Karnice (Powiat Gryficki)

Karnice (Powiat Gryficki)
Karnice
Wappen der Gemeinde Karnice
Karnice (Polen)
Karnice
Karnice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Gryfice
Geographische Lage: 54° 2′ N, 15° 3′ O54.032515.053333333333Koordinaten: 54° 1′ 57″ N, 15° 3′ 12″ O
Einwohner:

690

Postleitzahl: 72-343
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 110: Płoty-Gryfice-Lędzin
Schienenweg: kein Bahnanschluss; nächste Bahnstationen Kamień Pomorski, Trzebiatów bzw. Gryfice
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 26 Ortschaften
16 Schulzenämter
Fläche: 133,1 km²
Einwohner:

4085
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 31 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3205032
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Lech Puzdrowski
Adresse: ul. 11-go Marca 7
72-343 Karnice
Webpräsenz: www.karnice.pl
Kirche in Karnice
Kirche und Kapelle

Karnice (deutsch Karnitz) ist der Name eines Dorfes und Sitz einer Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Westpommern (województwo zachodniopomorskie) im Landkreis (powiat) Gryficki, Gemeinde Karnice.

Inhaltsverzeichnis

Das Dorf Karnice

In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte Karnice administrativ zur Woiwodschaft Stettin (województwo szczecińskie).

Geschichte

Das Gut Carnitz wurde 1840 zusammen mit Neides, Nitznow und Gützelfitz von Ferdinand Ludwig Elbe (1791–1857) erworben. Es wurde ein Fideikommiss mit 54.000 Talern Kapitalwert eingerichtet, dessen Oberhaupt den Namen Elbe-Carnitz führte. Die letzte Gutsbesitzerin Ruth von Elbe-Carnitz, geborene von Reichel, flüchtete im Frühjahr 1945 vor der Roten Armee.[2]

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten im Dorf sind die Kirche aus dem 15. Jahrhundert, umgebaut im Barockstil im 18. Jahrhundert sowie eine romantische Kapelle aus dem 19. Jahrhunderts.

Die Kirche verfügt über eine reiche barocke Ausstattung. Zu dieser gehört auch eine barocke Orgel, deren Bauzeit um 1680 liegt. Es ist die einzige Orgel aus dem 17. Jahrhundert in Hinterpommern, die die originalen Windladen (Ventile unverändert) sowie wesentliche Teile der Traktur und die Keilbalganlage besitzt. Gebaut hat die Orgel entweder Aaaron Thun aus Kolberg oder Balthasar Held aus Stettin.

Die Orgel wurde Ende des 18. oder Anfang des 19. Jahrhunderts in die Karnitzer Kirche eingebaut; woher sie stammt ist unbekannt. Möglicherweise handelte es sich vor dem Einbau in Karnitz um eine zweimanualige Orgel, die für den Einbau reduziert wurde. Auch die Disposition wurde beim Einbau geändert.

1945 wurde das Instrument stark beschädigt. Später wurden die Seitenemporen abgebrochen und Teile der Brüstung um 90° gedreht an die Pedaltürme angesetzt.

Gmina Karnice

Die Landgemeinde Karnice umfasst eine Fläche von 133,14 km² bei einer Einwohnerzahl von etwas mehr als 4.000. Die Gemeindefläche macht 13,1 % der Fläche des Powiats Gryficki (Greifenberg) aus. Nachbargemeinden sind:

Gemeindegliederung

Die 26 kleineren und größeren Ortschaften der Landgemeinde Karnice sind in 16 Schulzenämter (sołectwo) untergliedert:

  • Schulzenämter:
  • Cerkwica (Zirkwitz)
  • Ciećmierz (Zitzmar)
  • Czaplin Mały (Klein Zapplin)
  • Czaplin Wielki (Groß Zapplin)
  • Drozdowo (Hohen Drosedow)
  • Janowo (Johannisthal)
  • Karnice (Karnitz)
  • Konarzewo (Kirchhagen)
  • Kusin-Skrobotowo (Küssin-Schruptow)
  • Lędzin (Lensin)
  • Modlimowo (Muddelmow)
  • Niczonów (Nitznow)
  • Ninikowo (Ninikow)
  • Paprotno (Parpart)
  • Skalno (Eiersberg)
  • Trzeszyn-Węgorzyn (Tressin-Wangerin)
  • Übrige Ortschaften:

Czaplice (Neu Zapplin), Dreżewo (Dresow), Drozdówko (Krähenkrug), Gocławice (Gützelfitz), Gościmierz (Gedde), Mojszewo (Groß Moitzow), Niedysz (Neides), Niwy (Haideschäferei), Pogorzelica (Fischerkaten), Witomierz (Johannishof) und Zapole (Eckernfelde).

Verkehr

Durch das Gebiet der Gmina Karnice verlaufen drei Woiwodschaftsstraßen.

Vom regelmäßigen Bahnverkehr wurde Karnice nach 1945 getrennt. Bis dahin war hier Station der Reichsbahnlinie von Wietstock (heute polnisch: Wysoka Kamieńska) über Cammin (Kamień Pomorski) nach Treptow a.d. Rega (Trzebiatów). Außerdem hielt hier die Greifenberger Kleinbahn auf ihrer Strecke von Greifenberg zur Weiterfahrt über Rewahl (Rewal)und Horst nach Treptow.

Partnergemeinde

Karnice verbindet eine Partnerschaft mit der deutschen Gemeinde Burkhardtsdorf im sächsischen Erzgebirgskreis.

Verweise

Literatur

  • Martin Rost: Vergessene “norddeutsche” Orgeln - Studienreisen der Orgelkommission, Stralsund, 2008

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
  2. Carnitz mit historischen Fotos auf den Seiten der Familie von Elbe

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