- Dobrzen Wielki
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Dobrzeń Wielki Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Oppeln Geographische Lage: 50° 46′ N, 17° 51′ O50.76666666666717.85Koordinaten: 50° 46′ 0″ N, 17° 51′ 0″ O Höhe: 144 m n.p.m Einwohner: 4.450 Postleitzahl: 46-081 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OPO Wirtschaft und Verkehr Straße: Oppeln ↔ Brzeg Nächster int. Flughafen: Breslau Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Gemeindegliederung: 9 Ortsteile Fläche: 91,5 km² Einwohner: 14.247 (30. Juni 2008[1]) Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindevorsteher: Ryszard Śnieżek Adresse: ul. Namysłowska 44
46-081 Dobrzeń WielkiWebpräsenz: www.dobrzenwielki.pl Dobrzeń Wielki, (deutsch Groß Döbern), ist ein Dorf in Oberschlesien im Powiat Opolski der Woiwodschaft Oppeln in Polen mit etwa 4.500 Einwohnern und Hauptort einer Landgemeinde mit rund 14.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Dobrzeń Wielki ist zentral in der Woiwodschaft Oppeln und im Westen der historischen Region Oberschlesien etwa 65 km südöstlich von Breslau und rund 10 km nordwestlich von Oppeln gelegen. Groß Döbern selbst liegt am rechten Oderufer; die Gemeinde hat im Süden Anteil am Urstromtal der Oder, im Norden liegt sie auf der Oppelner Ebene, die beide Teil des Schlesischen Tieflands sind. Deshalb belaufen sich die Höhenunterschiede in der Gemeinde nur auf 26 m.
Geschichte
Das heutige Gemeindegebiet ist ein sehr alter Siedlungsraum, was Gebrauchsgegenstände und römische Münzen aus vorgeschichtlichen Zeiten belegen. Die Münzfunde weisen darüber hinaus auf eine Handelstätigkeit der frühen Bewohner hin, auch wenn der Handelsweg von Oppeln und das Wachstum der Ortschaften von den häufigen Hochwassern und den Feuchtgebieten der Oder eingeschränkt wurden. Funde von Urnenfeldern, Keramik und Eisengegenständen der Silingen vom 1. bis zum 4. Jahrhundert in den Ortschaften Czarnowąsy, Dobrzeń Wielki und Chróścice deuten darauf hin, dass sich die Orte erst damals verstärkt entwickelten. Wahrscheinlich ist der Name Döbern/Doberna silingischen Ursprungs, die Ortsnamen von Czarnowanz und Chrosczütz gehen auf die Slawen zurück die nach 406 Schlesien besiedelten.
Die erste urkundliche Erwähnung von Dobren und Charnovanz fällt in das Jahr 1228, im Zusammenhang mit der Verlegung des Norbertinerinnenklosters von Rybnik nach Czarnowanz durch den Oppelner Herzog Kasimir. Während Kasimir die Orte Klein Döbern und Czarnowanz dem Kloster übergab, blieb Groß Döbern herzoglicher Besitz. Nur kirchlich war es dem Kloster Czarnowanz unterstellt und musste ihm als Gegenleistung für die seelsorgerische Tätigkeit Abgaben entrichten. [2]
Möglicherweise wurde Groß Döbern im Zuge der Ostkolonisation neben dem Dorf Döbern (1328: Dobren Parvum = Klein Döbern) neu gegründet. Vor allem der Zusatz Groß, der oft für Neu steht, deutet darauf hin.[3]
Boleslaw von Oppeln legte 1279 die Abgaben des Dorfes an das Kloster Czarnowanz neu fest und in diesem Zusammenhang ist mit einem gewissen Heinrich auch erstmals ein Schultheiß von Groß Döbern nachgewiesen. Später wurde eine eigene Groß Döberner Pfarrei errichtet, die, wenn auch die Gründung wahrscheinlich vom Oppelner Herzog selbst genehmigt worden war, auf den Widerstand des Czarnowanzer Abtes stieß. Herzog Boleslaw II. kam schließlich den Beschwerden des Klosters nach und stellte am 1. September 1325 ein Dokument aus, wonach Groß Döbern wieder Filiale der Klosterpfarrei wurde. Der für Groß Döbern zuständige Pfarrvikar des Klosters war aber erst seit 1787 in Groß Döbern ansässig.[4]
Die Geschichte Groß Döberns war stets mit dem Los des Herzogtums Oppeln verbunden und so löste es sich mit diesem 1327 von Polen und kam unter die Herrschaft Böhmens, fiel 1526 an Habsburg und wurde nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 preußisch.
Die jahrhundertelange kirchliche Abhängigkeit vom Kloster Czarnowanz endete 1810 mit der Säkularisation desselben und Groß Döbern wurde selbstständige Pfarrei. 1816 wurde Groß Döbern Teil des Landkreises Oppeln. Zum 1. April 1938 wurden Groß- und Klein Döbern (1925: 818 Einwohner) als Döbern zu einer Gemeinde zusammengelegt. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde der Ort als Dobrzeń Wielki polnisch und die Ortszusammenlegung rückgängig gemacht. Es wurde nur ein Teil der deutschen Bevölkerung vertrieben, weshalb im Ort bis heute eine großer Teil der Bevölkerung deutschstämmig ist. Laut der letzten polnischen Volkszählung 2002 gehören 20,85% der Gemeindebevölkerung der deutschen Minderheit an, weitere 8,85% bezeichneten sich als Schlesier.[5]. Das Schicksal dieser Menschen im kommunistischen Polen der Nachkriegszeit wurde im zweiten Teil des dreiteiligen Dokumentarfilms „Als die Deutschen weg waren“ exemplarisch für Oberschlesien thematisiert.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Dobrzeń Wielki (ohne Gmina) nach dem jeweiligen Gebietsstand (teilweise gerundete Zahlen):[6]
Jahr Einwohner 1845 1.396 1855 1.561 1861 1.652 1910 2.478 1925 2.727 Jahr Einwohner 1933 3.017 1939 4.218 1955 2.973 1978 3.300 Sehenswürdigkeiten
- Die Schrotholzkirche St. Rochus mit ihrem barocken Dachreiter wurde wahrscheinlich im Jahre 1658 errichtet und in der Folgezeit mehrfach umgebaut und restauriert. Im Innern, das von Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert geschmückt wird,[7] konnte sich noch die originale Ausstattung, bestehend aus der Kanzel und dem Hauptaltar (um 1700) aus dem Barock, manieristischen Seitenaltäre des 17. Jahrhunderts sowie dem Régence-Rokoko-Orgelgehäuse, erhalten.[8] Die Kirche steht inmitten des Ortsfriedhofs, an dessen Außenmauer 1930 ein eigenwilliges Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges eingeweiht wurde, das die Giebelwand der Friedhofskapelle einbezieht und sich durch die Sgraffitos trauernder oberschlesischer Frauen und ins Nichts marschierender Soldaten von Max Habersetzer auszeichnet.
- Die Alte Pfarrkirche wurde am 16. Oktober 1842 geweiht und ist wohl die dritte Kirche an dieser Stelle. Teile des Chors und der untere Bereich des Kirchturms stammen noch aus dem Mittelalter. Nach der Erbauung der neuen Pfarrkirche sollte diese ungenutzte Kirche abgerissen werden, auf Drängen des Oppelner Konservators wurde das Bauwerk jedoch erhalten. Heute beherbergt es eine Caritas-Sozialstation.[7]
- Der Grundstein zum Bau der neuen Pfarrkirche St. Katharina wurde am 22. Oktober 1933 gelegt. Im Stil der Klassischen Moderne, bzw. des Neobarock entstand ein 45 m langer, 21 m breiter Kirchenbau mit 40 m hohem Frontturm. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 95.000 Goldmark. Der Breslauer Bischof Adolf Bertram weihte die neue Pfarrkirche am 4. Oktober 1934.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Woiwodschaftsstraße 454, führt von Namysłów nach Dobrzeń Wielki, wo sie als ul. Namysłowska, bzw. ul. Opolska die Hauptstraße darstellt und dann entlang der Oder das östlich gelegene Oppeln erreicht. Im Ort zweigt die ul. Wrocławska nach Westen ab, die ebenfalls entlang der Oder als Woiwodschaftsstraße 457 nach Brzeg (Brieg) führt.
Unternehmen
Ursprünglich war in der Gemeinde neben der Landwirtschaft die Oderschifffahrt der wichtigste Wirtschaftszweig. Nach dem Zweiten Weltkrieg profitierte Dobrzeń Wielki weiterhin von der Nähe zu Oppeln und es wurden viele Industriebetriebe errichtet. Auch wenn die Beschäftigtenzahl in den letzten Jahren auf 1.435 (2005) zurückging, ist das Steinkohlekraftwerk BOT Elektrownia Opole SA der bedeutendste Arbeitgeber der Gemeinde [9], gefolgt von der Gipsplattenfabrik Norgips.
Bildung
In Dobrzeń Wielki ist ein Schulkomplex angesiedelt, bestehend aus Mittelschule (gimnazjum), Berufsschule und Gymnasium (liceum). Weiterhin befinden sich im Ort ein Kindergarten und eine Grundschule sowie die Gemeindebücherei und das Dorfgemeinschaftshaus Gminny Ośrodek Kultury.
Gemeinde
Die Landgemeinde Dobrzeń Wielki hat rund 14.000 Einwohner. Zur Gemeinde gehören folgende Schulzenämter (sołectwo):
- Dobrzeń Wielki
- Borki (Borrek) (1935-1945: Wäldchen O.S.)
- Brzezie (Finkenstein)
- Chróścice (Chrosczütz) (1935-1945: Rutenau)
- Czarnowąsy (Czarnowanz (1936-1945 Klosterbrück)
- Dobrzeń Mały (Klein Döbern)
- Krzanowice (Krzanowitz) (1934-1945: Erlengrund)
- Kup (Kupp)
- Świerkle (Horst)
Partnerschaften
Dobrzeń Wielki unterhält Städtepartnerschaften mit:
- Heuchelheim, Hessen seit 1990
- Wil, Schweiz seit 1992
Verweise
Filme
- Als die Deutschen weg waren (Teil 2), Regie: Hans-Dieter Rutsch, Deutschland, 2005, 45 Min.
- Wo in Polen Deutsche sind – Deutsche und polnische Jugendliche im Oppelner Land, Regie: Hans-Dieter Rutsch, 2004, 30 min.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
- ↑ Vgl. http://www.dobrzenwielki.pl/cms/php/strona.php3?cms=cms_dobrz&lad=a&id_dzi=2&id_men=4
- ↑ [1]
- ↑ Vgl. http://dobrzen.opole.opoka.org.pl/koscioly-roch-poczatki.htm
- ↑ Vgl. Polnisches Haupt-Statistikamt (GUS)
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- ↑ a b c Vgl. http://dobrzen.opole.opoka.org.pl/koscioly-katarzyna.htm
- ↑ Vgl. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien.
- ↑ Vgl. http://www.elopole.com.pl/pl/start.html
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