Pyskowice

Pyskowice
Pyskowice
Wappen von Pyskowice
Pyskowice (Polen)
Pyskowice
Pyskowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Landkreis: Gliwice
Fläche: 31,1 km²
Geographische Lage: 50° 24′ N, 18° 38′ O50.397518.629444444444Koordinaten: 50° 23′ 51″ N, 18° 37′ 46″ O
Einwohner:

19.067
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 44-120
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SGL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BytomUjazd
Schienenweg: GliwiceOppeln
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Einwohner:

19.067
(31. Dez. 2010) [2]

Gemeindenummer (GUS): 2405021
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Wacław Kęska
Adresse: ul. Strzelców Bytomskich 3
44-120 Pyskowice
Webpräsenz: www.pyskowice.pl

Pyskowice [pɨskɔˈvitsɛ] (deutsch Peiskretscham) ist eine Stadt in der Region Oberschlesien im Powiat Gliwicki (Kreis Gleiwitz) in der Woiwodschaft Schlesien. Die Stadtgemeinde am Fluss Drama nördlich der Stadt Gliwice hat ca. 19.000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Rathaus
Der Ring
Das alte Krankenhaus

Pyskowice grenzt im Süden an die kreisfreie Stadt Gliwice (Gleiwitz), im Westen an die Gemeinde Rudziniec und im Norden an die Gemeinde Toszek an.

Geschichte

Erstmals wurde das heutige Pyskowice am 26. Juni 1256 erwähnt.

Einer alten Überlieferung zufolge befand sich unweit des Flüsschens Drama ein großer Kretscham (Gaststätte). Es ist wahrscheinlich, dass der Ort Pyskowice um den Kretscham herum entstand, der Kretscham also Grund für die Ortsgründung war. Dieser Umstand trug dazu bei, dass der Ort Pyskowice auch Pisko-Kretscham (Peiskretscham) genannt wurde.

Um das Jahr 1327 nannte man die Stadt Peisenchreschin.

Um 1540 existierten in Peiskretscham innerhalb der Wallanlagen 34 Häuser am Ring und weitere 63 Häuser in den umliegenden Gassen. Jedes Haus besaß einen Hopfengarten.

Am 22. Juni 1822, als große Teile der Bevölkerung zur Wallfahrt in Annaberg oder auf dem Jahrmarkt in Lublinitz abwesend waren, wurde die Stadt fast vollständig von einem großen Feuer verwüstet. Dabei verbrannten 171 Häuser und 93 Nebengebäude.

1905 hatte Peiskretscham 4865 Einwohner, davon waren 259 Einwohner evangelisch und 132 Einwohner jüdisch.

Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 2503 Wahlberechtigte (73,6 % der abgegebenen Stimmen) für einen Verbleib bei Deutschland, 895 für Polen (26,3 %). Die Wahlbeteiligung betrug 95,9 %. Peiskretscham verblieb beim Deutschen Reich (Weimarer Republik). 1933 stieg die Einwohnerzahl auf 7428 an, 1939 lag sie bei 7716 Einwohnern. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Tost-Gleiwitz.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Pyskowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Der Großteil der örtlichen Bevölkerung wurde vertrieben. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Kattowitz. 1999 kam der Ort als Stadtgemeinde zum wiedergegründeten Powiat Gliwicki.

Ortsname

Seit 1327 existierten die Namen Piscowice und Peiskretscham nebeneinander. Die Form Peiskretscham wurde erstmals am 19. Februar 1327 als „Peyzenchreschin“ erwähnt. Der lateinische Name ist Pasqua. Im 16. Jahrhundert kam auch der Begriff Weißkretscham vor.

Sehenswürdigkeiten

Ev. Kirche
Mariensäule auf dem Ring
  • Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert in der Altstadt und mittelalterlicher Grundriss der Altstadt
  • Brunnen und Mariensäule auf dem Ring
  • Das (alte) Rathaus aus dem Jahr 1822; es beherbergt das Heimatmuseum von Pyskowice
  • Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem 15. Jahrhundert; sie ist das älteste Bauwerk der Stadt. Gotischer Bau.
  • Die Begräbniskapelle St. Stanislaus aus den Jahren 1865–1868
  • Die evangelische Kirche St. Peter und Paul aus dem Jahr 1879
  • Der jüdische Friedhof aus dem Jahr 1830

Bevölkerung

Bei der Volkszählung von 2002 gaben von den 19.574 Einwohnern 16.671 Personen als Nationalität „polnisch“ an (85,2 %), 437 Personen gaben „deutsch“ an (2,2 %) und 369 Personen gaben „schlesisch“ an (1,9 %). 524 Einwohner sprechen deutsch (2,7 %).

Politik

Städtepartnerschaften

  • La Ricamarie, Frankreich
  • Tscherwonohrad, Ukraine
  • Flörsheim am Main, Deutschland. Am 3. Mai 2005 wurde der Partnerschaftsvertrag in Pyskowice unterzeichnet, am 3. Oktober wurde er in Flörsheim am Main gegengezeichnet.

Wappen

Das Wappen stellt zwei Türme und eine Wehrmauer dar. Die Türme sollen auf das frühere Schloss zurückgehen. Zwischenzeitlich befand sich im Wappen statt der Wehrmauer ein Halbmond oder ein Kahn.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Große Bedeutung für die Stadt hatte früher die Hohe Straße von Breslau nach Krakau. Der weiter oben erwähnte Kretscham kann als Raststätte angesehen werden.

In der Stadt beginnt die Landesstraße 40 nach Głogówek, welche nach etwa 13 Kilometern die Autostrada A4 kreuzt. Weiterhin führt durch die Stadt die Landesstraße 94.

Einen wirtschaftlichen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts hatte Peiskretscham der Eisenbahn zu verdanken, da die Eisenbahnlinie OppelnGroß StrehlitzBeuthen durch Peiskretscham läuft und hier eine Linie nach Gleiwitz abzweigt. Der ursprünglich große Rangierbahnhof ist stillgelegt und bereits fast vollständig abgebrochen worden.

Außerdem existierte eine Sandbahnlinie ins oberschlesische Industriegebiet.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Andere mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten

  • Johannes Chrząszcz (1857–1928), Landesgeschichtsforscher von 1890 bis 1928 Pfarrer in Pyskowice

Verweise

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Chrząszcz: Die Töpferinnung in der Stadt Peiskretscham (Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens, 30. Jahrgang, 1896, S. 225-237) (pdf-Datei)
  • Johannes Chrząszcz: Geschichte der Städte Peiskretscham und Tost sowie des Toster Kreises in Ober-Schlesien (Verlag: G. Palla, Peiskretscham, 1900) (djvu-Datei)
  • Johannes Chrząszcz: Die Tuchmacher in Peiskretscham (aus: "Oberschlesien – Zeitschrift zur Pflege der Kenntnis und Vertretung der Interessen Oberschlesiens" (1. Jahrgang, Heft 6, September 1902; Verlag Gebrüder Böhm, Kattowitz O.-S., Herausgeber: Dr. phil. Zivier).) (pdf-Datei)
  • Johannes Chrząszcz: Die Geschichte der Städte Peiskretscham und Tost sowie des Kreises Tost-Gleiwitz (2., verbesserte und erweiterte Auflage; Verlag: Palla, Peiskretscham, 1927) (djvu-Datei)
  • Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde Peiskretscham (pdf-Datei)

Weblinks

 Commons: Pyskowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 9. August 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 9. August 2011.

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