- Phthia (Mythologie)
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Phthia (altgriechisch Φθία oder Dialekt Φθίη / Phthíê) ist in der griechischen Mythologie, genauer bei Homer,[1] ursprünglich eine Stadt und dann synonym das Distrikt im Süden Thessaliens (Mittelgriechenland),[2] welches später namensgebend in der Landschaft Phthiotis aufging.[3][4] Phthia besteht aus dem Sperchiostal und der Nordküste des Golfs von Malia. Es ist das von Aiakos (lat. Aeacus) begründete Reich des Peleus und der Geburtsort dessen Sohns Achilleus sowie die Heimat der Myrmidonen.
Der Gründer und Eponymos der Stadt Phthia (oder Eponyme Phthia)[5] ist Phthios (lat. Phthius), Sohn des Poseidon und der Larissa, Bruder des Achaios und des Pelasgos.[6][5]
Der erste nachsintflutliche erwähnte König ist Deukalion, welcher über Lykorea[7] bei dem Gebirgspass Parnassos in Thessalien eingefallen und die Pelasger vertrieben haben soll.[8]
Archäologische Nachweise für eine Lokalisierung des Ortes konnten bis jetzt nicht erbracht werden, obwohl sie meist mit der Stadt Farsala assoziiert wird, wird allgemein eine Region um das Othrys-Gebirge (dort befindet sich die Region der Finsternis) angenommen.
In Platon's Werk Kriton, wird sich an einer Stelle auf Phthia bezogen, einen Traum betreffend, den der Philosoph Sokrates gehabt hat, welcher im Gefängnis auf seine Hinrichtung wartet. Er erzählt seinem Freund Kriton, dass er in seinem neuen Zuhause einen Tag später ankommt als dieser erwartet, da er einen Traum interpretiert, der ihm zu verstehen gibt, dass er am übernächsten Tag hingerichtet wird:
„ Sokrates: Es kam mir vor, als ob eine schöne, wohlgestaltete Frau mit weißen Kleidern angetan auf mich zukam, mich anrief und mir sagte: »O Sokrates, möchtst du am dritten Tag in die schollige Phthia gelangen!« “
„F.D.E. Schleiermacher, 1805“
– Platon: Kriton [9]
Phthia ist ebenfalls der Frauenname einer Reihe von Charakteren in der griechischen Mythologie.[5]
Literatur und Einzelnachweise
- Ernst Meyer: Phthia, in: Der Kleine Pauly, Bd. 4 (1979), Sp. 831.
- ↑ Homer Ilias IX, 363
- ↑ Hyginus, Fabulae 14.8
- ↑ Pomponius Mela, Chorographia 2.40
- ↑ Strabo, Geographia 9.5.3
- ↑ a b c Ulrich Hoefer: Phthia. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2471–2472 (Digitalisat).
- ↑ Benjamin Hederich: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770, Sp. 2003 (online)
- ↑ (oder Lykoria / Lykoreia, lat. Lycorea – Wolfsberg des Lycoreus), Wilhelm Vollmer: Wörterbuch der Mythologie. Hoffmann’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1874, S. 316 (online)
- ↑ Brockhaus Conversations-Lexikon Band. 7. Amsterdam 1809, S. 273-274 (online)
- ↑ Projekt textlog.de 2. Traum des Sokrates
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