Roggendorf/Thenhoven

Roggendorf/Thenhoven
Wappen von Köln

Roggendorf/Thenhoven
Stadtteil 611 von Köln

Lage des Stadtteils Roggendorf/Thenhoven im Stadtbezirk Köln-Chorweiler
Koordinaten 51° 2′ 47″ N, 6° 50′ 56″ O51.0463888888896.8488888888889Koordinaten: 51° 2′ 47″ N, 6° 50′ 56″ O
Fläche 13,8 km²
Einwohner 3917 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 284,5 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1922
Postleitzahl 50769
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Chorweiler (6)
Verkehrsanbindung
Autobahn Bundesautobahn 57 number.svg
DB-Anschluss Köln-Worringen
Bus-Linie 120 885 980
Quelle: Strukturdaten Stadt Köln

Roggendorf/Thenhoven ist ein nördlicher, linksrheinisch gelegener Stadtteil Kölns, im Stadtbezirk Chorweiler. Er ist flächenmäßig, nach Eil, der zweitgrößte Ort. Gemessen an der Einwohnerzahl gehört das Doppeldorf zu den kleineren Stadtteilen im Raum Köln.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der größte Teil des Gebiets besteht aus Feldern und dem Waldgebiet des Chorbusch, der nach Norden in den Knechtstedener Wald übergeht. Durch den Ort fließt der bei Worringen in den Rhein mündende Pletschbach. Bis heute hat das Dorf mit seinen vielen, teilweise umgebauten, teilweise immer noch landwirtschaftlich genutzten Höfen seinen ländlichen und dörflichen Charme behalten können. Im Norden grenzt der Stadtteil an Dormagen-Hackenbroich im Rhein-Kreis Neuss und im Nordosten an Worringen. Südlich von Roggendorf/Thenhoven befindet sich Esch/Auweiler und südwestlich Pulheim-Sinnersdorf im Rhein-Erft-Kreis. Zudem grenzen östlich das Naturschutzgebiet Worringer Bruch sowie ferner der Stadtteil Blumenberg an den Ort.

Geschichte

Haus Furth

Thenhoven wurde erstmals 948 als Thiedinhove erwähnt. Im Jahre 1288 fand in der Nähe von Thenhoven auf der Fühlinger Heide die Schlacht von Worringen statt. Im Jahre 1298 wurde ein Gobelin von Tiedenhoven erwähnt, der ein Grundstück in Tiedenhoven dem Kölner Domstift verkaufte. Ein Jakob von Thedinhoven wurde in einer mittelalterlichen Urkunde vom 21. Juni 1306 erwähnt. Politisch gehörten Thenhoven und Roggendorf bis 1794 zur Herrlichkeit Worringen im Kurfürstentum Köln. 1794 begann die französische Herrschaft des Doppeldorfes. Verwaltungstechnisch wurden Roggendorf und Thenhoven dem Département de la Roer, Arrondissement Cologne, Kanton Dormagen, Mairie Worringen zugeteilt. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 kamen die beiden Dörfer an das Königreich Preußen und an die Bürgermeisterei Worringen im Landkreis Köln. Die beiden schon im 19. Jahrhundert zusammengewachsenen Straßendörfer Roggendorf (Sinnersdorfer Straße) und Thenhoven (Berrischstraße) gehörten bis zum Jahr 1922 zur Bürgermeisterei Worringen. Die Quettinghofstraße bildet die Grenze zwischen Thenhoven (ungerade Hausnummern) und Roggendorf (gerade Nummern). Am 1. April 1922 wurde das Doppeldorf in die Stadt Köln eingemeindet. Durch die Gebietsreform am 1. Januar 1975 wurden beide Dörfer zu einem Stadtteil zusammengefasst, weil sie, einzeln gesehen, zu klein waren, um eigene Stadtteile zu bilden.

Religiöses Leben

Katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist

Die überwiegend katholische Bevölkerung bewirkte 1866 den Bau eines eigenen Gotteshauses nördlich der Baptiststraße. Dort wurde 1867 der erste Gottesdienst gehalten. Seit 1887 besitzt Roggendorf/Thenhoven auch einen Friedhof, dessen älterer Teil zwischen der Baptiststraße und der Heinrich-Latz-Straße liegt. Seine Erweiterung südlich der Baptiststraße wurde Allerheiligen 1987 gesegnet. Der Friedhof ist im Besitz der katholischen Pfarrgemeinde St. Johann Baptist. Es handelte sich zunächst um eine Rektoratsgemeinde, die 1888 zur selbständigen katholischen Gemeinde erklärt wurde. Sie war seit dem Jahre 2006 dem Pfarrverband Am Worringer Bruch angeschlossen, dem auch die katholischen Pfarrgemeinden St. Pankratius Worringen, St. Katharina von Siena Blumenberg, St. Marien Fühlingen und St. Amandus Rheinkassel/Langel angehören. Der Pfarrverband fusionierte zum Jahreswechsel 2009/2010 zur Groß-Pfarrei St.Pankratius Am Worringer Bruch.

Sehenswürdigkeiten und kulturelle Veranstaltungen

  • Sehenswert ist das am Südostrand des Chorbuschs gelegene Schloss Arff.
  • Ebenfalls sehenswert ist die katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist aus dem 19. Jahrhundert. In ihr befindet sich eine Orgel der dänischen Firma Marcussen aus dem Jahr 1991, deren Orgelprospekt aus dem Jahr 1710 stammt.
  • Kulturelle Ereignisse: Neujahrsempfang des Bürgervereins im Januar in Kooperation mit der Schützenbruderschaft, Osterschießen am Ostermontag, Tanz in den Mai, Fest der Dorfpokal-Kegler im Mai, im zweijährigen Turnus Schulfest der Katholischen Grundschule, Jugendturniere und Dorfturnier im Fußball im Mai und Juni, im zweijährigen Turnus TdoT Freiwillige Feuerwehr Roggendorf/Thenhoven, Pfarrfest während der Sommermonate, Schützenfest um den ersten Sonntag im August, Kevelaer-Wallfahrt im Oktober, Sankt Martinszug im November, Aufstellung des Weihnachtsbaumes vor der Pfarrkirche am 1. Advent und noch einiges mehr.
  • Nordwestlich des Ortes befindet sich der städtische Golfplatz. Hier ist die Ausübung des Sportes auch ohne die Mitgliedschaft in einem der oft recht exklusiven Golfklubs möglich.

Institutionen, Vereine und Gruppierungen

Roggendorf/Thenhoven verfügt über ein ausgeprägtes Dorf- und Vereinsleben:

  • Bürgerverein Roggendorf/Thenhoven e. V.
  • Dorfpokal-Kegler Roggendorf/Thenhoven e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Köln, Löschgruppe Roggendorf/Thenhoven
  • Hennes & Friends 1. FC Köln Fanclub
  • Katholische Frauengemeinschaft
  • Katholische Grundschule Gutnickstraße
  • Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Am Worringer Bruch
  • Kindertagesstätte der Stadt Köln Further Straße
  • Kindertagesstätte der Stadt Köln Gutnickstraße
  • Kirchenchor Cäcilia
  • Kölner Pferdesportverein e. V. Köln-Nord
  • Öffentliche Kölner Golfsportanlage
  • Schützenbruderschaft St. Johann-Baptist 1992 e. V. Köln-Roggendorf/Thenhoven (mit zwölf Schützenzügen, einer Schießsportgruppe und einem Spielmannszug)
  • Seniorenarbeit (ehemals Altenkreis)
  • SSV Roggendorf/Thenhoven 1919 e. V.

Verkehr

Roggendorf, Stadtgrenze; rechts Randkanal.

Hervorzuheben ist die günstige Verkehrsanbindung. An der Grenze zum nördlich gelegenen Ort Worringen befindet sich der Bahnhof Köln-Worringen, an dem die Züge der DB-Linie S 11 (von Düsseldorf über Neuss und Köln nach Bergisch Gladbach) verkehren, mit welchen man sehr zügig diese Orte erreichen kann. Werktags fahren die Züge im 20-Minuten-Takt, abends, am Wochenende und an Feiertagen im 30-Minuten-Takt. Am südlichen Ortsrand liegt die Anschlussstelle Worringen der A 57. Außerdem wird der Ort durch die Buslinie 120 mit den Ortschaften Worringen, Fühlingen und Chorweiler verbunden. Zudem besteht durch die Buslinie 980 eine Verbindung zum Nachbarort Pulheim-Sinnersdorf, zu den Städten Pulheim und Frechen und durch die Linie 885 zur nahgelegenden Stadt Dormagen, zu deren Kreiskrankenhaus sowie zum Schulzentrum Dormagen-Hackenbroich.

Der Bürgerverein setzte sich über 30 Jahre für eine Umgehungsstraße ein, die seit 2006 von der A 57 Abfahrt Worringen/Sinnersdorf westlich an Roggendorf vorbei führt, die Sinnersdorfer Straße stark entlastet und den Verkehr nach Hackenbroich/Hackhausen, zum Bayerwerk Dormagen und nach Worringen auf anderem Wege leitet. Auf der im südlichen Bereich vorher recht engen Straße wurden bis zu 13.000 Kraftfahrzeuge, darunter viele LKW, gezählt (nun sind es keine 3000 mehr), die werktags zumeist von der oder zur A 57 fuhren. Dies ist nun nicht mehr möglich, da am südlichen Ende der Sinnersdorfer Straße ein Wendehammer gebaut wurde. Wenige Meter weiter westlich rollt nun der Verkehr. Nach Roggendorf gelangt man nun von der Autobahn über einen Kreisverkehr auf dem Straberger Weg am Golfplatz. Ein großer Teil der Umgehungsstraße verläuft unmittelbar östlich des Golfplatzes.

Siehe auch

  • Liste der Denkmäler im Kölner Stadtteil Roggendorf/Thenhoven

Literatur

Toni Jägers: Köln-Worringen in Geschichte und Geschichten, Dormagen, 1985

Weblinks


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