- Christoph M. Ohrt
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Christoph Marius Ohrt (* 30. März 1960 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Ohrt, der der Familientradition folgend, eigentlich Schiffahrtskaufmann werden sollte, besuchte das Gymnasium Eppendorf in Hamburg, verließ es jedoch bereits einige Jahre vor dem Abitur, um eine Schauspielausbildung zu beginnen, die er von 1977 bis 1979 in Hamburg bei Hedi Höpfner absolvierte. Seine erste Rolle spielte er mit 16 Jahren als „besoffene Mücke“ in der Tieroper Das schlaue Füchslein an der Staatsoper Hamburg. An diese Rolle kam er eher per Zufall. Zur Konfirmation gründete er eine Laienschauspielgruppe, die Regisseurin dieser Gruppe war zufällig auch Regie-Assistentin der Staatsoper. Danach spielte er zunächst in einigen kleinen Rollen und hielt sich für einige Zeit in den USA auf, wo er am „Center for the Acting Process“ in New York seine Schauspielausbildung fortsetzte. Nach dem Unterricht arbeitete er dort u.a. im Sekretariat. Mit 800 Dollar im Monat musste er sein Leben bestreiten: Miete, Schauspielschule und den Eintritt sowie die Drinks im legendären „Studio 54“. Er wohnte in der Nähe der Schauspielschule im Theater District im Stadtteil Hell's Kitchen in einem Hotel am Times Square mit ca. 1000 Zimmern, in dem u. a. auch Drogendealer und Kleinkriminelle wohnten, welches er anfangs – 19jährig – nach seiner Aussage naiv als „Super-Milieustudie“ betrachtete.
1979 entdeckte ihn Regisseurin Ilse Hofmann für die Rolle eines Hitlerjungen bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin im Film Die Welt in jenem Sommer. Sein Kinodebüt in Deutschland folgte 1982 mit dem Film Kassensturz. Die Regisseurin Ilse Hofmann besetzte ihn auch im Jahr 1983 für die Rolle des Assistenten Klose der ersten Tatort-Kommissarin Hanne Wiegand alias Karin Anselm. Ebenfalls spielte er in diversen Folgen der Abenteuer-Serie Auf Achse unter der Regie von Ilse Hofmann mit. Er drehte 1987 in Berlin für den US-TV-Sender ABC Das Rattennest von John Herzfeld. 1989 spielte Ohrt die Hauptrolle als Kneipier Theo Augustin in der 52-teiligen TV-Serie Das Nest. Dafür kamen ihm seine eigenen Erfahrungen vom Jobben als Kellner im Sommer 1982 in einer Berliner Edeldisco zugute.
1991/92 erhielt er ein weiteres Angebot von John Herzfeld aus Los Angeles: In der NBC-Serie The Fifth Corner spielte Ohrt einen der beiden „Privatarmisten“ von US-Superstar James Coburn. 1992 wurde er als Bösewicht für die Highlander-Serie von Lynn Stalmaster, einer der maßgeblichen Casting-Agentinnen in den USA, engagiert. Die Rollen als Edel-Macho Fred 1995 im Kinofilm „Nur über meine Leiche“ von Rainer Matsutani sowie als Hauptkommissar Christoph Schwenk 1996 in dem Kinofilm „Echte Kerle“ ließen ihn in der deutschen Filmszene Fuß fassen.
Dem breiten Publikum wurde er mit der Hauptrolle in der Actionserie HeliCops bekannt, in der er 1998 bis 2000 den Hubschrauberpiloten Karl „Charly“ von Schumann darstellte. Von 2002 bis 2005 spielte er den Anwalt Felix Edel in der Fernsehserie Edel & Starck. Im Jahr 2002 erhielt er hierfür den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Schauspieler Serie“. Von Februar bis Mai 2007 spielte er Bürgermeister Johannes Waller in der Serie Allein unter Bauern.
Seit Anfang Dezember 2010 steht er in München gemeinsam mit Heiner Lauterbach im Stück Doppelzimmer auf der Theaterbühne in der Komödie im Bayerischen Hof.
Nach den drei Jahren in New York lebte Ohrt eine Zeitlang in Paris, 1988 zog es ihn nach Los Angeles. Ohrt lebte bis vor einigen Jahren in Sherman Oaks, einem Stadtteil von Los Angeles und lernte dort auch seine jetzige Frau Stevee kennen. Sein letzter Wohnsitz in Los Angeles war allerdings direkt im Herzen von Hollywood an der La Brea Avenue/Ecke Olympic Blvd. Von hier aus zog er nach Berlin, wohnte im Zentrum und wohnt jetzt in Kleinmachnow bei Potsdam, einer an Berlin-Zehlendorf angrenzenden Gemeinde in Brandenburg.
Christoph M. Ohrt ist mit einer Amerikanerin verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Preise
- 2002: Deutscher Fernsehpreis Kategorie „Bester Schauspieler Serie“
- 2003: Bayerischer Fernsehpreis
- 2010: Deutscher Comedypreis Kategorie „Beste TV-Komödie“
Filmografie
- 1979: Die Welt in jenem Sommer
- 1982: Kassensturz
- 1983: Dingo
- 1984: Tatort: Täter und Opfer
- 1985: 45 Fieber - Die Vier aus der Zwischenzeit (Serie)
- 1986: Dann ist nichts mehr wie vorher
- 1987: Rescue
- 1989: Das Nest (Serie)
- 1989: Auf Achse (Serie)
- 1991: Ein Fall für zwei – Filmriss
- 1991: Leo und Charlotte
- 1992: Tatort: Unversöhnlich
- 1994: Die Bibel – Jakob
- 1994/1995: Nur über meine Leiche
- 1995: Stadtgespräch (Gastauftritt)
- 1995/1996: Nur aus Liebe
- 1995/1996: Echte Kerle
- 1996: Die Kommissarin (Serie)
- 1996: Brüder (Serie)
- 1996: Rivalen am Abgrund
- 1996: Die verlorene Tochter
- 1996: Geisterstunde - Fahrstuhl ins Jenseits
- 1996: Appartement für einen Selbstmörder
- 1997: Ballermann 6
- 1997: Doppelter Einsatz - Der Mörder mit der Maske
- 1997: Tatort: Die Kommissarin - Albtraum
- 1998: Zärtliche Begierde
- 1998–2000: HeliCops – Einsatz über Berlin (Serie)
- 1999: Schnee in der Neujahrsnacht
- 1999: Biikenbrennen – Der Fluch des Meeres
- 2000: Der Mann, den sie nicht lieben durfte
- 2000: Mord im Swingerclub
- 2000: Jagd auf den Plastiktüten-Mörder
- 2001: Executive Protection – Die Bombe tickt
- 2001: Klassentreffen – Mordfall unter Freunden
- 2001: Im Fadenkreuz - Das Chamäleon
- 2001: Protection
- 2001/2002: Feuer, Eis und Dosenbier
- 2002–2005: Edel & Starck (Serie)
- 2003: Ein Mann für den 13ten
- 2004: Mogelpackung Mann
- 2006: Die Pirateninsel – Familie über Bord
- 2006: Ein Fall für zwei: Blutige Liebesgrüße
- 2007: Allein unter Bauern
- 2007: Ein Teufel für Familie Engel
- 2007: Wiedersehen in Verona
- 2008: Zwillingsküsse schmecken besser
- 2008: Die Schnüfflerin – Peggy kann's nicht lassen
- 2008: Immer Wirbel um Marie
- 2008: Liebe im Halteverbot
- 2008: Dell & Richthoven
- 2008: Brüderchen und Schwesterchen
- 2008: König Drosselbart
- 2008: Freundschaften und andere Neurosen
- 2009: Barfuß bis zum Hals
- 2009: Liebe in anderen Umständen
- 2010: Pfarrer Braun – Grimms Mördchen
- 2010: Die grünen Hügel von Wales
- 2011: Die Verführung – Das fremde Mädchen
Weblinks
- Christoph M. Ohrt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Christoph M. Ohrt bei der Agentur Alexander Carla Rehm GmbH
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