Auf Achse (Fernsehserie)

Auf Achse (Fernsehserie)
Seriendaten
Originaltitel Auf Achse
AUF ACHSE.svg
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Produktionsjahr(e) 1977–1996
Länge 50 Minuten
Episoden 86 in 6 Staffeln
Genre Abenteuerserie
Idee Georg Feil
Musik Paul Vincent (Gunia)
Erstausstrahlung 1980[1] auf Deutsches Fernsehen
Besetzung
Manfred Krug
Franz Meersdonk (Staffeln 1–5, Folgen 1–48 und 55–73)
Rüdiger Kirschstein
Günther Willers (Staffeln 1–4, Folgen 1–32 und 49–66)
Franz Buchrieser
Max Kottan (Staffeln 2–3, Folgen 24, 30, 35–41, 45, 47)
Roberta Manfredi
Cinzia (Staffeln 2–4, Folgen 25–28, 32, 41–42, 61–62, 66)
Dieter Pfaff
Fred (Staffel 2, Folgen 33–34)
Walo Lüönd
Rodriguez (Theo) Pölsterli (Staffeln 2–4, Folgen 41, 45–46, 58)
Christoph Hofrichter
Sigi (Sigismund) von Hofmeister (Staffel 3, Folgen 42–44, 47)
Christoph M. Ohrt
Sigi (Siegfried) von Hofmeister (Staffel 3, Folgen 49–54)
Meret Becker
Bettina Krüger (Staffel 4, Folgen 55–57, 61–62, 65–66)
Charlotte Siebenrock
Ulli Müllerschön (Staffel 4, Folgen 57–58, 61–62, 66)
Kai Wiesinger
Toni Teuffel (Staffel 5)
Andrea Sawatzki
Luise Gehbauer (Staffel 5, Folgen 67–68, 70–73)
Armin Rohde
Kaschinski (Staffel 6)
Markus Knüfken
Eddie (Staffel 6)
Nele Mueller-Stöfen
Julia Hensmann (Staffel 6)
Nina Vorbrodt
Lotte Kaschinski (Staffel 6)

Auf Achse ist der Titel einer deutschen Fernsehserie der ARD. Die Serie wurde von 1977 bis 1996 gedreht und lief im Vorabendprogramm. Es wurden 86 Folgen produziert.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der erste LKW von Franz Meersdonk war ein solcher Mercedes-Benz NG

Der LKW-Fahrer Franz Meersdonk (Manfred Krug) arbeitet für die Münchner Spedition Mittermann und fährt hauptsächlich auf der Route Deutschland – Iran. Die Spedition wird von Sylvia Mittermann (Monica Bleibtreu) geführt, die mit Franz Meersdonk befreundet ist. Diese hat einen größeren Auftrag akquiriert, jedoch bis auf Franz keine Fahrer mehr. Franz lernt jedoch den Rennfahrer Günther Willers (Rüdiger Kirschstein) kennen. Als dessen nur kurz aufstrebende Karriere sich schon wieder dem Ende zu nähern droht, überredet ihn Meersdonk, gemeinsam für die Spedition eine Terminfracht nach Teheran zu fahren. Auf ihrer Tour geht nicht alles glatt. Zuerst wird Franz’ LKW versehentlich mit einem gestohlenen verwechselt, dann macht ein Anhalter Schwierigkeiten. Kurz vor dem Ziel brennt Willers’ Zugmaschine ab. Sie bringen die Fracht zur Fähre in Volos und fahren mit Franz’ Zugmaschine heim. Die Ware wird von syrischen Schleppern im Iran abgeliefert, was jedoch nicht im Film zu sehen ist.

Zurück in München ist die Spedition dennoch bankrott und beide müssen sich mit neuen Jobs über Wasser halten. Kurz bevor Meersdonk seine Zugmaschine verkaufen muss, ergaunern sie eine neue Tour. Durch die Aufklärung eines Versicherungsbetruges in einer späteren Folge kommen beide jedoch endlich an Geld und gründen damit ihre eigene Spedition: International Transports in München.

Die teilweise zusammenhängenden Folgen spielen chronologisch an verschiedenen Schauplätzen. Griechenland, Deutschland, Tunesien, Algerien, Südafrika, Finnland/Lappland, Ungarn und Italien sind einige Schauplätze der ersten 26 Folgen. Die späteren Folgen wurden in Holland, Thailand, Polen, Österreich, Chile, Mexiko, Frankreich, Spanien und in der Türkei gedreht.

Die 5. Staffel spielt komplett in der Türkei: Willers steigt aus der Firma aus, Meersdonk geht in die Türkei und gründet dort mit Toni Teuffel eine neue Niederlassung von International Transports. Am Ende der Staffel heiratet Meersdonk.

In den Geschichten geht es meist um Autodiebe, Frachtbetrug, dubiose Bekanntschaften und Schmuggel: Meersdonk und Willers geraten immer in irgendwelche Schwierigkeiten, aus denen sie sich aber selbst wieder befreien können. Immer im Bestreben, es zu etwas zu bringen, werden die gutmütigen Helden der Serie regelmäßig von korrupten Spediteuren ausgenutzt oder von anderen übers Ohr gehauen. So bleiben sie, was sie sind – Trucker, wenn auch später mit eigener Spedition.

Meersdonk ist geschieden und hat zwei Söhne sowie eine Tochter. Er ist etwas bärbeißig und hat ansonsten auch Ähnlichkeit mit Meister Petz. Seine trockenen Kommentare sind nie Kalauer, sondern treffsicher wie seine mitunter „ausrutschende“ Faust. Willers, ledig und gerne auf ein Abenteuer aus, kaut ständig auf Zahnstochern, seit er sich das Rauchen abgewöhnte. Seine Rennfahrerkarriere hat er zwar an den Nagel gehängt, doch seine Talente spielt er dennoch gerne aus (dabei fällt meist Meersdonk durch einen sehr flotten Fahrstil mit den Brummis auf).

Während Manfred Krug als Meersdonk von der 1. bis zur 73. Folge (letzte der 5. Staffel) mitspielt, legt Willers einige Pausen ein. Seinen Platz nehmen dann Schauspieler wie Kai Wiesinger als Toni Teuffel (5. Staffel), Christoph Hofrichter als Sigismund von Hofmeister (Lateinamerika) oder Franz Buchrieser als Max Kottan (div. Folgen) ein. In der vierten Staffel fährt zudem eine Frau für die Spedition International Transports, Charlotte Siebenrock als Ulli sitzt hinter dem Steuer.

Manfred Krug spielt in den letzten Folgen der 3. Staffel nicht mit, Hauptperson ist Willers begleitet von Christoph M. Ohrt als Sigfried von Hofmeister.

Die letzte, sechste Staffel (ab 1996 gedreht) mit neuen Schauspielern spielt hauptsächlich in Deutschland. Ab Folge 74 spielen Armin Rohde als Kaschinski, Markus Knüfken als Eddi und Nele Mueller-Stöfen als Julia die Fahrer.

Besonderheiten

Was diese Serie von anderen unterscheidet, ist, dass in den meisten Folgen die Einheimischen ihre Sprache sprechen und nicht synchronisiert wurden. So ist man als sprachunkundiger Zuschauer denselben Verständigungsproblemen ausgesetzt wie Franz Meersdonk und Günther Willers. Die Serie gewinnt dadurch an Authentizität. Allerdings hat man dies speziell bei den Namibia/Südafrika-Folgen und den ersten beiden Mexiko-Folgen nicht durchgehalten.

Ab Folge 49 wurde die Rolle des Sigi von Hofmeister neu besetzt, wobei sich nicht nur der Schauspieler, sondern auch der Charakter der Person änderte.

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten gestalteten sich oftmals schwierig. Teilweise erteilten die Behörden der Länder, in denen gedreht werden sollte, keine Genehmigungen. In Amsterdam wurden mehrmals die Fahrzeuge gestohlen und auch Krankheiten innerhalb des Teams (z. B. wegen Unverträglichkeit des Essens oder Tropenkrankheiten) behinderten die Arbeiten.

Rund ein Drittel des Teams wurde jeweils an den Drehorten rekrutiert, hauptsächlich für Catering und Logistik.

Auch das Essen war nicht jedermanns Sache: Während Rüdiger Kirschstein laut eigenen Aussagen das Essen in Thailand beispielsweise sehr genoss, hatte Manfred Krug regelmäßig einen Koffer mit haltbaren Nahrungsmitteln aus Deutschland mit dabei. Dies, und auch die Tatsache, dass das Team immer für mehrere Monate auf engstem Raum untergebracht war, führten vor allem zwischen Krug und Kirschstein zu Spannungen, die schließlich zu mehreren Pausen Kirschsteins führten.

Musik

In Fan-Kreisen rätselte man lange Zeit darüber, ob nun Elton John oder Paul Vincent Gunia die Titelmusik zur Serie komponiert habe. Während bei den ersten TV-Folgen und der Erstauflage der 1. Staffel der DVD-Box fälschlicherweise Elton John als Komponist aufgeführt wurde, gab man später (korrekterweise) Paul Vincent Gunia an.[2]

Auch handelt es sich bei der Titelmusik der Serie nicht – wie hin und wieder zu lesen – um das Musikstück „Theme from a non-existent TV Series“, welches Elton John auf dem Album „Blue Moves“ von 1976 veröffentlichte. Jenes Stück wurde nur als musikalische Anleihe unter die Rohschnittfassung des Trailers angelegt. Da man das betreffende Musikstück von Elton John aus lizenzrechtlichen und finanziellen Gründen nicht verwenden konnte bzw. wollte, bat man Paul Vincent, ein eigenständiges Stück in ähnlicher Manier zu komponieren, da die Schnittfolgen im Trailer bereits festgelegt waren. Aus Sicht des Urheberrechts sind beide Kompositionen jedoch separat zu betrachten.[3]

Vorspann

Der Vorspann enthält bis einschließlich Folge 32 ausschließlich Szenen aus den ersten sechs Folgen der Serie. Danach ändert sich der Vorspann leicht, da Günther Willers die Serie verlässt und andere Fahrer integriert werden. Willers ist zwar neben Max Kottan und Fred noch zu sehen, als Fahrer werden Franz Meersdonk und „seine Kollegen“ genannt. Der Stimme im Vorspann stammt vom bekannten Synchronsprecher Michael Brennicke.

Die Version für die Mexiko-Folgen (3. Staffel) unterscheidet sich nur leicht von der vorhergehenden: Willers ist verschwunden und einige neue Sequenzen wurden hinzugefügt. Überraschenderweise ist Sigi von Hofmeister nicht zu sehen.

Der Vorspann der Willers-Solo-Episoden sticht am deutlichsten heraus, da der traditionellen Titelmelodie der begleitende Sprecher fehlt und ausschließlich Szenen aus der ,Willers‘-Staffel (49–54) Verwendung finden.

Bei der 4. Staffel besteht der Vorspann wiederum hauptsächlich aus Szenen dieser Staffel, mit einigen Szenen aus den Mexiko- und den Thailand-Folgen. Es werden wieder Franz Meersdonk und Günther Willers als Fahrer genannt.

Für die letzte „echte“ Staffel werden ausschließlich Szenen der 4. und 5. Staffel verwendet. Es werden Franz Meersdonk und Toni Teuffel genannt und nur die beiden sind als Fahrer zu sehen.

Für das Remake mit Armin Rohde (Staffel 6) wird die bekannte Melodie durch das Lied Life Should Be So Easy ersetzt und außerdem der Schriftzug modifiziert.

DVDs

Seit 2005 erschienen die Folgen auf DVD. Jede Box ist unterteilt in 3–4 DVDs mit bis zu 15 Folgen. Die zweite Staffel besteht aus zwei Boxen. Staffel 5 und 6 sind in einer Box zusammengefasst.

2008 erschien eine umfassende Box mit der gesamten Serie. Diese enthält im Gegensatz zu den Einzelboxen nicht 24, sondern nur zwölf DVDs. Dadurch wurde eine stärkere Komprimierung nötig und die Bildqualität ist entsprechend geringer.

Episoden

Seit dem Beginn der Serie sind 86 Episoden erschienen:

Staffel 1 (1978)

  • 1. Vollgas   (Deutschland)
  • 2. Nur eine kleine Verwechslung   (Österreich, Jugoslawien, Griechenland)
  • 3. Die thessalische Nacht   (Griechenland)
  • 4. Tommys Trip   (Griechenland)
  • 5. Ganoven unter sich   (Griechenland)
  • 6. Kolbenfresser   (Griechenland)
  • 7. Fliegender Start   (Deutschland)
  • 8. Eine Frau in der Koje   (Österreich, Italien, Tunesien)
  • 9. Landjäger   (Tunesien)
  • 10. Lalla und Kifkif   (Tunesien)
  • 11. Schwarze Fracht   (Tunesien)
  • 12. Tödliche Dosis   (Tunesien)
  • 13. Der Wüstenkoller   (Niger)

Staffel 2.1 (14–19:1980; 20–22:1982; 23–26:1983)

  • 14. Die Schlangengrube   (Niger)
  • 15. Hokuspokus   (Namibia)
  • 16. Die letzte Chance   (Namibia)
  • 17. Heiße Trucks   (Südafrika, Simbabwe, (früher: Rhodesien))
  • 18. Aussichtsloses Rennen   (Südafrika)
  • 19. Konvoi   (Südafrika, Botswana)
  • 20. Goldsucher in Lappland   (Finnland)
  • 21. Pula Aika – Die Unruhezeit   (Finnland)
  • 22. Eismeerstrasse 6   (Finnland)
  • 23. Um jeden Preis   (Finnland, Ungarn)
  • 24. Glückssträhne   (Ungarn)
  • 25. Sizilianische Geschäfte   (Italien)
  • 26. Arrivederci   (Italien, Deutschland)

Staffel 2.2 (27–32:1985; 33–41:1986)

  • 27. Mimi   (Niederlande, Deutschland)
  • 28. Rotterdam Connection   (Niederlande)
  • 29. Thai-Teak   (Thailand)
  • 30. Grenzfälle   (Thailand, Birma)
  • 31. Prost Neujahr   (Thailand)
  • 32. Franz im Glück   (Thailand)
  • Special: Auf Achse in Asien
  • 33. Einmal grade – einmal krumm   (Deutschland, Polen)
  • 34. Felix Austria   (Polen, CSSR, Österreich)
  • 35. Wasser für Santa Margarita   (Deutschland, Chile)
  • 36. Pech im Spiel   (Chile, Argentinien)
  • 37. Agentenbluff   (Chile)
  • 38. Duell in Eldorado   (Chile)
  • 39. SOS Esmeralda   (Chile)
  • 40. Willkommen in Humberstone   (Chile)
  • 41. Wer einmal lügt ...   (Chile, Deutschland)
  • Special: Auf Achse in Lateinamerika

Staffel 3 (1989)

  • 42. Mexikanische Verhältnisse   (Deutschland, Mexiko)
  • 43. Kampfstiere nach Santa Maria   (Mexiko)
  • 44. Schmutzige Steine   (Mexiko)
  • 45. Wettfahrt mit dem Tod   (Mexiko)
  • 46. Toller Tausch   (Mexiko)
  • 47. Im Urwald vermißt   (Mexiko)
  • 48. Reporter des Regenbogens   (Mexiko)
  • Special: Auf Achse in Mexiko
  • 49. Riskante Geschäfte   (Chile, Deutschland)
  • 50. In letzter Minute   (Chile)
  • 51. Der Fluch der Mumie   (Chile)
  • 52. Die Oase   (Chile)
  • 53. Abenteuer in Valparaiso   (Chile)
  • 54. Elisa   (Chile)
  • Special: Zehn Jahre „Auf Achse“ – Stationen und Wandlungen einer Abenteuerserie (Nicht in der Gesamtbox enthalten)

Staffel 4 (55–60:1990; 61–66:1991)

  • 55. Willers Rückkehr   (Deutschland, Frankreich)
  • 56. Meersdonks Sohn   (Spanien, Deutschland)
  • 57. Ulli   (Frankreich, Deutschland)
  • 58. Fahrerflucht   (Frankreich)
  • 59. Fahrt dem Teufel die Hörner ab   (Spanien)
  • 60. Der Duft der Wüste   (Spanien)
  • 61. Doppel-Spiel   (Deutschland, Türkei)
  • 62. In der Höhle des Löwen   (Deutschland, Türkei)
  • 63. Paulas Geheimnis   (Türkei)
  • 64. Blinder Passagier   (Türkei)
  • 65. Musa und Marie   (Türkei, Deutschland)
  • 66. Ein Rivale aus alten Tagen   (Türkei, Deutschland)

Staffel 5 (1993)

  • 67. Unheimliche Fracht   (Türkei)
  • 68. Babyface   (Türkei)
  • 69. Goldsöhnchen   (Türkei)
  • 70. Irrfahrt   (Türkei)
  • 71. Lilly   (Türkei)
  • 72. Spielerinnen   (Türkei)
  • 73. Happy End   (Türkei)
  • Special: Erinnerungen der Macher (mit neuem Interview-Material gedreht 2006) (Nicht in der Gesamtbox enthalten)

Staffel 6 (1996) (Mit neuen Schauspielern und in einem neuen Stil)

  • 74. Überraschung in Rotterdam
  • 75. Pulverfaß
  • 76. Ab nach Kassel
  • 77. Racing Bull
  • 78. Nichts als Ärger mit dem Kind
  • 79. Schwarze Ladung
  • 80. Falsche Freunde
  • 81. Wo die Liebe hinfährt
  • 82. Ohne eins Spiel zwei
  • 83. Menschenhandel
  • 84. Bel Ami
  • 85. Lisa und der Pumuckl
  • 86. Viehdiebe

Andere Fernfahrerserien

Einzelnachweise

  1. fernsehserien.de: Sendetermine auf fernsehserien.de
  2. luxusmusik.de: Offizielle Firmenwebsite des Komponisten Paul Vincent Gunia
  3. gema.de: Online-Zugriff auf die Werke-Dokumentation der GEMA

Weblinks


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