- Magstadt
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Wappen Deutschlandkarte 48.7422222222228.965427Koordinaten: 48° 45′ N, 8° 58′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Böblingen Höhe: 427 m ü. NN Fläche: 19,13 km² Einwohner: 8.793 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 460 Einwohner je km² Postleitzahl: 71106 Vorwahl: 07159 Kfz-Kennzeichen: BB Gemeindeschlüssel: 08 1 15 029 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marktplatz 1
71106 MagstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Ulrich Merz Lage der Gemeinde Magstadt im Landkreis Böblingen Magstadt ist eine Gemeinde im Landkreis Böblingen und liegt zwischen Sindelfingen und Renningen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Magstadt liegt am Rande des Gäus und am westlichen Rand des Glemswalds. Durch den Ort fließt der Planbach, der ab der Gemarkungsgrenze Magstadt/Renningen Rankbach genannt wird.
Gemeindegliederung
Zu Magstadt gehören Dorf Magstadt, die Höfe Grundhof und Talmühle und das Haus Talziegelei.[2]
Geschichte
Magstadt wurde erstmals 1110 in einer Urkunde des Klosters Hirsau genannt. Der Ort unterstand damals den Markgrafen von Hildrizhausen, die ihn später an die Markgrafen von Tübingen abtraten. Über die Herren von Weißenstein, die Herren von Roßwag und die Herren von Börstingen kam Magstadt 1308 an die Grafschaft Württemberg.
1850 hatte Magstadt 2207 evangelische und zwei katholische Einwohner, die in 236 Haupt- und 185 Nebengebäuden lebten und arbeiteten.[3]
Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Ortskerns von Magstadt durch alliierte Bomberangriffe zerstört.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (*) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze). Zahlen seit 1871 vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. [4]
Jahr Einwohner 1525 500 1634 800 1655 400 1850[3] 2209 1. Dezember 1871 * 2027 1. Dezember 1880 * 2160 1. Dezember 1890 * 2127 1. Dezember 1900 * 1994 1. Dezember 1910 * 2130 16. Juni 1925 * 2320 16. Juni 1933 * 2452 Jahr Einwohner 17. Mai 1939 * 2784 13. September 1950 * 3965 6. Juni 1961 * 5114 27. Mai 1970 * 6982 31. Dezember 1975 7969 31. Dezember 1980 7973 27. Mai 1987 * 7585 31. Dezember 1990 8233 31. Dezember 1995 8616 31. Dezember 2000 8989 31. Dezember 2005 8930 Politik
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 51,5 %%5040302010035,2%35,0%29,8%n. k.Gewinne und VerlusteGemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 18 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,48 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
FW1 7 Sitze (35,25 %) CDU 6 Sitze (34,99 %) SPD 5 Sitze (29,76 %) Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
1Freie Wähler Magstadt
Wappen und Flagge
Das Wappen Magstadts zeigt in Silber über grünem Dreiberg den grünen Großbuchstaben M, darüber das grüne Fleckenzeichen in Form des umgekehrten Buchstabens S. Das M stellt den Anfangsbuchstaben des Ortsnamens dar, das spiegelverkehrte S ist das 1681 erstmals belegte Fleckenzeichen, während der Dreiberg den Ratberg symbolisiert. In dieser Form wurde das Wappen 1929 vom Gemeinderat angenommen. Am 2. Juli 1986 wurde der Gemeinde außerdem eine Flagge in den Farben Grün-Weiß verliehen.
Gemeindepartnerschaften
- Celenza sul Trigno, Italien, seit 1997
- Bernsdorf, Sachsen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Planungen für eine Ortsumfahrung sind auf der Homepage der Gemeinde einzusehen. Die Engstelle am Rathaus im Ortskern erschwert – wie der Bahnübergang am südlichen Ortsende – den Verkehrsfluss. Ursprünglich war geplant, Magstadt an die Bundesautobahn 81 anzuschließen. Dieses wird jetzt durch den Bau der B 464 und B 295 realisiert. Die seit längerer Zeit geplante „Westumgehung“ (im Zuge der B 464) wurde im Jahr 2003 begonnen, allerdings konnten bisher, durch diverse Einsprüche aus der Bevölkerung, nur zwei Brücken über eine Straße und einem Feldweg fertiggestellt werden. Diese „Westumgehung“ ist als Ausweichstrecke notwendig, um einen Ausbau der A 81 bei Böblingen und Sindelfingen durchführen zu können. Derzeit ist Magstadt vom Durchgangsverkehr stark belastet. Geschätzte 20.000 PKW pro Tag und unzählige Lastwagen fahren rund um die Uhr durch Magstadt. Damit gehören die Durchgangsstraßen von Magstadt zu den sehr hoch belasteten Ortsdurchfahrten Deutschlands.
Magstadt liegt an der Rankbachbahn (Renningen–Böblingen). Auf dieser Eisenbahnlinie fahren im Moment nur Güterzüge. Der reguläre Personenverkehr wurde 1960 eingestellt, die DaimlerChrysler AG nutzte die Strecke bis Dezember 2004 noch für Personalfahrten.
Die Strecke soll bis Ende 2012 als S60 in die S-Bahn Stuttgart integriert werden. Die S-Bahn-Verbindung Böblingen-Renningen ist bis Maichingen abgeschlossen und endet somit ca. 4 km vor Magstadt. Die parallel geplante Südumfahrung soll dann auch die Anbindung an die Autobahn über die B 464 und B 295 aufnehmen. Zusätzlich soll eine Ostumfahrung den Industrieverkehr aus dem Industriegebiet Ost aufnehmen, hier aber gibt es Widerstände aus einem Teil der Bevölkerung.
Zurzeit wird Magstadt durch die Buslinie 757 (Sindelfingen-)Böblingen-Maichingen-Magstadt-Renningen sowie ab und zu Rutesheim-Malmsheim und seit Wechsel des Halbjahresfahrplans auch nach Weil der Stadt und Perouse. Zudem wird Magstadt noch durch die private Buslinie 746 (Magstadt - Stuttgart-Büsnau - Bahnhof Stuttgart Universität der Magstadter Firma Stäbler bedient.
Bildungseinrichtungen
Magstadt verfügt mit der Johannes-Kepler-Schule über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Zusätzlich befindet sich in Magstadt eine Zweigstelle der Volkshochschule Sindelfingen/Böblingen.
Unternehmen
Mit K&M Elektronik und Arlt haben zwei der größten deutschen Computer-Handelsketten ihren Hauptsitz in Magstadt. Die Fahrrad-Firma MERIDA & CENTURION GERMANY GMBH hat in Magstadt ihren Europa-Hauptsitz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Evangelische Kirche
Der Ort Magstadt hatte schon früh eine Holzkapelle und später eine im 10. Jahrhundert entstandene Sandsteinkirche im romanischen Stil. An ihrer Stelle wurde ab ca. 1490 mit dem Bau einer neuen Kirche unter dem aus Magstadt stammenden Bebenhausener Abt Bernhard Rockenbauch begonnen. Der Stil der Chorseitenturmanlage ist spätgotisch, besonders schön sind die Sandsteinspitzbögen der Fenster gelungen. Die Kirche wurde 1511 geweiht. Es bestehen Differenzen über die Widmung. Von Gelehrten wird vermutet, dass sie dem Heiligen Georg gewidmet wurde, die Magstadter kennen ihre Kirche als Johannes-Täufer-Kirche. Für etwa 25 Jahre war die Kirche katholisch, dann wurde sie im Zuge der Reformation als württembergische Kirche evangelisch.
Die bestehende Kirche war einst Mittelpunkt einer mit dreifachem Mauerwall und Grabenanlage gesicherten Wehranlage. Noch heute sind die innere Wehr- und Zwingmauer, besonders im südöstlichen Teil gut erhalten. Die Kirche war früher umgeben vom Friedhof, auf dem bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert Beerdigungen vorgenommen wurden. Einige Grabsteine aus dem 15.–18. Jahrhundert sind rund um die Kirche zu sehen.
Heute prägt die Kirche mit ihrem mächtigen Turm und den vier großen Zifferblättern das Bild des Magstadter Ortskerns.
Naturdenkmäler
Der Ratberg befindet sich im Nordwesten Magstadts in Richtung Warmbronn. Beim Ratberg handelt es sich um einen flachen Hügel mit einem Durchmesser von 120 m und einer Höhe von 10 m, der aus Stubensandstein besteht. Der Ratberg entstand durch Reliefumkehr.
Er trägt den Namen Ratberg, da auf ihm die Alemannen Rat hielten, als sie begannen die Gegend um Magstadt herum zu bevölkern.
Sport
Die Gemeinde zeichnet sich besonders durch die vielen Vereine aus, zu denen unter anderem der "RV Pfeil" gehört. Die Magstadter Simon Altvater und Nico Kunert halten seit dem 3. Juni 2000 den deutschen Rekord im Zweier-Kunstradfahren der Junioren und seit 9. März 2006 der Klasse Männer. In Radfahrerkreisen und der breiteren Öffentlichkeit wurden sie jedoch bekannt, nachdem sie die Kunstfahr-WM von 2001 bis 2006 sechs Mal in Folge gewannen.
Zu den bekannten Vereinen gehört auch der "Bogenclub Magstadt". In Württemberg gehört dieser Verein zu den größten und erfolgreichsten Bogensport-Vereinen. Durch das einzigartige Vereinsheim, einer ehemaligen Wasserpumpstation, ist dieser Verein oft in den Medien erwähnt worden. Die Bogenschützen des "Bogenclub Magstadt" halten mehrere württembergische Rekorde und sind auch der Heimatverein von mehreren Deutschen Meistern sowie Vize-Weltmeistern.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Christian Friedrich Lautenschlager (* 13. April 1877 in Magstadt; † 3. Januar 1954 in Stuttgart-Untertürkheim), Rennfahrer
- Helge Burggrabe (* 17. Juni 1973 in Magstadt), Musiker, Komponist
Quellen
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 114–116
- ↑ a b Beschreibung des Oberamts Böblingen – Tabelle I.
- ↑ Statistisches Landesamt B-W.
Weblinks
Commons: Magstadt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Magstadt in der Beschreibung des Oberamts Böblingen von 1850 – Quellen und Volltexte- Die Website von Magstadt
- Ansicht von Magstadt aus dem Forstlagerbuch von Andreas Kieser, 1685 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart), abgerufen am 9. Januar 2011
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