Rewal

Rewal
Rewal
Wappen von Rewal
Rewal (Polen)
Rewal
Rewal
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Gryfice
Fläche: 4,12 km²
Geographische Lage: 54° 5′ N, 15° 1′ O54.08333333333315.016666666667Koordinaten: 54° 5′ 0″ N, 15° 1′ 0″ O
Höhe: 2 m n.p.m
Einwohner:

690 (2004)

Postleitzahl: 72-344
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 102: ŚwinoujścieKołobrzeg
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 7 Ortschaften
7 Schulzenämter
Fläche: 41,1 km²
Einwohner:

3598
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 87 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3205072
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Robert Skraburski
Adresse: ul. Mickiewicza 19
72-344 Rewal
Webpräsenz: www.rewal.pl

Rewal (deutsch Rewahl, früher auch Revahl) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde in Polen, im Powiat Gryficki (Greifenberger Kreis). Die an der Ostseeküste nahe der Stadt Trzebiatów (Treptow an der Rega) gelegene, sich über zwei Kilometer Länge erstreckende Gemeinde ist einer der größten Kurorte in der Woiwodschaft Westpommern. Bis zum 31. Dezember 1998 gehörte die Gemeinde zur Woiwodschaft Stettin.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage und Verkehrsanbindung

Der Hauptort Rewal liegt an einem malerischen Kliff der Ostsee zwischen Dziwna (Dievenow) und Kołobrzeg in Hinterpommern. Der Ortskern befindet sich etwa einen Kilometer nordöstlich vom Bahnhof.

Durch Rewal verläuft die Wojewodschaftsstraße 102 (droga wojewódzka nr 102). Diese verbindet die Gemeinde mit Lędzin (Lensin, fünf Kilometer entfernt), Trzebiatów (Treptow an der Rega, 19 Kilometer entfernt) sowie mit Dziwnówek (Berg Dievenow, 15 Kilometer entfernt). Die Entfernung von Rewal bis nach Gryfice (Greifenberg) beträgt 24 km.

Geschichte

Rewahl war ursprünglich eine kleines Fischer- und Bauerndorf. 1784 gab es dort einen Halbbauern, ein Wirtshaus, einen Schulmeister, 14 Fischerkaten und 17 Feuerstellen.[2] Einige der Fischerkaten gehörten zum adligen Gut Hoff.[3] Die Kirchengemeinde von Rewahl war im Kirchspiel von Hoff der Camminer Synode eingepfarrt.

Der Ort liegt inmitten fruchtbarer Felder und Gärten auf hohem begrasten Lehmufer. Er entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem einfachen, bescheidenen Badeort. Das Wasser der Ostsee ist hier außerordentlich sauber, das lokale Mikroklima gut, die Luft enthält große Mengen Jod und ist nicht verschmutzt. Vom Steilufer führt eine Treppe zum breiten Sandstrand.

Im Jahre 1896 wurde die Schmalspurbahn von Greifenberg nach dem Seebad Horst erbaut. Die Spurbreite betrug bis 1900 750 mm. Danach wurde sie auf 1000 mm geändert. Im Jahre 1913 wurde die Bahnstrecke über Broitz nach Treptow an der Rega verlängert.

Gegen Endes des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee erobert und anschließend - wie ganz Hinterpommern - unter polnische Verwaltung gestellt. Es fand eine Zuwanderung von Polen statt, die sich der Häuser und des Eigentums der deutschen Zivilbevölkerung bemächtigten. Im Zeitraum bis etwa 1947 wurden die Deutschen aufgrund der Bierut-Dekrete aus ihrem Ort vertrieben. Der Name des deutschen Dorfes Rewahl wurde in Rewal abgeändert.

Im Jahre 1991 und 1996 wurde die südliche Bahnlinie geschlossen und 1999 auch das Fragment der westlichen Linie von Pogorzelica (Fischerkaten) nach Trzebiatów (Treptow). Die Linie von Gryfice nach Pogorzelica ist die einzige in der Woiwodschaft. In der Gemeinde befinden sich fünf Bahnhöfe: Trzęsacz, Rewal, Śliwin, Niechorze und Pogorzelica.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1910: 300[4]
  • 1924: 350[5]
  • 2010: ca. 690
Der Bahnhof der Schmalspurbahn

Gmina Rewal

Allgemeines

Die Orte der Gemeinde erstrecken sich entlang der Rewaler Küste an einem durchgehenden, feinsandigen Strand, der meist durch eine bewaldete Steilküste geschützt ist.

Rewal besitzt fünf Postleitzahlen: Rewal (72-344), Pustkowo (72-345), Pobierowo (72-346), Niechorze (72-350) und Pogorzelica (72-351).

Gemeindegliederung

Zur Gmina Rewal gehören sieben Orte, die zugleich Schulzenämter bilden:

  • Niechorze (Horst)
  • Pobierowo (Poberow)
  • Pogorzelica (Fischerkaten)
  • Pustkowo (Pustchow)
  • Rewal (Rewahl)
  • Śliwin (Schleffin)
  • Trzęsacz (Hoff).

Partnerschaft

Partnerschaften bestehen mit den deutschen Städten Wildau und Putbus.

Sehenswürdigkeiten

Der Leuchtturm von Niechorze
  • Amphitheater
  • Der Leuchtturm an der Steilküste bei Niechorze wurde im Jahr 1866 aus Backstein erbaut. Er ist mit seinen 45 Metern Höhe eine der bekanntesten Attraktionen. Sein Licht befindet sich in einer Höhe von 62,8 m über NN und hat eine Reichweite von ungefähr 20 Seemeilen (37 Kilometer). Der Turm wurde im Jahr 1945 zerstört, im Jahr 1948 nach alten Plänen wieder aufgebaut und am 18. Dezember 1948 wieder in Betrieb genommen.
  • Museum für Fischerei in Niechorze (Horst)
  • Reservat für Wasservögel am Liwia Łuża (Horst-Eiersberger See) in Niechorze
  • Meeresmuseum in Niechorze und Kamień Pomorski (Cammin)
  • Kirchenruine in Trzęsacz (Hoff)

Unterhaltung

  • Ausflüge mit dem Schiff auf dem Camminer Bodden (Zalew Kamieński)
  • Schwimmbad in Pogorzelica (Fischerkaten)

Verweise

Literatur

Weblinks

 Commons: Rewal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann (Hrsg.): Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 1. Band, Stettin 1784, S. 51, Nr. 10.
  3. Ludwig Wilhelm Brüggemann (Hrsg.): Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 1. Band, Stettin 1784, S. 36-37, Nr. 17.
  4. Meyers Reisebücher: Ostseebäder und Städte der Ostsee. 4. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1910, S. 134.
  5. Meyers Reisebücher: Deutsche Ostseeküste. Teil II: Rügen und die pommersche Küste mit ihrem Hinterland. 2. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig 1924, S. 161.

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