Peter Herkenrath

Peter Herkenrath

Peter Herkenrath (* 18. April 1900 in Köln; † 13. November 1992 in Mainz) war ein deutscher Maler. Er war ein wichtiger Vertreter der Abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Peter Herkenrath studierte ursprünglich 1920 bis 1923 sechs Semester Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft an der Universität Köln. Als Künstler war er ein Autodidakt. Im Jahr 1923 trat er in das väterliche Textilunternehmen ein und übernahm zusammen mit seinem Bruder 1932 die Geschäftsführung.

Im Jahr 1933 hatte Peter Herkenrath seine erste Einzelausstellung im Kölnischen Kunstverein. Krieg und Deutscher Nationalsozialismus unterbrachen sein künstlerisches Schaffen, und im Jahr 1943 wurden seine Wohnung und sein Atelier durch einen Bombenangriff zerstört. Im Jahr 1945 gründete Peter Herkenrath die „Rheinische Künstlergemeinschaft Köln“. In den Jahren von 1952 bis 1955 war Herkenrath Vorsitzender der „Neuen Rheinischen Sezession“.

Ende der 1950er Jahre zieht sich Herkenrath aus dem Geschäftsleben zurück und widmet sich nur noch der Malerei. Im Jahr 1959 war Gast in der Villa Romana in Florenz, 1961 ging er für ein Jahr zum Studium in die Villa Massimo in Rom. Von 1961 bis 1965 war Peter Herkenrath Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Im Jahr 1965 bezog Herkenrath einen zweiten Wohnsitz in Cipressa in Ligurien (Italien).

Das besondere an Herkenraths Malerei ist die einständige Position innerhalb des deutschen Informel der 1950er und 1960er Jahre. Von gegenständlicher und Postkubistischer Malerei der 1930er Jahre kam er zur Abstrakten Malerei ab Mitte der 1940er Jahre. Er malte Bilder, die er „Strukturen“ und „Mauerbilder“ nannte, bei denen er dicke Farbschichten mit Spachteln und Pinseln reliefartig auftrug.

Er ist auch für sine Porträts bekannt. Er malte unter anderem Theodor Heuss, Konrad Adenauer, Gustav Heinemann, Josef Haubrich, Toni Feldenkirchen, August Hoff, Theodor Wessels und Theodor Kraus. Er schuf auch Selbstporträts, zum Beispiel in Form eines Triptychons aus dem Jahre 1965.

Preise und Auszeichnungen

  • 1958: Karl-Ernst-Osthaus-Preis der Stadt Hagen
  • 1958: Preis des Deutschen Künstlerbundes
  • 1959: Großer Kunstpreis der Stadt Köln
  • 1959: Bundesverdienstkreuz
  • 1980: Ehrenmitgliedschaft und Goldmedaille der Accademia d’Italia, Arte e Lavoro, San Gimignano, Parma

Wichtige Ausstellungen

  • 1932: Köln Kölnischer Kunstverein
  • 1933: Köln Kölnischer Kunstverein
  • 1945: Köln Rheinische Künstlergemeinschaft
  • 1947: Mannheim, Galerie Günther
  • 1948: Wuppertal Studio Rasch
  • 1950: Köln Kölnischer Kunstverein
  • 1952: Köln Galerie der Spiegel / Aachen Suermondt Museum
  • 1955: Leverkusen Museum Schloss Morsbroich
  • 1958-1980: Einzelausstellungen in zahlreichen Galerien und Museen
  • 1959: documenta 2 Kassel
  • 1980: Retrospektive, Museum Ludwig, Köln
  • 1981: Galerie Vömel
  • 1985: Galerie Orangerie und Galerie Vömel
  • 1990: Peter Herkenrath zum 90. Geburtstag, Werkübersicht, Städtische Galerie Filderhalle, Leinfelden-Echterdingen und Kölnisches Stadtmuseum / Einzelausstellung Galerie Vömel

Werke in Museen und Sammlungen

  • Städtische Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach
  • Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen

Literatur

  • Ausstellungskatalog zur documenta II (1959) in Kassel: II.documenta’59. Kunst nach 1945. Katalog: Band 1: Malerei; Band 2: Skulptur; Band 3: Druckgrafik; Textband. Kassel/Köln 1959
  • Katalog: Peter Herkenrath. Gemälde. Kölnischer Kunstverein, Köln 1965
  • Katalog: Peter Herkenrath. Gemälde, Pastelle, Zeichnungen, Kölnischer Kunstverein, Köln 1971
  • Toni Feldenkirchen: Über den Kölnischen Kunstverein und anderes. Köln 1978
  • Katalog: Herkenrath, Köln. Museum Ludwig, 1980
  • Katalog: Peter Herkenrath. Facetten eines Lebenswerkes. Köln, Stadtmuseum, 1990
  • EnBW Energie (Hrsg.): Peter Herkenrath 1900–1992. Bildnisse. Strukturen. Stilleben. Karlsruhe 1998

Weblinks


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