Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn

Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn
Ronsdorf-Müngstener Kleinbahn
Streckenlänge: 15 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: =
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Legende
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Barmer Bergbahn nach Barmen Am Clef
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Barmen Toelleturm
   
Barmen Wettiner Straße
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Barmer Stadion
   
Barmen Scharpenacker Weg
   
Barmen Lichtscheid
   
Abzweig nach Cronenberg/Elberfeld
   
Ronsdorf Jägerhof
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Abspaltung der „Stadtstrecke“
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Ronsdorf Wasserturm
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Ronsdorf Krankenhaus
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Ronsdorf Waldweiche Kaiserplatz
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Ronsdorf Kniprodestraße
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Ronsdorf Markt
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Ronsdorf Fachschule
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Ronsdorf Staatsbahnhof
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Ronsdorf Gasstraße
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Ronsdorf Dickestraße
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Ronsdorf Kratzkopf
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Ronsdorf Erbschlöer Straße
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Ronsdorf In der Krim
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Einmündung der „Stammstrecke“
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Ronsdorf Ascheweg
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0,0 Ronsdorf Stadtbahnhof
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Einmündung der „Stadtstrecke“
   
Ronsdorf Hütte
   
Ronsdorf Graben
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Lüttringhausen Halbach
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Strecke nach Wermelskirchen (Linie 4)
   
Lüttringhausen Stollen
   
Strecke nach Remscheid Schöne Aussicht
   
Remscheid Clarenbach
   
Remscheid Gründerhammer
   
Remscheid Platz
   
Remscheid Gerstau
   
Straßenbahn Elberfeld-Cronenberg-Hasten
   
Remscheid Hütz
   
Cronenberg Breitenbruch
   
Remscheid Aue
   
Cronenberg Berg / Remscheid Fürberg
   
Remscheid Morsbach
   
Cronenberg Engelskotten
   
15,1 Müngsten
   
Wupper-Brücke Grunenburg
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Zweigstrecke
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Solinger Wasserwerk
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Solinger Elektrizitätswerk
   
Eisenbahnstrecke Solingen–Remscheid
   
Solingen Krahenhöhe

Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn bezeichnet eine ehemalige Kleinbahn-Gesellschaft, die von den Gemeinden Cronenberg, Lüttringhausen, Remscheid, Ronsdorf und Solingen sowie 25 Privatpersonen gegründet wurde.

Es bezeichnet ebenfalls die von der Gesellschaft betriebene meterspurige Bahnstrecke, die ab dem Jahr 1890 von der Bau- und Betriebsgesellschaft G. Horstmann aus Hannover gebaut wurde. Sie wurde 1903 elektrifiziert und ist heute stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Elektrischer Güterzug in Müngsten um 1906
Letzter Dampfzug der RME in Müngsten am 13. April 1903
Wupperbrücke der Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn bei Müngsten

Die Bahn führte von dem Toelleturm in Barmen (ab 1929 Stadtteil von Wuppertal) bzw. vom Ronsdorfer Staatsbahnhof über Ronsdorf Stadtbahnhof durch das Tal des Morsbachs zu dem Wasserwerk (1. Januar 1883, Inbetriebnahme - Juli 1903, Stilllegung) und dem Elektrizitätswerk in Solingen-Grunenburg hinter Müngsten. Am Ronsdorfer Staatsbahnhof konnten normalspurige Güterwagen zum Weitertransport auf Rollböcke umgesetzt werden. Die Kernstrecke zwischen dem Ronsdorfer Stadtbahnhof und Müngsten besaß eine Länge von 15,14 km.

Die Strecke war primär als Güterstrecke gebaut worden, um unter anderem den beiden Werken Kohle anliefern zu können. Das Wasserwerk benötigte den Brennstoff zum Betrieb der Pumpenanlage und das Elektrizitätswerk nutzte neben der Wasserkraft der Wupper zusätzliche mit Dampf betriebene Generatoren, die die Kohle als Primärenergie benötigten. Zudem hatte die Strecke Anschluss an zahlreiche Fabriken der an der Bahn beteiligten Privatpersonen. Gleichzeitig wurde sie aber auch mittels Straßenbahnwagen zur Personenbeförderung genutzt, insbesondere als Anbindung des Ausflugsziels Müngsten.

Am 10. Januar 1894 wurde von der Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn ein 4,4 Kilometer langer Streckenabschnitt zwischen Ronsdorf und der Zahnradbahn (siehe Barmer Bergbahn) am Toelleturm in Betrieb genommen. Diese sogenannte Waldstrecke wurde durch die Barmer Bergbahn AG beauftragt und auf deren Kosten eingerichtet. Nachdem die Strecke elektrifiziert war, kaufte die Barmer Bergbahn AG diese am 15. Juli 1897 und befuhr sie ab dem 22. Juli mit eigenen Wagen.

Am 17. November 1897 ging die Aktienmehrheit an die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft über. Sie hatte die Absicht, die Bahn mit der Wermelskirchen-Burger Eisenbahn zu verbinden und von Müngsten eine Neubaustrecke nach Sonnborn in Angriff zu nehmen. Diese Pläne wurde nicht umgesetzt, da die Bahn am 1. August 1902 durch die Barmer Bergbahn AG übernommen wurde. 1903 wurde die Elektrifizierung der Bahn begonnen und am 13. April 1903 fuhr der letzte Dampfzug.

1906 bis 1908 wurde die Trasse für den Personenverkehr von Grunenburg hoch nach Solingen-Krahenhöhe verlängert und als Straßenbahnlinie 9 betrieben.

Die Bahn hatte an mehreren Stellen Kontakt zu ihren Nachbarbetrieben. Bei Gerstau kreuzte die Straßenbahn Elberfeld - Cronenfeld - Remscheid die Strecke. Diese durfte die Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn zeitweise nur zu Betriebszwecken überfahren, so dass die Fahrgäste zu Fuß über den Bahnübergang gehen mussten. Zwischen Lichtscheid und Jägerhof (Heute Haltestelle Parkstraße) wurden die Gleise ab dem 26. August 1902 von der Bergischen Kleinbahn AG mitbenutzt. In Halbach bestand Anschluss an die VKA-Strecke nach Wermelskirchen.

Wirtschaftlich rentierte sich die Strecke zu keinem Zeitpunkt. Nach Abschaltung des Elektrizitätswerks fand nur noch sporadischer Personenverkehr und kaum noch Güterverkehr statt. Schon während des Ersten Weltkriegs wurde der Anschluss von Müngsten nach Krahenhöhe stillgelegt (17. Januar 1917) und der Fahrdraht wurde teilweise abmontiert.

Der Fahrplan wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgedünnt, so dass 1939 nur noch an Sonn- und Feiertagen sechs Fahrten stattfanden. Im Herbst dieses Jahres wurde der Personenverkehr eingestellt. Der Güterverkehr blieb bis zum 5. April 1944 erhalten.
Aus der Eisenbahn sind später mehrere meterspurige Straßenbahnlinien hervorgegangen.

Streckenabschnitte in Ronsdorf

In Ronsdorf hatte die Eisenbahn und später die Straßenbahn mehrere Streckenabschnitte:

  • Die Stammstrecke oder Bahnhofsstrecke, die vom Staatsbahnhof (heute Bahnhof Wuppertal-Ronsdorf) über Bahnhof Ascheweg und den Stadtbahnhof bis Müngsten führte.
  • Die Waldstrecke vom Bahnhof Ascheweg über den Lichtscheid (mit Verbindungen zu weiteren Straßenbahnlinien) zum Toelleturm mit Anschluss an die Barmer Bergbahn.
  • Die Stadtstrecke, die vom Stadtbahnhof durch die Innenstadt von Ronsdorf zur Parkstraße/Lichtscheid führte, wo sie sich dann wieder mit der Waldstrecke vereinte.

Sie wurde jedoch nur von Straßenbahnen und grundsätzlich (Ausnahme waren betriebsbedingte Sperrungen der Waldstrecke) nicht von Güterzügen befahren, da sie im Gegensatz zur Waldstrecke ein wesentlichen größeres Steigungsniveau aufwies. Die Straße Ascheweg hat ihren Namen von der Tatsache, dass schon hier im Vorfeld des betriebsbedingten Versorgungsbahnhofs die Kessel der Dampflokomotiven nach Möglichkeit von den Heizern von Asche- und Schlackeresten entleert wurden.

Im Straßenbahnbetrieb wurden die Wald- und die Stadtstrecke jeweils nur im Einrichtungsverkehr befahren (die Waldstrecke in Richtung Ronsdorf Stadtbahnhof, die Stadtstrecke zum Lichtscheid/Toelleturm), so dass praktisch ein Ringverkehr bestand. Das führte zu dem Kuriosum, dass es an beiden Streckenästen eine Haltestelle Wilhelmstraße (später (seit 1929) Kniprodestraße) gab, die jedoch ca. 500 Meter auseinander lagen.

Eröffnungsdaten

Folgende Abschnitte wurden eröffnet:

mit Dampfbetrieb:

  • 28. Mai 1891: von Ronsdorf-Staatsbahnhof bis Stadtbahnhof
  • 21. August 1891: von Ronsdorf-Stadtbahnhof bis Clarenbach
  • 16. November 1891: von Clarenbach bis Müngsten
  • Anfang 1892: Anschlussgleis zum Solinger Wasserwerk in Müngsten
  • 10. Januar 1894: von Ronsdorf-Ascheweg zum Toelleturm in Barmen

im elektrischen Betrieb:

  • 4. März 1903 Ronsdorf Staatsbahnhof - Ronsdorf Stadtbahnhof
  • 14. April 1903 Ronsdorf Stadtbahnhof - Müngsten
  • 5. September 1908 Müngsten - Solingen Krahenhöhe.

Stilllegungsdaten

Folgende Abschnitte wurden stillgelegt:

  • 27. Januar 1917 Krahenhöhe - Müngsten
  • 5. November 1944 Müngsten - Morsbach
  • 26. November 1954 Morsbach - Gründerhammer
  • 4. Juli 1959 Toelleturm - Ronsdorf (bis Clarenbach für den Personenverkehr)
  • 30. August 1959 Gründerhammer - Ronsdorf Stadtbahnhof (letzter Güterzug)
  • 6. September 1959 Ronsdorf Stadtbahnhof - Ronsdorf DB-Bahnhof

Spurensuche

Heute sind von der Strecke nur noch wenige Zeugnisse vorzufinden. Im Bewusstsein der Bevölkerung ist die Bahn ebenfalls kaum noch vorhanden. Da die Strecke zum überwiegenden Teil auf der Straße verlief, ist zumeist auch keine Trasse mehr auszumachen. Die einzigen, noch heute erkennbaren Spuren sind:

  • Andeutungen von Gleisresten im Asphalt der Wettiner Straße in Wuppertal nahe dem Toelleturm sowie noch bestehende Masten der elektrischen Anlagen im Straßenverlauf. Auch in der Elias-Eller-Str. befinden sich noch einige Betonmasten, die heute mit Straßenlaternen bestückt sind.
  • Der noch deutlich erkennbare Streckenverlauf im Ascheweg (heute teilweise ein Fußweg, der im nördlichen Abschnitt im Volksmund immer noch Schienenweg genannt wird) und in den Ronsdorfer Anlagen. Auf der heutigen Langen Wiese befand sich die Waldweiche, eine Begegnungsmöglichkeit auf der eingleisigen Strecke, auf der der nur sporadische Güterverkehr zum Lichtscheid/Toelleturm abgewickelt wurde.
  • Der heutige Name Ronsdorfer Stadtbahnhof
  • Die stählerne Brücke Grunenburg über die Wupper bei Grunenburg. (51° 10′ 1″ N, 7° 7′ 59″ O51.1669188569447.1330291033333)
  • Der anschließende Bahndamm über ein Privatgrundstück
  • Ein Güterschuppen der Station Gerstau.
  • Die als Wanderweg umgebaute Trasse zwischen Grunenburg und Krahenhöhe.
  • Eine gemauerte Brücke über die Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen

Denkmal

Denkmal am Ronsdorfer Stadtbahnhof

Am 25. März 2006 wurde in Ronsdorf in der Straße „Am Stadtbahnhof“ ein Denkmal eingeweiht, das an die Zeit der Eisenbahnlinie erinnern soll. Das etwa an der Stelle des ehemaligen Ronsdorfer Stadtbahnhofs neben dem Stadtbad errichtete Denkmal besteht aus einem kurzem Gleisstück in Meterspurbreite samt einem aufgesetzten Speichenradsatz. Das Gleisstück wird durch eine Informationstafel ergänzt, auf der zwei historische Fotos der Bahn, der schematische Streckenverlauf sowie die wichtigsten geschichtlichen Daten der Eisenbahnstrecke dokumentiert sind.

Weblinks

 Commons: Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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