- Retractable Hardtop
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Ein Cabrioverdeck bezeichnet das entfernbare oder wegklappbare Dach eines Cabrios.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Es ist heutzutage eine komplexe Baugruppe, bestehend aus der äußeren, sichtbaren Hülle, einer beweglichen, in Scheren ausgeführten, meist stählernen Unterkonstruktion, die vorn zum Anklemmen an die Windschutzscheibe den Spriegel enthält, einer Fütterung (nicht bei allen Verdecken), und einer inneren Dachhaut (ebenso nicht bei allen Verdecken). Zu immer mehr Anteilen werden auch motorische Betätigungen an Cabrio-Verdecken eingebaut. Dies umfasst neben dem eigentlichen Klappvorgang auch die Verriegelung an der Windschutzscheibe.
Daneben sind seit Jahrzehnten auch Hardtops bekannt, die im Winter anstelle des Stoff-Verdecks montiert werden können, und in neuerer Zeit als Ersatz des Stoffverdecks nun auch kofferraumversenkbare Klappdachkonstruktionen wie im Mercedes SLK und im Peugeot 206.
Flexibles Verdeck (Softtop)
Softtop ist die englische Bezeichnung für das Verdeck eines Cabrios aus flexiblem Material. Als Verdeckmaterial wird meistens PVC oder Stoffgewebe verwendet.
Flexible Verdecke benötigen ein gewisses Augenmerk. Es muss beim Klappen vieler Modelle sorgsam auf das "Faltenlegen" geachtet werden, damit nicht Bauteile wie die Heckscheibe Schaden leiden oder gar das Verdeck an Knickstellen einreißt. Bei vielen älteren englischen Modellen sind auch die Scherengestänge heikle Objekte, die dem Ungeübten die Finger klemmen können und viel Zeit zum korrekten Öffnen und Schließen erfordern. Zudem sind Cabrio-Dächer in manchen Gegenden Ziel von Vandalismusattacken, indem Dächer mit Messerschnitten beschädigt werden, sodass sich das Abstellen eines Cabrios in einer Garage empfiehlt. Viele ältere Cabrioverdecke mit Baumwollgewebe vertragen es auch nicht, wenn sie nass unter der Persenning verstaut werden, wenn die Sonne wieder hervorkommt, und das Fahrzeug anschließend, ohne eine Lüftung des Verdecks, in die Garage kommt. Dann entstehen nicht selten unangenehme Gerüche und Schimmelbildung. Kunststoffgewebeverdecke vermeiden dieses, sind nicht selten aber empfindlicher gegen Einreißen.
Frühere Verdecke
In früheren Jahrzehnten gab es nur zwei Cabrioanbieter mit gefütterten Verdecken: VW (Käfer und Golf Cabrio) und die Mercedes-SL-Baureihen. Seit dem Boom der Cabrios in den 1980er Jahren jedoch sind verschiedene Hersteller zu gefütterten, höherwertigen Verdecken übergegangen. Erst mit einem gefütterten Verdeck wird ein Cabrio ganzjährig nutzbar. Die breitflächige Einführung hochqualitativer Verdecke nahm dem Cabrio den Ruf des Drittwagens und Spielzeugs reicher Leute und ermöglichte es seinen Nutzern, das Cabrio als einziges Automobil ganzjährig zu nutzen, d. h. ohne im Winter wegen Kälte und Zugluft auf ein anderes Fahrzeug ausweichen zu müssen.
Die sonstigen Cabrioverdeck-Konstruktionen ohne Verdeckfütterung zeigen unter dem Dach innen weite Teile der Stützkonstruktion mit Scherengelenken und Spriegelstangen.
Bei Fahrzeugen mit flexiblen Verdecken besteht bei schlechten Witterungsverhältnissen die Möglichkeit des Einsatzes eines Hardtops.
Vorteile von flexiblen Verdecken im Vergleich zu sogenannten RHTs sind der geringere technische Aufwand (Kosten insbesondere in der Unfallreparatur) sowie ein größeres nutzbares Kofferraumvolumen bei geöffnetem Verdeck.
Klappbares Dach (Retractable Hardtop)
In den letzten Jahren kommen auch vermehrt Fahrzeuge mit Klappdächern aus festen Materialien auf den Markt. Sie klappen das Dach meist in mehreren Segmenten in den Kofferraum.
Diese Bauform wird im Englischen als Retractable Hardtop (RHT) (einfahrbares festes Dach) bezeichnet. Mit diesem Dach aus Stahl und Kunststoff, in das teilweise Glaseinsätze (Renault Mégane CC, Nissan Micra) oder ein Schiebedach (VW Eos) integriert sind, kann das Cabriolet auch als Coupé-Cabriolet genutzt werden.
Fahrzeuge mit einem Retractable Hardtop:
Neu- und Gebrauchtwagen
Auf Kleinwagen-Basis
Daihatsu Copen (2002)
Mitsubishi Colt CZC (2006)
Nissan Micra CC (2005)
Opel Tigra TwinTop (2005)
Peugeot 206 CC (2001)
Peugeot 207 CC (2007)
Auf Kompaktklasse-Basis
Ford Focus Coupé-Cabriolet (2006)
Opel Astra TwinTop (2006)
Peugeot 307 CC (2003)
Peugeot 308 CC (2009)
Renault Mégane CC (2003)
VW Eos (2006)
Auf Mittelklasse-Basis
BMW 3er Cabrio E93 (2007)
Volvo C70 (2006)
Pontiac G6 (2006)
Auf Oberklasse-Basis
Lexus SC 430/Toyota Soarer (2001)
Cadillac XLR (2004)
Mercedes-Benz SL-Klasse (R230) (2003)
Roadster
BMW Z4 E89 (2009)
Mazda MX-5 Roadster-Coupé mit Kunststoff-Klappdach (2006)
Mercedes-Benz SLK-Klasse (R170) (1996)
Mercedes-Benz SLK-Klasse (R171) (2004)
Oldtimer
Ford Fairlane Skyliner (1957)
Peugeot 401 Eclipse (1935, erstes Serienfahrzeug mit elektrischem RHT)
Literatur
- Hans-Hermann Braess, Ulrich Seiffert: Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik. 2. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden, 2001, ISBN 3-528-13114-4
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