Rankbachbahn

Rankbachbahn
Böblingen–Renningen
Kursbuchstrecke (DB): 790.60
Streckennummer (DB): 4870
Streckenlänge: 14,253 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Legende
Strecke – geradeaus
Gäubahn von Singen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Schönbuchbahn von Dettenhausen
   
0,000 Böblingen 437 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Gäubahn nach Stuttgart
S-Bahnhof
2,263 Sindelfingen 432 m
S-Bahnhalt…
5,364 Maichingen
   
5,600 Maichingen (bis 1970) 454 m
   
6,320 Maichingen Nord (S-Bahn in Bau)
   
8,036 Magstadt 446 m
Strecke – geradeaus
(Personenverkehr bis 1970, S-Bahn in Bau)
   
11,900 Renningen Süd (bis 1970, S-Bahn in Bau)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Württ. Schwarzwaldbahn von Weil der Stadt
S-Bahnhof
14,253 Renningen 411 m
   
zum Flugplatz Malmsheim (ab circa 1937)
Strecke – geradeaus
Württ. Schwarzwaldbahn nach Stuttgart

Die Rankbachbahn ist eine 14,253 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Renningen nach Böblingen im Südwesten der Region Stuttgart. Die Rankbachbahn ist nach dem Rankbach benannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Rankbachbahn wurde am 1. Oktober 1915 eingleisig eröffnet. Am 29. September 1970 wurde der Personenverkehr zwischen Renningen und Sindelfingen eingestellt. Die S-Bahn Stuttgart befand sich zu der Zeit im Planungsstadium und benötigte Kapazitäten auf Abschnitten der Strecke Stuttgart–Würzburg und der Gäubahn. Um diese Kapazitäten durch Verlagerung von Güterzügen zu schaffen, wurde die Strecke zu Anfang der 1970er Jahre ausgebaut. Die Strecke ist seit 10. April 1972 elektrifiziert. Im Zuge der Elektrifizierung wurde auch die Streckengeschwindigkeit von 60 km/h auf 80 km/h erhöht.[1] Der Abschnitt zwischen Maichingen und Böblingen wurde als Teil des Stuttgarter S-Bahn-Netzes am 10. Juni 2010 wiedereröffnet. Der reguläre Betrieb startete am 14. Juni 2010. Der restliche Abschnitt bis Renningen ist im Bau und soll Ende 2012 eröffnet werden.

Betrieb

Güterverkehr

Zurzeit dient die Strecke vor allem Güterzügen

Täglich sind etwa 40 Güterzüge[2] auf der Strecke unterwegs, die meisten davon mit Start oder Ziel Sindelfingen.

Von Ende März bis Mitte Oktober 2008 war die Strecke zwischen Sindelfingen und Renningen wegen des S60-Ausbaus gesperrt. Alle Güterzüge wurden über die Gäubahn und die Güterverbindungskurve beim Stuttgarter Nordbahnhof nach Kornwestheim umgeleitet.

Personenverkehr

Bis zum 10. Dezember 2004 fuhren regelmäßig lediglich einzelne Personenzüge zwischen Sindelfingen und Horb über Böblingen, sogenannte „Daimlerzüge“, da sie auf die Schichtzeiten des am Sindelfinger Bahnhof gelegenen Werkes der DaimlerChrysler AG abgestimmt waren.

Ausbau und Inbetriebnahme der S60

Am 14. Juni 2010 wurde auf dem Abschnitt Böblingen–Maichingen der reguläre Personenverkehr mit der S-Bahnlinie S60 wieder aufgenommen. Hierfür wurden der Abschnitt Sindelfingen–Maichingen zweigleisig ausgebaut, der Böblinger Bahnhof umgebaut, alle Stationen und Bahnsteige neu gebaut und die Bahnübergänge beseitigt. Nach Planungsstand Juni 2006 betragen die Investitionen für den Um- und Ausbau circa 120 Millionen Euro. Zu Projektbeginn Ende der 1990er-Jahre waren Aufwendungen von 77 Millionen D-Mark im Gespräch, nach dem letzten Planungs- und Kostenstand aus dem Jahre 2002 waren 90 Millionen EUR veranschlagt.

Der erste Bauabschnitt „Böblingen“ wurde Ende März 2007 fertiggestellt. Das Eisenbahn-Bundesamt erteilte den Planfeststellungsbeschluss Anfang Mai 2007 für den zweiten Planungsabschnitt „Sindelfingen“ dem Verband Region Stuttgart (VRS). Die Hauptarbeiten für diesen Abschnitt fanden im Jahr 2008 statt, die Strecke war deswegen von Ende März bis Oktober 2008 komplett gesperrt.

Für den dritten Bauabschnitt „Magstadt–Renningen“ ist ebenfalls ein zweigleisiger Ausbau vorgesehen.[3] Der Planfeststellungsbeschluss kam im Spätsommer 2008, 2009 sollten die Bauarbeiten beginnen, um Ende 2010 die Linie eröffnen zu können. Wegen zusätzlicher Vereinbarungen zum Ersatz der Bahnübergänge in Magstadt und Renningen (beispielsweise Grundstückserwerb) verschob sich die Inbetriebnahme laut VRS auf Ende 2011.[4] Der VRS und die Deutsche Bahn stellten fest, dass ein S-Bahn-Pendelbetrieb zwischen Böblingen, Sindelfingen und Maichingen ab Sommer 2010 technisch und finanziell möglich ist mit vertretbaren zusätzlichen Kosten für die Signaltechnik. Inzwischen ist die komplette Inbetriebnahme für Ende 2012 angesetzt.[5]

Auf Beschluss des Verkehrsausschusses vom 30. September 2009 gibt es seit 14. Juni 2010 von montags bis freitags einen Pendelbetrieb im 30-Minuten-Takt von 5:00 bis 23:00 Uhr. Seit 12. Juni 2011 gilt dieser Takt auch an Wochenenden und Feiertagen [6]. Zum Einsatz kommen S-Bahn-Triebzüge der Baureihe 420. Die Züge haben Anschluss in Böblingen zur S1 von Herrenberg, zur S1 von Stuttgart und zur Schönbuchbahn.

Ab Ende 2012 sollen die Verstärkerzüge der S6 Stuttgart–Weil der Stadt, welche in der Hauptverkehrszeit fahren, in Renningen geflügelt werden: Ein Teil fährt nach Böblingen, der andere nach Weil der Stadt. Außerdem werden einige der in Leonberg endenden Züge der „kleinen S6“ ebenfalls bis Renningen verlängert und fahren dann weiter nach Böblingen. Außerhalb der Hauptverkehrszeit fahren Pendelzüge zwischen Renningen und Böblingen, ohne direkten Anschluss in Renningen. In Böblingen bestehen hingegen in allen Fahrplanlagen gute Anschlüsse an die S1 und an die Schönbuchbahn.

Literatur

  • Markus O. Robold: S-Bahn Stuttgart: Von der Rankbachbahn zur Linie S60. In: Stadtverkehr. Nr. 6/2005, EK-Verlag, Freiburg im Breisgau, ISSN 0038-9013, S. 34–39. (Abstract)
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 176–182. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Wedler, Manfred Thömmes, Olaf Schott; Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Stuttgart (Hrsg.): Die Bilanz. 25 Jahre Planung und Bau der S-Bahn Stuttgart. Kohlhammer, Stuttgart 1993, ISBN 3-925565-03-5, S. 279.
  2. Presseinformation Bahnhof Böblingen ist barrierefrei der DB vom 26. März 2007
  3. Siehe zum Beispiel [1] für den Abschnitt Magstadt–Renningen.
  4. Verband Region Stuttgart, S60 kompakt
  5. Die Verzögerung ist ein Armutszeugnis Stuttgarter Zeitung, 15. Mai 2010
  6. http://www.vvs.de/no_cache/presse/presseinformationen/detailansicht-pressemitteilung/presse/S60-faehrt-bald-auch-am-Wochenende/ VVS: S60 am Wochenende

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bahnstrecke Böblingen–Renningen — Rankbachbahn Böblingen–Renningen Streckennummer: 4870 Streckenlänge: 14,253 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz  Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Stuttgarter S-Bahn — S Bahn Stuttgart …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahn Stuttgart — S Bahn Stuttgart …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen — Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel) Kursbuchstrecke (DB): 740 Streckennummer: 4860 (Stuttgart–Horb) 4600 (Horb–Tuttlingen) 4661 (Tuttlingen–Hattingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Gäubahn (Stuttgart-Singen) — Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel) Kursbuchstrecke (DB): 740 Streckennummer: 4860 (Stuttgart–Horb) 4600 (Horb–Tuttlingen) 4661 (Tuttlingen–Hattingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Gäubahn (Stuttgart–Singen) — Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel) Kursbuchstrecke (DB): 740 Streckennummer: 4860 (Stuttgart–Horb) 4600 (Horb–Tuttlingen) 4661 (Tuttlingen–Hattingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Gäubahn Stuttgart-Singen — Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel) Kursbuchstrecke (DB): 740 Streckennummer: 4860 (Stuttgart–Horb) 4600 (Horb–Tuttlingen) 4661 (Tuttlingen–Hattingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Gäubahn Stuttgart–Singen — Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel) Kursbuchstrecke (DB): 740 Streckennummer: 4860 (Stuttgart–Horb) 4600 (Horb–Tuttlingen) 4661 (Tuttlingen–Hattingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Obere Donaubahn — Stuttgart Hbf–Singen (Hohentwiel) Kursbuchstrecke (DB): 740 Streckennummer: 4860 (Stuttgart–Horb) 4600 (Horb–Tuttlingen) 4661 (Tuttlingen–Hattingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Böblingen — Böblingen Bahnhof Böblingen Daten Kategorie 3 Betriebsart …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”