- Höpfingen
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Wappen Deutschlandkarte 49.6013888888899.4308333333333377Koordinaten: 49° 36′ N, 9° 26′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis Höhe: 377 m ü. NN Fläche: 30,47 km² Einwohner: 3.152 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km² Postleitzahl: 74746 Vorwahl: 06283 Kfz-Kennzeichen: MOS Gemeindeschlüssel: 08 2 25 039 NUTS: DE127 Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Heidelberger Straße 23
74746 HöpfingenWebpräsenz: Bürgermeister: Ehrenfried Scheuermann Lage der Gemeinde Höpfingen im Neckar-Odenwald-Kreis Höpfingen ist eine Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg. Sie bildet mit den Nachbargemeinden Walldürn und Hardheim einen Verwaltungsverband.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemarkung liegt auf der Südostabdachung des hinteren Odenwalds und hat Anteil am nördlichen Bauland. Das Gemeindegebiet liegt teilweise im Naturpark Neckartal-Odenwald zwischen 308 und 446 Meter Höhe.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Höpfingen gehört die ehemalige Gemeinde Waldstetten. Zu Höpfingen in den Grenzen von 1970 gehören der Weiler Schlempertshof, der Ort Ziegelei, die Häuser Sportplatz sowie die Aussiedlerhöfe Hohle Eiche und Eckwaldsiedlung. In der Gemeinde Höpfingen im Gebietsstand von 1970 liegen die jeweils nur durch Flurnamen belegten Wüstungen Neuer Haidenhof und Nonnenklösterlein.[2]
Geschichte
In einer im 13. Jahrhundert auf das Jahr 996 gefälschten Urkunde Kaisers Otto III. wird Höpfingen genannt. Abgesehen davon findet der Ort in den um 1100 erstellten Tradiotionsnotizen des Klosters Amorbach Erwähnung, sowie im Jahr 1236 in einer Urkunde des Klosters Seligental.
Der größte Teil Höpfingens war im Mittelalter ein Lehen der Ritter von Hardheim. Nach Erlöschen dieses Rittergeschlechts im Jahre 1607 wurde das Dorf gemeinsam durch das Kurfürstentum Mainz und das Fürstbistum Würzburg verwaltet. Diese Gemeinschaftsverwaltung führte jedoch bald zu einem Rechtsstreit. Dieser endete 1656 durch einen Schiedsspruch des Reichskammergerichts, das den alleinigen Herrschaftsanspruch dem Fürstbischof von Würzburg zusprach. Nach Auflösung der kirchlichen Territorien als Folge der Säkularisation und Mediatisierung durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde Höpfingen 1803 dem Fürstentum Leiningen zugeschlagen. Nach dessen Auflösung durch Unterzeichnung der Rheinbundakte am 12. Juli 1806 in Paris wurde die Gemeinde in das Großherzogtum Baden eingegliedert.[3] In der kirchlichen Zugehörigkeit wechselte Höpfingen von der Diözese Würzburg zur Erzdiözese Freiburg.
Einziger Betrieb war bis in die 1950er Jahre im bis damals rein landwirtschaftlich geprägten Ort die Ziegelei Kaiser & Böhrer am Ortsausgang Richtung Hardheim. Das Werk hatte einen eigenen Gleisanschluss, der am Bahnhof Höpfingen an die Bahnstrecke Walldürn–Hardheim angebunden war.
Während des Zweiten Weltkrieges befand sich auf Höpfinger Gemarkung in der Nähe des Ortsteils Schlempertshof und in Sichtweite des Dorfes Dornberg ein Flugplatz der Wehrmacht, genannt „Fliegerhorst Dornberg“. Zu diesem Flugplatz führte eine in Walldürn abzweigende Stichbahn.[3] Seit 1938 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Buchen, der 1973 im neuen Neckar-Odenwald-Kreis aufging.
Am 1. September 1971 wurde Waldstetten eingemeindet.
Politik
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für acht Jahre direkt gewählt. Seit 1989 amtiert Ehrenfried Scheuermann.[4]
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat neben dem vorsitzenden Bürgermeister 15 Mitglieder, die alle fünf Jahre direkt gewählt werden. Die Kommunalwahl 2009 brachte folgendes Ergebnis:[5]
Partei Stimmen ± Sitze ± CDU 45,5 % (−3,0) 7 (±0) SPD 27,7 % (+2,4) 4 (±0) FWG 26,8 % (+0,6) 4 (±0) Wahlbeteiligung: 59,5 % (–3,4) Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber (Weiß) auf grünem Boden stehend der hl. Ägidius mit silberner (weißer) Albe, rotem Chorrock und roten Schuhen, schwarzer Stola und rot-bordierter silberner (weißer) Mitra, in der Rechten ein schwarzes Buch, in der Linken einen goldenen (gelben) Krummstab haltend, hinter ihm stehend eine schwarze Hirschkuh mit schwarzem Pfeil in der Brust.
Das Wappenbild, das den hl. Ägidius, den Patron der katholischen Pfarrkirche mit seinen Attributen zeigt, erscheint bereits in dem 1777 angefertigten Gerichtssiegel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Königheimer Höflein – Das Bauernhaus im Dorf
Bauwerke
In der Region sind viele Bildstöcke, Flurkreuze und Kapellen sowie Madonnenstatuen an Hausfassaden zu finden, die dem „Madonnenländchen“ seinen Namen gaben. Auch in Höpfingen gibt es Heiligfiguren an Häusern.
Die katholische St.-Ägidius-Kirche wurde zwischen 1906 und 1908 nach den Plänen von Ludwig Maier im neugotischen Stil erbaut.
Die St.-Justinus-Kirche in Waldstetten wurde 1710 als kleine Barockkirche gebaut und 1874 neobarock erweitert.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Fastnacht unter Regie der FGH70 mit Prunksitzungen, Rathauserstürmung und Umzug am Rosenmontag
- Blütenfest des Obst- und Gartenbauvereins im Frühjahr
- Fischerfest des Sportfischervereins Höpfingen immer am letzten Sonntag im Juni
- TSV-Sportfest des TSV Frankonia 1911 Höpfingen
- Schlachtfest der FGH 70 Höpfemer Schnapsbrenner im Sommer
- Quetschenfest der Gemeinschaft der Höpfinger Vereine im Herbst
- Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende
- Weihnachtskonzert des Musikvereins am 25. Dezember
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 27 zwischen Walldürn und Hardheim.
Höpfingen lag früher an der Bahnstrecke Walldürn–Hardheim, die 1911 in Betrieb genommen wurde. Höpfingen war die einzige Zwischenstation an der 10 km langen Strecke. Der Personenverkehr wurde 1954, der Gesamtbetrieb 1999 eingestellt. Nachdem die Bundeswehr in Hardheim als Hauptnutzer der Bahnstrecke ausgestiegen war, wurden im Jahr 2004 die Gleisanlagen auf der Gemarkung Höpfingen entfernt. An die ehemalige Bahnstrecke erinnern der überwucherte Bahndamm, mehrere Brückenbauwerke und das privat genutzte ehemalige Bahnhofsgebäude.
Bildung
Höpfingen verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie einen katholischen Kindergarten.
Freizeit- und Sportanlagen
In der Gemeinde stehen mehrere Sport- und Leichtathletikanlagen sowie eine Kleinschwimmhalle zur Verfügung.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Karl Fürst, 32 Jahre Gemeinderat, 1963–1994 Bürgermeister-Stellvertreter, ehrenamtlich engagiert in mehreren Vereinen[6]
- 2005: Kosmas Hauck, 35 Jahre Gemeinderat, ehrenamtlich engagiert in mehreren Vereinen[7]
- 2005: Hubert Wörner, 33 Jahre Ortschaftsrat bzw. Gemeinderat, 1994–2004 Bürgermeister-Stellvertreter, ehrenamtlich engagiert in mehreren Vereinen[8]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Thomas Nörber (1846–1920), Erzbischof des Erzbistums Freiburg von 1898 bis 1920.
- Alois Gerig (* 1956), Politiker (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages
- Janine Tippl (* 1982), Musicaldarstellerin[9]
Literatur
- Abteilung Landesbeschreibung des Generallandesarchivs Karlsruhe (Bearb.), Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Neckar-Odenwald-Kreis (Hrsg.): Der Neckar-Odenwald-Kreis. Sigmaringen 1992, ISBN 3-7995-6047-5.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2, S. 280–281.
- ↑ a b http://www.schlempertshof.de.ms/
- ↑ Fränkische Nachrichten 21. Mai 2005
- ↑ Wahlergebnis beim Statistischen Landesamt
- ↑ Fränkische Nachrichten 12. Januar 2006
- ↑ Fränkische Nachrichten 18. März 2005
- ↑ Fränkische Nachrichten 29. Mai 2006
- ↑ Fränkische Nachrichten 14. November 2009
Weblinks
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