- Ravenstein
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Wappen Deutschlandkarte 49.4011111111119.5077777777778286Koordinaten: 49° 24′ N, 9° 30′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis Höhe: 286 m ü. NN Fläche: 55,99 km² Einwohner: 2.960 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km² Postleitzahl: 74747 Vorwahl: 06297 Kfz-Kennzeichen: MOS Gemeindeschlüssel: 08 2 25 114 NUTS: DE127 Stadtgliederung: 6 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Lindenstraße 4
74747 RavensteinWebpräsenz: Bürgermeister: Horst Weber Lage der Stadt Ravenstein im Neckar-Odenwald-Kreis Ravenstein ist eine Stadt in Baden-Württemberg am Südostrand des Neckar-Odenwald-Kreises.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemarkung liegt im Bauland und ist zu etwa 28 % bewaldet. Alle Ortsteile liegen an Bächen, die zur Jagst hinfließen: Hüngheim und Merchingen an der Kessach, Erlenbach an selbigem und Ober-/Unterwittstadt sowie Ballenberg am Hasselbach.
Stadtgliederung
Die Stadt Ravenstein besteht aus den ehemaligen Städten und Gemeinden Ballenberg, Erlenbach, Hüngheim, Merchingen, Oberwittstadt und Unterwittstadt. Zur ehemaligen Stadt Ballenberg gehört die Stadt Ballenberg. Zu den ehemaligen Gemeinden Erlenbach, Hüngheim und Unterwittstadt gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Merchingen gehören das Dorf Merchingen, das Gehöft Dörnishof und das Haus Untere Mühle. Zur ehemaligen Gemeinde Oberwittstadt gehören das Dorf Oberwittstadt, der Weiler Schollhof und das Haus Heckmühle.
Im Gebiet der ehemaligen Stadt Ballenberg liegen die Wüstungen Mutzenbrunn und Wellendorf, im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Erlenbach die Wüstungen Johanneskirchlein und Obererlenbach, im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Hüngheim liegt die Wüstung Hof Hohenschwarz, im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Merchingen liegen die Wüstungen Bensenweiler und Wolfhausen und im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Oberwittstadt liegen die Wüstungen Höringen und Nebenhausen, auf die jeweils nur ein Flurname hindeutet.[2]
Geschichte
Die Herrschaft über die Ortsteile Hüngheim und Merchingen hatten bis 1806 ganz oder teilweise die Herren von Berlichingen inne. Die Ortsteile Ballenberg, Erlenbach, Ober- und Unterwittstadt gehörten bis 1802 zum Territorium des Erzstifts Mainz/Kurmainz. Reste der alten Straße, die Karl der Große von Würzburg in die Schweiz führen ließ, sind bei Ballenberg noch erhalten. 1306 erhielt Ballenberg von Graf Bobbo I., der seine Residenz in Krautheim hatte, das Stadtrecht.
Jörg Metzler, der berühmte Bauernführer aus Ballenberg, setzte durch seine Beteiligung am Bauernkrieg die Selbstverwaltung des Orts aufs Spiel. Nur das Stadtrecht blieb erhalten.
Ab 1737 ist eine Synagoge/Schule nachgewiesen (heutiges Kirchengebäude). Am Ort war bis 1880 Sitz des Bezirksrabbinats. 1938 wurde die Synagoge innen zerstört. Die Deutschen jüdischen Glaubens wurden exiliert oder nach Gurs deportiert.
Im Rahmen der Kommunalen Gebietsreform wird die heutige Gemeinde Ravenstein zum 1. Dezember 1971 durch Vereinigung der zuvor selbständigen Stadt Ballenberg und der Gemeinden Erlenbach, Hüngheim, Merchingen, Oberwittstadt und Unterwittstadt gebildet. Namensgeber ist das in Ballenberg gelegene Gelände Rabenstein.[3] Ravenstein ist seit dem 1. April 1974 Stadt.
Religionen
Ballenberg, Erlenbach, Hüngheim, Ober- und Unterwittstadt sind überwiegend katholisch geprägt. In Merchingen überwiegt die protestantische Konfession.
Merchingen war Sitz einer bedeutenden jüdischen Gemeinde.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 brachte folgendes Ergebnis[4]:
Partei Stimmen +/- Sitze +/- CDU/BL 86,8 % -0,7 12 -1 SPD 13,2 % +13,2 1 +1 FLR 0 % -12,5 0 -1 Die Wahlbeteiligung lag bei 67,3 % und war damit um 0,6 Prozentpunkte höher als bei der Kommunalwahl 2004. Dem Gemeinderat gehören 13 Männer an.
Ortsvorsteher
- Ballenberg: Clemens Walz
- Erlenbach: Berd Ebert
- Hüngheim: Josef Müller
- Merchingen: Jürgen Ullrich
- Oberwittstadt: Patrick Stern
- Unterwittstadt: Josef Weber
Wappen
Das Ravensteiner Wappen ist silbern (weiß) unter gezinntem rotem Schildhaupt (drei silberne (weiße) Zinnen) befindet sich ein sechsspeichiges schwarzes Rad. Das Wappen stellt eine Kombination von Mainzer Rad (sechsspeichig, silbern in Rot) und Berlichinger Rad (fünfspeichig, silbern in Schwarz) dar. Es erinnert damit an die historischen Herrschaftsverhältnisse der Gesamtgemeinde. Die Zinnen weisen auf das alte Stadtrecht von Ballenberg hin.
Wappen der Ortsteile
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ravenstein hat einen direkten Autobahnanschluss der A 81 Stuttgart-Heilbronn-Würzburg, Ausfahrt Adelsheim - Osterburken.
Ein Bahnanschluss befindet sich im benachbarten Osterburken.
Bildungseinrichtungen
Neben einer Hauptschule gibt es auch zwei Grundschulen in der Stadt. Außerdem gibt es zwei kommunale und zwei kirchliche Kindergärten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Altar der Vierzehnnothelferkapelle aus dem Jahre 1456 (Oberwittstadt), die Kapelle selbst wurde im 12. Jahrhundert erbaut.
- Renaissanceschloss in Merchingen mit Heimatmuseum
- Gedenktafel an der Römisch-katholischen Kirche Buchenweg 15 des Stadtteils Merchingen an das beim Novemberpogrom 1938 geschändete Gotteshaus, das bis dahin der Jüdischen Gemeinde als Synagoge diente[5]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Benjamin Dispecker, Bezirksrabbiner aus Merchingen
- Jörg Metzler, Bauernführer aus Ballenberg
- Benno Rüttenauer, Schriftsteller und Übersetzer aus Oberwittstadt
Weblinks
Commons: Ravenstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Witstatt in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte- Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde bei alemannia-judaica.de
- Offizielle Homepage der Stadt Ravenstein
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Regierungsbezirk Karlsruhe (= Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V). Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 314–316.
- ↑ Ballenberg. Stadtrechtsverleihung im Jahr 1306. auf ravenstein.de
- ↑ Wahlergebnis beim Statistischen Landesamt
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation (Band I). Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 70f.
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