Radoslaw Welikow

Radoslaw Welikow

Radoslaw Marinow Welikow (bulgarisch Радослав Маринов Великов; * 2. September 1983 in Kutsina, Provinz Weliko Tarnowo) ist ein bulgarischer Ringer. Er wurde 2006 Weltmeister im freien Stil im Bantamgewicht

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Radoslaw Welikow begann 1996 als Jugendlicher mit dem Ringen. Er konzentriert sich dabei auf den freien Stil. Seit 1999 gehört er der bulgarischen Nationalmannschaft der Ringer im Nachwuchsbereich und seit 2004 auch der im Seniorenbereich an. Er ist Mitglied von Levski Sofia und wird bzw. wurde von Iwan Tsonow und Simeon Schterew trainiert. Bei einer Grösse von 1,59 Metern wiegt er in der Regel etwas über 60 kg. Zu den internationalen Meisterschaften trainiert er aber stets in das Bantamgewicht, das ist die Gewichtsklasse bis 55 kg Körpergewicht ab. Er ist auch in deutschen Ringerkreisen gut bekannt, denn bereits seit mehreren Jahren ringt er in der deutschen Bundesliga für den 1. Luckenwalder SC.

Im Jahre 1999 nahm er erstmals an einer internationalen Meisterschaft, der Junioren-Europameisterschaft (Kadetten = Altersgruppe bis zum 16. Lebensjahr) teil. Er belegte dabei in Lodz in der Gewichtsklasse bis 42 kg Körpergewicht den 14.Platz. Auch bei seinen weiteren Starts bei internationalen Meisterschaften im Juniorenbereich vermochte er keine Medaille zu gewinnen. Seine besten Ergebnisse waren ein 5. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft 2000 in Bratislava und ein 6. Platz bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Taschkent.

Im Jahre 2004 qualifizierte er sich für die bulgarische Mannschaft für die Olympischen Spiele in Athen. Bei einem Qualifikations-Turnier für diese Spiele in Sofia belegte er dabei im Bantamgewicht den 4. Platz. Dieser Platz reichte für das Startrecht bei den Olympischen Spielen in Athen aus. Dort kam er im Bantamgewicht aber nur zu einem Sieg über Shaun Williams aus Südafrika. Seinen zweiten Kampf verlor er gegen den Chinesen Li Zhengyu, womit er ausschied und auf den 9. Platz kam.

2005 gelang es Radoslaw Welikow sowohl bei der Europameisterschaft in Warna als auch bei der Weltmeisterschaft in Budapest im Bantamgewicht jeweils den 2. Platz zu belegen. Er feierte dabei u.a. Siege über so renommierte Ringer wie Bessarion Gotschaschwili aus Georgien, Ghenadi Tulbea, Moldawien (bei der Weltmeisterschaft) u. Namig Abdullajew aus Aserbaidschan. Die Finalkämpfe verlor er gegen Genadi Tulbea (bei der Europameisterschaft) und gegen Dilschod Mansurow aus Usbekistan (bei der Weltmeisterschaft).

2006 war er nur bei der Weltmeisterschaft in Guangzhou am Start. Mit Siegen über Qiu Yi, China, O Song Nam, Nordkorea, Atscham Achilow, Usbekistan, Samuel Henson, Vereinigte Staaten und Bessik Kuduchow, Russland, gelang es ihm dabei Weltmeister im Bantamgewicht zu werden.

Im Jahre 2007 war er nicht mehr so erfolgreich, gewann aber bei der Europameisterschaft in Sofia im Bantamgewicht immerhin noch eine EM-Bronzemedaille. Er verlor dabei gleich in seinem ersten Kampf gegen Bessik Kuduchow, dem damit die Revanche für die Niederlage gegen ihn bei der Weltmeisterschaft 2006 gelang. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Baku gewann Radoslaw Welikow seinen ersten Kampf gegen Marcel Ewald aus Deutschland, schied aber nach einer Niederlage in seinem zweiten Kampf gegen Dilschod Mansurow aus und kam nur auf den 13. Platz.

Im Olympiajahr 2008 verpasste er durch einen 9. Platz bei der Europameisterschaft in Tampere, wo er nach einer Niederlage gegen Mihran Jaburjan, Armenien, nach dem 2. Kampf ausschied die Olympia-Qualifikation. Diese erkämpfte er sich dann allerdings durch den 1. Platz bei einem Olympia-Qualifikationsturnier, bei dem er vor Kim Hyo-sub, Südkorea und Namig Sewdimow siegte. In Peking verlor er im Bantamgewicht zwar in seinem ersten Kampf gegen Henry Cejudo aus den Vereinigten Staaten, erkämpfte sich aber mit Siegen über seine alten Rivalen Bessarion Gotschaschwili und Namig Sewdimow noch eine Bronzemedaille.

Auch in den Jahren 2009 und 2010 erkämpfte sich Radoslaw Welikow bei den Europameisterschaften Medaillen. Im Jahre 2009 wurde er in Vilnius im Bantamgewicht nach einer Niederlage gegen Nariman Israpilow, Russland und Siegen über Alexander Chirtoaca, Rumänien und Mihran Jaburjan dritter Sieger und 2010 kam er in Baku im Bantamgewicht nach Siegen über Juri Ledonow, Ukraine, Vitas Schumakow, Litauen und Wiktor Lebedew, Russland und einer Niederlage gegen Machmud Magomedow, Aserbaidschan sogar auf den 2. Platz. Bei der Weltmeisterschaften 2009 in Herning/Dänemark kam er auf den 12. Platz und bei der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau erreichte er den 7. Platz.

Keinen Erfolg hatte Radoslaw Welikow Marinow bei der Europameisterschaft 2011 in Dortmund. Er unterlag dort in der Qualifikation gegen Mihran Jaburjan (1:2 Runden, 4:5 Punkte), kam aber aufgrund dieses guten Punkteverhältnisses noch auf den 11. Platz.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtskl. Ergebnis
1999 14. Junioren-WM (Cadets) in Lodz bis 42 kg KG Sieger: Yogeshwar Dutt, Indien vor Yasser Khalpoir, Iran
2000 5. Junioren-EM (Cadets) in Bratislava bis 46 kg KG Sieger: Ersin Burak, Türkei vor Mawlet Batirow, Russland
2001 6. Junioren-WM in Taschkent bis 50 kg KG Sieger: Amiran Elbakidse, Georgien vor Mawlet Batirow
2002 8. Junioren-EM in Tirana bis 50 kg KG Sieger: Amiran Elbakidse vor Adam Batirow, Russland
2003 11. Junioren-WM in Istanbul Bantam nach einer Niederlage gegen Ersin Cetin, Türkei u. Siegen über Alexander Hrybouski, Weißrussland u. Florin Buga, Rumänien
2004 4. Olympia-Qualifkikations-Turnier in Sofia Bantam hinter Yogeshwar Dutt, Kim Hyo-sub, Südkorea u. Alexander Kontojew, Russland
2004 9. OS in Athen Bantam nach einem Sieg über Shaun Williams, Südafrika und einer Niederlage gegen Li Zhengyu, China
2005 1. Beloglasow-Turnier in Kaliningrad Bantam vor Serikbajew, Kasachstan, Koksegenow u. Michailow, bde. Russland
2005 2. EM in Warna Bantam nach Siegen über Francisco Javier Sanchez Parra, Spanien und Bessarion Gotschaschwili, Georgien und einer Niederlage gegen Ghenadie Tulbea, Moldawien
2005 2. WM in Budapest Bantam nach Siegen über Ghenadie Tulbea, Taghi Dadashi, Iran, Jon Hyon Guk, Nordkorea und Namig Abdullajew, Aserbaidschan und einer Niederlage gegen Dilschod Mansurow, Usbekistan
2006 2. Golden Grand Prix in Baku Bantam hinter Dilschod Mansurow, vor Samuel Henson, USA u. Namig Sewdimow, Aserbaidschan
2006 1. WM in Guangzhou Bantam nach Siegen über Yi Qin, China, O Song Nam , Nordkorea, Atscham Achilow, Usbekistan, Samuel Henson, USA und Bessik Kuduchow, Russland
2007 1. Kiew-International Bantam vor Opan Sat u. Michail Sacharow, bde. Russland u. Namig Sewdimow
2007 3. EM in Sofia Bantam nach einer Niederlage gegen Bessik Kuduchow und Siegen über Mihran Jaburjan, Armenien, Namig Sewdimow, Aserbaidschan und Bessarion Gotschaschwili, Georgien
2007 13. WM in Baku Bantam nach einem Sieg über Marcel Ewald, Deutschland und einer Niederlage gegen Dilschod Mansurow
2008 9. EM in Tampere Bantam nach einem Sieg über Bessarion Gotschaschwili und einer Niederlage gegen Mihran Jaburjan
2008 1. Olympia-Qualifikations-Turnier Bantam vor Kim Hyo-sub u. Namig Sewdimow
2008 Bronze OS 2008 in Peking Bantam nach einer Niederlage gegen Henry Cejudo, USA u. Siegen über Bessarion Gotschaschwili u. Namig Sewdimow
2009 3. EM in Vilnius Bantam nach einer Niederlage gegen Nariman Israpilow, Russland u. Siegen über Alexandru Chirtoaca, Moldawien und Mihran Jaburjan, Armenien
2009 12. WM in Herning/Dänemark Bantam nach einem Sieg über Luis Alexander Ibanez Rojas, Kuba u. einer Niederlage gegen Wiktor Lebedew, Russland
2010 2. EM in Baku Bantam mit Siegen über Juri Ledenow, Ukraine, Vitas Schumakow, Litauen u. Wiktor Lebedew u. einer Niederlage gegen Machmud Magomedow, Aserbaidschan
2010 5. Golden-Grand-Prix in Baku Bantam hinter Shinichi Yumoto, Japan, Nariman Israpilow, Bessarion Gotschaschwili u. Angel Escobedo, USA
2010 7. WM in Moskau Bantam mit Sieg über Andrei Dukow, Rumänien, Niederlage gegen Wiktor Lebedew, Sieg über Nasibulla Kurbanow, Usbekistan u. Niederlage gegen Kim Hyo-sub
2011 2. Yasar-Dogu-Memorial in Istanbul Bantam hinter Wladimir Chintschegaschwili, Georgien, vor Michail Osip, Russland u. Mihran Jahburjan
2011 3. Dan-Kolow-Memorial in Burgas Bantam hinter Namik Soerdumzadeh, Aserbaidschan u. Wladislaw Petrow, Russland
2011 11. EM in Dortmund Bantam nach einer Niederlage gegen Mihran Jaburjan (1:2 Runden, 4:5 Punkte)

Bulgarische Meisterschaften

(soweit bekannt)

Jahr Platz Gewichttskl. Ergebnis
2007 1. Feder vor Ismail Redzhep u. Dobri Atanasow
2009 5. Feder hinter Ismail Redzhep, Krasimir Krastanow, Serfet Ferad u. Iwan Dobrew
2010 3. Feder hinter Anatoli Guidea u. Wolodimir Dubowoi

Erläuterungen

  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Bantamgewicht bis 55 kg, Federgewicht bis 60 kg Körpergewicht

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • Website des US-amerikanischen Ringerverbandes

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Radoslaw Welikow Marinow — Radoslaw Marinow Welikow (bulgarisch Радослав Маринов Великов; * 2. September 1983) ist ein bulgarischer Freistilringer und Weltmeister von 2006. Erfolge 2004, 9. Platz, OS in Athen, FS, bis 55kg, nach einem Sieg über Shaun Williams, Südafrika… …   Deutsch Wikipedia

  • Radoslaw — oder Radoslav (kyrillisch Радослав) ist ein slawischer Personenname: Stefan Radoslav, (um 1192–1234) serbischer Monarch Radoslav (Raszien), serbischer Monarch Radoslaw (Kran), bulgarischer Adliger im Zweiten Bulgarenreich Radoslav Hecl, (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Welikow — ist der Familienname folgender Personen: Maxim Konstantinowitsch Welikow (* 1982), russischer Eishockeyspieler Petar Welikow (* 1951), bulgarischer Schachspieler Radoslaw Welikow (* 1983), bulgarischer Freistilringer und Weltmeister von 2006 …   Deutsch Wikipedia

  • Radoslaw Marinow — Welikow (bulgarisch Радослав Маринов Великов; * 2. September 1983) ist ein bulgarischer Freistilringer und Weltmeister von 2006. Erfolge 2004, 9. Platz, OS in Athen, FS, bis 55kg, nach einem Sieg über Shaun Williams, Südafrika und einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Namig Sewdimow — (* 22. Oktober 1983) ist ein aserbaidschanischer Ringer. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Erläuterungen 4 Quellen …   Deutsch Wikipedia

  • Ghenadie Tulbea — (* 3. März 1979 in Talmaz, Rajon Ștefan Vodă, Moldauische SSR) ist ein moldawischer Ringer, der seit 2010 für Monaco startet. Er wurde 2001 und 2005 Europameister im freien Stil im Bantamgewicht. Rajon Ștefan Vodă Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Wiktor Nikolajewitsch Lebedew — (russisch Виктор Николаевич Лебедев; * 10. März 1988 oder 15. März 1989[1]) ist ein russischer Ringer. Er wurde 2010 Weltmeister im freien Stil im Bantamgewicht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Besik Kuduchow — Bessik Serodinowitsch Kuduchow (russisch Бесик Серодинович Кудухов, wiss. Transliteration Besik Serodinovič Kuduchov, * 15. August 1986 in Zchilon, Süd Ossetien) ist ein russischer Ringer. Er war Weltmeister 2007 in Baku und Gewinner einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Bessik Kuduchow — Bessik Serodinowitsch Kuduchow (russisch Бесик Серодинович Кудухов, wiss. Transliteration Besik Serodinovič Kuduchov, * 15. August 1986 in Zchilon, Süd Ossetien) ist ein russischer Ringer. Er war Weltmeister 2007 in Baku und Gewinner einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Kuduchow — Bessik Serodinowitsch Kuduchow (russisch Бесик Серодинович Кудухов, wiss. Transliteration Besik Serodinovič Kuduchov, * 15. August 1986 in Zchilon, Süd Ossetien) ist ein russischer Ringer. Er war Weltmeister 2007 in Baku und Gewinner einer… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”