- Christiane Paul (Schauspielerin)
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Christiane Paul (* 8. März 1974 in Berlin-Pankow) ist eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Christiane Paul entstammt einer Arztfamilie, ihr Vater ist Facharzt für Orthopädie/Chirurgie und ihre Mutter Anästhesistin. Von 1980 bis 1990 besuchte sie die Polytechnische Oberschule Ernst Busch in Pankow. Während ihrer Schulzeit war sie dort Grundorganisationsleiterin der FDJ.[1] Nach dem Abitur 1992 an der Friedrich-List-Schule in Berlin-Niederschönhausen studierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin ebenfalls Medizin und promovierte 2002. Den Beruf der Ärztin gab sie 2004 auf, um sich neben der Betreuung ihrer Tochter wieder stärker der Schauspielerei zu widmen.[2]
Sie arbeitete früh als Fotomodell für Zeitschriften wie Bravo und erhielt mit 17 Jahren ihre erste Hauptrolle in dem Film Deutschfieber. Parallel zu ihrem Medizinstudium betrieb sie ihre Schauspieltätigkeit und lernte eine kurze Zeit am Lee-Strasberg-Institut in New York City.
Im August 2006 heiratete sie den Chirurgen Wolfgang Schwenk (* 1963), den sie während ihrer Ausbildung zur Ärztin an der Berliner Charité kennengelernt hatte. Aus einer früheren Beziehung hat Christiane Paul eine Tochter (* 2002). Mit ihrem Mann hat sie einen Sohn (* 2007).
Paul spielt von Zeit zu Zeit Theater und hat mehrere Hörbücher eingelesen.
Soziales Engagement
Christiane Paul ist nationale Botschafterin der Welt-AIDS-Tag-Kampagnen[3] 2005 sowie 2007 bis 2009 in Deutschland, unterstützt die Aktion Deine Stimme gegen Armut, ist Mitglied der von Bundesminister Sigmar Gabriel anlässlich der CBD-COP9 ins Leben gerufenen Naturallianz, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzt und versteht sich nicht nur als Schauspielerin und Ärztin, sondern auch als Umweltaktivistin[4] und Kämpferin für eine bessere Bildung.[5] Sie war Amnesty-International-Jurymitglied bei der Berlinale 2007 und sagt: „Gut gemachte Filme können das Verständnis für komplexe Themen wie Menschenrechte wecken, vertiefen oder erweitern. Und im besten Fall kann ein Film den Zuschauer dazu bewegen, sich für die Rechte und die Würde der Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu engagieren.“[6]
Filmografie (Auswahl)
- 1992: Deutschfieber, Regie: Niklaus Schilling
- 1993: Ich und Christine, Regie: Peter Stripp
- 1995: Alles außer Mord, Episode Das Kuckucksei, Regie: Ulrich Stark (TV)
- 1995: Nur der Sieg zählt, Regie: Uwe Janson (TV)
- 1995: Ex, Regie: Mark Schlichter
- 1995: Unter der Milchstraße, Regie: Matthias X. Oberg
- 1996: Workaholic, Regie: Sharon von Wietersheim
- 1996: Zwei Leben hat die Liebe, Regie: Peter Timm (TV)
- 1997: Knockin’ on Heaven’s Door, Regie: Thomas Jahn
- 1997: Das Leben ist eine Baustelle, Regie: Wolfgang Becker
- 1997: Dumm gelaufen, Regie: Peter Timm
- 1997: Der Schutzengel, Regie: Peter Timm (TV)
- 1998: Der Pirat, Regie: Bernd Schadewald (TV)
- 1998: Zucker für die Bestie, Regie: Markus Fischer (TV)
- 1998: Mammamia, Regie: Sandra Nettelbeck (TV)
- 1999: Götterdämmerung – Morgen stirbt Berlin, Regie: Joe Coppoletta (TV)
- 1999: Die Häupter meiner Lieben, Regie: Hans-Günther Bücking
- 2000: Marlene, Regie: Joseph Vilsmaier
- 2000: Freunde, Regie: Martin Eigler
- 2000: Im Juli, Regie: Fatih Akın
- 2002: Himmelreich auf Erden, Regie: Torsten C. Fischer (TV)
- 2002: Väter, Regie: Dani Levy
- 2003: Echte Männer?, Regie: Christian Zübert (TV)
- 2004: Außer Kontrolle, Regie: Christian Görlitz (TV)
- 2005: Küss mich, Hexe!, Regie: Diethard Küster (TV)
- 2005: Im Schwitzkasten, Regie: Eoin Moore
- 2005: Die Nacht der großen Flut, Regie: Raymund Ley (TV)
- 2005: Gefühlte Temperatur, Regie: Katharina Schöde (Kurzfilm)
- 2006: Reine Formsache, Regie: Ralf Huettner
- 2006: Die Tote vom Deich, Regie: Matti Geschonneck (TV)
- 2007: Neues vom WiXXer, Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
- 2007: Ein verlockendes Angebot, Regie: Tim Trageser (TV)
- 2007: Vorne ist verdammt weit weg, Regie: Thomas Heinemann
- 2008: Die Welle, Regie: Dennis Gansel
- 2009: Lippels Traum, Regie: Lars Büchel
- 2009: Ob ihr wollt oder nicht, Regie: Ben Verbong
- 2010: Jerry Cotton, Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
- 2010: Der Doc und die Hexe, Regie: Vivian Naefe (TV)
- 2010: Der grosse Kater, Regie: Wolfgang Panzer
- 2010: Der Verdacht, Regie: Matti Geschonneck (TV)
- 2011: Hindenburg, Regie: Philipp Kadelbach (TV)
- 2011: Ein mörderisches Geschäft, Regie: Martin Eigler (TV)
Theater
- 2004: Der Auftrag, Haus der Berliner Festspiele, Autor: Heiner Müller, Regie: Ulrich Mühe, Rolle: Engel der Verzweiflung
- 2008: Iwanow, Düsseldorfer Schauspielhaus, Autor: Anton Tschechow, Inszenierung: Amélie Niermeyer, Rolle: Anna
Hörbücher (Auswahl)
gelesen von Christiane Paul:
- Kafka Collection von Franz Kafka, Christiane Paul liest die Erzählung Kinder auf der Landstraße, Patmos audio 2008, ISBN 978-3-491-91260-1
- Am Weihnachtsabend – Die schönsten Geschichten zum Fest, Christiane Paul liest die Erzählung Die Fähre von Joan Aiken, Patmos audio 2007, ISBN 978-3-491-91248-9
- Halbnackte Bauarbeiter von Martina Brandl, Patmos audio 06/2007, ISBN 978-3-491-91247-2
- Im Dunkel der Wälder von Brigitte Aubert, Patmos audio 03/2007, ISBN 978-3-491-91229-8
- Reliquienblut und Gottesurteil von Rebecca Gablé, Der Hörverlag 2006, ISBN 3-89940-837-3
- Sigmund Freud: Krankengeschichten, die wie Novellen zu lesen sind, Der Hörverlag 2006, ISBN 3-89940-838-1
- Für immer verzaubert - Die schönsten Prinzessinnen – Geschichten von Martina Patzer (Hrsg.), Cbj Verlag 2006, ISBN 3-86604-097-0
- Morpheus von Jilliane Hoffman, Argon Verlag 2005, ISBN 3-87024-093-8
- Wie es leuchtet von Thomas Brussig, Roof Music 2005, ISBN 3-936186-85-5
- Hans Christian Andersen: Märchen, Hörcompany 2004, ISBN 3-935036-60-4
- Alice im Wunderland von Lewis Carroll, Roof Music 2003, ISBN 3-936186-26-X
- Die Gesetze von Connie Palmen, Roof Music 2002, ISBN 3-936186-06-5
- Sandmännchens Geschichtenbuch von Gina Ruck-Pauquèt, Der Audio Verlag 2009, ISBN 978-3-89813-873-4
- Sandmännchens Geschichtenbuch 2 von Gina Ruck-Pauquèt, Der Audio Verlag 2009, ISBN 978-3-89813-902-1
- Puck der Zwerg von Jakob Streit, Sauerländer audio 2010, ISBN 978-3-7941-8506-1
- Die Lieblingsmärchen der Deutschen von den Brüdern Grimm und Hans Christian Andersen, Christiane Paul liest drei Märchen, Patmos audio 2010, ISBN 978-3-491-91312-7
Auszeichnungen
- 1996: Max-Ophüls-Preis für ihre Rolle der Sara in dem Film Ex
- 1996: Bayerischer Filmpreis für ihre Rolle der Rhoda in Workaholic
- 1998: Goldene Kamera (Lilli Palmer Gedächtniskamera) als beste Nachwuchsschauspielerin
- 1999: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
Literatur
- Christiane Paul: Einflussfaktoren auf die perioperative Morbidität und Mortalität in der primären Hüftendoprothetik: eine retrospektive, fallkontrollierte, unselektierte Studie über 628 Implantationen. Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, 2002.
- Beatrice Ottersbach, Thomas Schadt, Nina Haun (Hrsg.): Schauspieler-Bekenntnisse, UVK Verlag Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-685-4
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Christiane Paul in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Christiane Paul (Schauspielerin) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Die Liebe siegt. In: Der Spiegel. Nr. 49, 2008 (online).
- ↑ 2007: stern – Christiane Paul: Eine gestandene Frau Interview mit Christiane Paul aus der Zeitschrift U mag
- ↑ 2007: Botschafterin des Weltaidstags 2007: Filmschauspielerin Christiane Paul Video-Statement zum Welt-Aids-Tag
- ↑ „Es geht nicht darum, was die Leute in China machen“ In: taz, 9. Mai 2007. Interview mit Christiane Paul zum Thema Umweltschutz
- ↑ Ich habe einen Traum. – ZEIT online 2002
- ↑ 2007: Christiane Paul für amnesty international auf der Berlinale
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