- Paul Schwenk
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Paul Schwenk (* 8. August 1880 in Meißen; † 22. August 1960 in Berlin) war ein kommunistischer Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der aus einer Arbeiterfamilie stammende Schwenk erlernte in Dresden das Schlosserhandwerk; seit 1905 Mitglied der SPD wurde er mehrfach „gemaßregelt“ und musste, da er in Dresden aus diesem Grunde keine Arbeit mehr fand, nach Berlin übersiedeln. Hier übernahm er ab 1908 ehrenamtliche und ab 1912 hauptamtliche Parteifunktionen und war als Journalist für den Vorwärts tätig.
Als Gegner der Burgfriedenspolitik der SPD während des Ersten Weltkrieges war er in der Spartakusgruppe aktiv und trat 1917 der neu gegründeten USPD bei, in welcher er auch nach der Gründung der KPD Ende 1918 zunächst verblieb. In der USPD war Schwenk u.a. als Redakteur der zentralen Tageszeitung Freiheit und als Sekretär der Fraktion in der preußischen verfassunggebenden Versammlung tätig. Ende 1920 gehörte er zum linken Flügel der USPD, welcher sich mit der KPD zur (V)KPD zusammenschloss, auch hier arbeitete er als Sekretär der preußischen Landtagsfraktion und galt als Fachmann für kommunalpolitische Fragen.
Im Mai 1924 rückte Schwenk in den preußischen Landtag nach, dem er bis 1933 angehörte, zeitweise fungierte er hier als Vorsitzender der KPD-Fraktion. Daneben war er Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung, der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg der KPD und der kommunalpolitischen Abteilung beim ZK seiner Partei.
Nach der Machtübernahme der NSDAP floh er gemeinsam mit seiner Frau Martha Arendsee über Frankreich in die Sowjetunion, wo er während des Großen Terrors aufgrund eines erpressten Geständnisses fast drei Jahre von 1936 bis 1939 unter dem Vorwurf der Spionage inhaftiert wurde und auf Grund der Bemühungen v.a. seiner Frau wieder frei kam. 1945 kehrte Schwenk nach Berlin zurück, wo er von 1945 bis 1947 als stellvertretender Oberbürgermeister amtierte. Daneben übernahm er einige wenig bedeutende Funktionen in der SED und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 1952 im Industrieministerium der DDR.
Ehrungen
Schwenk wurde in den 1950er Jahren u.a. mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt. In Berlin und Bernau sind Straßen nach ihm benannt. In Berlin war eine Sportgemeinschaft nach Paul Schwenk benannt.
Schriften
- 4 Jahre Weimarer Koalition in Preußen. Handbuch der Kommunistischen Fraktion des preußischen Landtages. Berlin 1928 (gemeinsam mit Richard Schnetter)
- Die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands. Berliner Genossen berichten von der Entstehg der Kommunistischen Partei Deutschlands. Berlin 1960
Literatur
- Kurzbiographie in: Hermann Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik. Band 2. Frankfurt/Main 1969, S. 300f.
Weblinks
- Literatur von und über Paul Schwenk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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- Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
- Mitglied der Stadtverordnetenversammlung (Berlin)
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