Pfalz Gelnhausen

Pfalz Gelnhausen
Kaiserpfalz zu Gelnhausen 2005
Kaiserpfalz
Kaiserpfalz zu Gelnhausen 1912

Die Kaiserpfalz Gelnhausen, auch Barbarossaburg genannt, geht wie die Stadt Gelnhausen auf eine Gründung Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa) zurück. Die ehemals von der Kinzig umflossene Wasserburg wurde mit 12.000 Eichenpfählen gegründet.

Die Pfalz war bereits zehn Jahre nach Gründung der Stadt Gelnhausen im Jahre 1180 Schauplatz des Hoftages zu Gelnhausen, auf dem Heinrich dem Löwen in Abwesenheit der Prozess gemacht und seine Länder neu aufgeteilt wurden. In den folgenden Jahren fanden dort weitere Hoftage statt.

Der Niedergang der Pfalz setzte im 14. Jahrhundert ein, als 1349 Kaiser Karl IV. die Burg mit der Stadt an den Grafen von Schwarzburg versetzte und sie nie auslöste. Im Jahr 1431 erwarben der Graf von Hanau und der Pfalzgraf Ludwig III. Pfalz und Stadt von Graf Heinrich von Schwarzburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Stadt und Pfalz stark zerstört. Kaiserliche und schwedische Truppen brannten das Hauptgebäude der Pfalz nieder.

Nach dem Aussterben des Hauses Hanau im Jahre 1736 fiel Gelnhausen an die Landgrafen von Hessen-Kassel. Die Pfalz wurde bis 1811 als Steinbruch genutzt; aufgrund ihrer Baufälligkeit musste 1856 die Kapelle abgerissen werden. Ende des 19. Jahrhunderts und während des 20. Jahrhunderts wurden erste Sicherungsarbeiten durchgeführt, um die Reste der Pfalz für die Nachwelt zu erhalten.

Heute sind nur noch Teile der Anlage erhalten, darunter die vollständige Ringmauer und ein Rest des Palas.

Die Pfalz gehört zur Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen und ist gegen Eintrittsgeld öffentlich zugänglich.

Literatur

  • Thomas Biller: Kaiserpfalz Gelnhausen. Die vor 1170 gegründete und 1180 fertiggestellte Pfalz des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa. 1. Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2000, ISBN 3-7954-6253-3.
  • Günther Binding: Pfalz Gelnhausen. Eine Bauuntersuchung. H. Bouvier, Bonn 1965 (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft. Band 30).
  • Gerd Strickhausen: Burgen der Ludowinger in Thüringen, Hessen und dem Rheinland. Studien zu Architektur und Landesherrschaft im Hochmittelalter. Hessische Historischen Kommission Darmstadt [u.a.], Darmstadt 1998, ISBN 3-88443-061-0 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Nr. 109), S. 247–249.

Weblinks

 Commons: Gelnhausen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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