- Patrizia von Brandenstein
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Patrizia von Brandenstein (* 17. November 1939 in Phoenix[1], Arizona) ist eine US-amerikanische Filmarchitektin und Kostümbildnerin russischer Abstammung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die Tochter russischer Emigranten war als junge Frau lange Zeit durch Europa gereist und verbrachte zwei Jahre in Frankreich als Auszubildende an der Comédie Française. In den 1960er Jahren arbeitete von Brandenstein als Kulissenmalerin, Requisiteurin und Schneiderin am Theater. Sie war unter anderem am Actors Studio tätig. Von 1966 an arbeitete sie für acht Jahre als Kostüm- und Bühnenbildnerin am American Conservatory Theater in San Francisco. Ihre ersten erwähnenswerten Kostümentwürfe lieferte sie im Herbst 1968 für die Inszenierungen von ‘The Front Page’ und ‘Don’t Shoot Mable It’s Your Husband’. Im Herbst 1969 folgte ein weiterer Kostümentwurf für das Stück ‘Trumpets and Drums’.
1971 wechselte sie zum Film. Sie begann mit der Ausstattung für den Film Bill McKay – Der Kandidat mit Robert Redford. 1977 stieg sie zur Chefarchitektin auf. Seitdem hat sie mit namhaften Regisseuren wie Milos Forman, Mike Nichols, Sam Raimi oder Brian De Palma zusammengearbeitet. Ihre größte Herausforderung, zugleich auch Brandensteins größter Filmerfolg, wurde 1983/84 die Musiker-Biografie Amadeus, für das sie ein umfassendes Rokoko-Ensemble kreieren durfte.
Privates
Sie ist mit dem Szenenbildner Stuart Wurtzel (*1940) verheiratet, den sie während ihrer Zeit in San Francisco kennenlernte.
Auszeichnungen
- Für ihre Entwürfe zu Amadeus wurde von Brandenstein 1985 mit einem Oscar ausgezeichnet. Nominiert war sie außerdem 1982 für Ragtime und 1988 für The Untouchables – Die Unbestechlichen.
- Ebenfalls für Amadeus wurde sie 1986 für den BAFTA Award nominiert.
- 1993 gewann sie den Below-The-Line Award der Gotham Awards.
Filmografie (Auswahl)
- 1972: Bill McKay – Der Kandidat (The Candidate)
- 1977: Nur Samstag Nacht (Saturday Night Fever)
- 1978: Mein deutscher Soldat (Summer of My German Soldier)
- 1981: Ragtime
- 1983: Silkwood
- 1984: Amadeus
- 1985: A Chorus Line
- 1987: The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables)
- 1988: Die Waffen der Frauen (Working Girl)
- 1990: Grüße aus Hollywood (Postcards from the Edge)
- 1990: Im Vorhof zur Hölle (State of Grace)
- 1991: Billy Bathgate
- 1992: Sneakers – Die Lautlosen (Sneakers)
- 1995: Schneller als der Tod (The Quick and the Dead)
- 1995: Im Sumpf des Verbrechens (Just Cause)
- 1986: Geschenkt ist noch zu teuer
- 1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt)
- 1998: Das Mercury Puzzle (Mercury Rising)
- 1998: Ein einfacher Plan (A Simple Plan)
- 1999: Der Mondmann (The Man on the Moon)
- 2000: Shaft – Noch Fragen? (Shaft)
- 2006: Das Spiel der Macht (All the King's Men)
- 2006: Goyas Geister (Goya's Ghosts)
- 2009: Ein russischer Sommer (The Last Station)
Anmerkung
- ↑ Das meist zu lesende Geburtsjahr 1943 ist falsch. Präzises Geburtsdatum und Geburtsort lt. K. Wenigers Großes Personenlexikon (basierend auf einer Auskunft der US-Standesorganisation für amerikan. Filmarchitekten)
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 1, S. 521. Berlin (2001) ISBN 3-89602-340-3
Weblinks
- Patrizia von Brandenstein in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kurzporträt des American Museum of the Moving Image
- Kurzporträt auf The Oscar Site
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