- Armin Rohde
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Armin Rohde (eigentlich: Armin Kurt Rohde-Baron von Schilling) (* 4. April 1955 in Gladbeck) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Rohde ist das älteste von vier Kindern des Bergmanns Kurt Rohde und einer Fabrikarbeiterin. Da er es einmal besser als seine Eltern haben sollte, durfte er das Gymnasium besuchen. In seiner Klasse war Rohde einer der wenigen Schüler aus einer Arbeiterfamilie. Die Familie wohnte in Wuppertal und als er dort mit etwa 19 Jahren eine Aufführung eines Tanztheater-Stücks von Pina Bausch erlebt hatte, wurde seine Begeisterung für das Theater geweckt.[1][2] Nach seiner Ausbildung an der Essener Folkwang-Schule und Pierre Bylands Clown-Schule war Rohde ab 1984 an diversen Bielefelder und Bochumer Theatern tätig. Erste Rollen hatte er in Bertolt Brechts Dreigroschenoper, Sophokles' Oedipus und Warten auf Godot von Samuel Beckett.
Im Jahr 1991 war er als einer der Gegenspieler von Götz George im letzten Schimanski-Tatort zu sehen. 1992 spielte er eine kleine Rolle in Schtonk! von Helmut Dietl und schaffte im selben Jahr mit Sönke Wortmanns Film Kleine Haie den Durchbruch. Wortmann schildert in dem Film eine autobiographische Episode, in der jemand in einer Schauspielschule etwas abgeben soll, durch Zufall in eine laufende Aufnahmeprüfung gerät und angenommen wird. Wortmann besetzte Rohde, ohne sich daran zu erinnern, dass Rohde damals der studentische Betreuer bei diesem Casting war. Seit seiner Darstellung des Sportwagenfahrers "Bierchen" gilt Rohde als Idealbesetzung für den liebenswerten Proleten.
In den folgenden sechs Jahren wurde er mit Filmen wie Der bewegte Mann, Das Superweib, Rossini, Das Leben ist eine Baustelle und Lola rennt zu einem der beliebtesten Schauspieler Deutschlands. 1996 beerbte er in der Neuauflage der Fernsehserie Auf Achse Manfred Krug als Fernfahrer, dieser Serie war jedoch kein großer Erfolg beschieden. Seit 2003 spielt Rohde als Kommissar Erichsen eine der Hauptfiguren der ZDF-Krimiserie Nachtschicht.
Im Jahr 2006 kam bei den Dreharbeiten zum Film Verrückt nach Emma Rohdes Stuntman Michael Gast bei einem Unfall ums Leben, als er ihn in einer Action-Szene, bei der ein Auto in einem Kanal untergehen sollte, doubelte.[3][4]
2009 erschien im Rowohlt-Verlag eine Autobiografie und humorvolles Vademecum des Schauspielerberufes von Rohde: Größenwahn und Lampenfieber.
Seit 1995 ist Rohde mit Angela Freifrau von Schilling aus dem baltischen Adelsgeschlecht von Schilling verheiratet.[5][6] Sein drei Jahre jüngerer Bruder Uwe Rohde ist ebenfalls Schauspieler.
Rohde ist bekennender Buddhist und trägt den buddhistischen Namen Karma Geleg Palsang.[7]
Filmografie (Auswahl)
- 1984: Kassensturz
- 1991: Tatort – Der Fall Schimanski
- 1992: Schtonk!
- 1992: Kleine Haie
- 1994: Tatort – Die Frau an der Straße
- 1994: Der bewegte Mann
- 1996: Auf Achse
- 1996: Der Schattenmann
- 1996: Das Superweib
- 1997: Das Leben ist eine Baustelle
- 1997: Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
- 1998: Wolffs Revier – Zahltag
- 1998: Der Campus
- 1998: Das Finale
- 1998: Lola rennt
- 1999: Das Gelbe vom Ei
- 1999: St. Pauli Nacht
- 1999: Der Bär ist los
- 1999: Das Paradies ist eine Falle (Freiheit for my brother)
- 1999: Apokalypso
- 2000: Marlene
- 2001: Taking Sides – Der Fall Furtwängler
- 2001: Das Sams
- 2001: Schutzengel gesucht
- 2001: Tatort – Bestien
- 2002: Dienstreise – Was für eine Nacht
- 2002: 666 – Traue keinem, mit dem du schläfst!
- 2002: Pommery und Putenbrust
- seit 2003: Nachtschicht (Serie)
- 2003: Das Wunder von Lengede
- 2003: Das Sams in Gefahr
- 2005: Die Bluthochzeit
- 2005: Das Gespenst von Canterville
- 2005: A Sound of Thunder
- 2005: Barfuss
- 2006: Väter – Denn sie wissen nicht was sich tut
- 2006: Der Räuber Hotzenplotz
- 2006: Vater Undercover – Im Auftrag der Familie
- 2006: Verrückt nach Emma
- 2007: Herr Bello
- 2007: Mord in bester Gesellschaft
- 2007: Keinohrhasen
- 2007: Schade um das schöne Geld
- 2008: Up! Up! To The Sky!
- 2008: Freche Mädchen
- 2008: Das Geheimnis meiner Familie
- 2008: Lutter – Toter Bruder
- 2008: Zwei Weihnachtsmänner
- 2009: Alter und Schönheit
- 2009: Die Blücherbande
- 2009: Unter Bauern – Retter in der Nacht
- 2009: Vulkan
- 2009: Ein Schnitzel für drei
- 2009: Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika
- 2010: Teufelskicker
- 2010: Jud Süß – Film ohne Gewissen
- 2010: Freche Mädchen 2
- 2010: Der Meisterdieb
- 2011: Contagion
- 2011: Kein Sex ist auch keine Lösung
Auszeichnungen
- 2000: Goldene Kamera für seine Darstellung in Sönke Wortmanns St. Pauli Nacht
- 2003: Jupiter als bester deutscher Darsteller für 666 – Traue keinem, mit dem du schläfst!
- 2003: Bambi
Literatur
- Tobias Haucke und Timo Rieg (Hrsg.): Bochumer Bekannte 2. biblioviel Verlag, Bochum 2003. ISBN 3-928781-82-0. (Andrea Donat, Armin Rohde und 9 weitere Bochumer im Porträt.)
- Armin Rohde: Größenwahn und Lampenfieber – Die Wahrheit über Schauspieler. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2009. ISBN 978-3499625015 [8]
Dokumentation
- Armin Rohde – Das Geheimnis meiner Familie. Dokumentarfilm, Deutschland 2008, 45 Min., Buch und Regie: Wolfgang Klauser, Produktion: NDR, Erstsendung: 7. April 2008
Weblinks
- Literatur von und über Armin Rohde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Armin Rohde in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Armin Rohde bei filmportal.de
Belege
- ↑ „Schwergewichter reizen mich“, Focus, 1999, Nr. 46, Interview
- ↑ „Ich wär' gern kalt, leise und gefährlich“, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24. April 2005, Nr. 16, S. 61, Interview
- ↑ Rohdes Stuntman beim Dreh ertrunken, Stern.de vom 21. Juli 2006
- ↑ Armin Rohde: Größenwahn und Lampenfieber, Seiten 218–223
- ↑ Ich kann alles, nur nichts Elegantes
- ↑ VIP LOUNGE BIKERTREFFEN IN HAMBURG: "Seit ‚Easy Rider‘ liebe ich Harleys!
- ↑ „Ich fügte mir Stammesnarben zu“, Tagesspiegel vom 10. Januar 2010
- ↑ Verlagsnotiz 2009
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