abgerufen am 5. Mai 2011 (englisch, Suche nach Panax).
  4. Carl von Linné; Lars Salvius (Hrsg.): Species Plantarum. Vol. 2. 1. Auflage. Stockholm 1753, Dioecia mit Panax L., S. 1058 (in Scan bei www. Biodiversity Heritage Library, [1] Online), abgerufen am 1. Mai 2011).
  5. Tsung O. Cheng, Washington, DC: Panax (Ginseng) Is Not a Panacea. In: Penn State Milton S Hershey Med Ctr (Hrsg.): Archives of Internal Medicine. 160, Nr. 21, JAMA & Archives, 27. November 2000, S. 4 (Beitrag über Namensherkunft, Online, abgerufen am 2. Mai 2011).
  6. a b GRIN Taxonomy for Plants. Genus: Panax L. und List of Species Records in GRIN. In: Germplasm Resources Information Network. United States Department of Agriculture - Agricultural Research Service, Beltsville Area, abgerufen am 7. Mai 2011 (englisch, Letzte Bearbeitung 2006, Grundlage Literatur von 1996, 2000 und 2003).
  7. Qibai Xiang & Porter P. Lowry: Clusiaceae through Araliaceae. Araliaceae. In: Wu Zheng-yi & al., co-chairs of the ed. committee (Hrsg.): Flora of China. 13, Science Press, Beijing 2007, ISBN 9781930723597 und ISBN 1930723598, Panax, S. 489, OCLC 255825823 (Online).

Weblinks

 Commons: Panax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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