Axel Freiherr von Freytag-Loringhoven

Axel Freiherr von Freytag-Loringhoven

Axel August Gustav Johann Freiherr von Freytagh-Loringhoven (* 1. Dezember 1878 in Arensburg (Kuressaare) auf Oesel (Saaremaa), Estland; † 28. Oktober 1942 in Breslau, Niederschlesien) war Jurist, Reichstagsabgeordneter, preußischer Staatsrat und Mitglied im Ständigen Schiedshof in Den Haag.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Freytagh-Loringhoven stammte aus der deutsch-baltischen Adelsfamilie Freytag von Loringhoven und studierte in Dorpat und München.

Er wirkte als Professor für Völkerrecht 1910 in Jaroslawl, dann in Dorpat (Tartu), ab 1917 bis zu seinem Tod in Breslau. In Breslau gehörte er zum Vorstand der dortigen Ortsgruppe des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes und war Mitglied im Bund der Aufrechten.[1]

Ab 1924 war er deutschnationaler Reichstagsabgeordneter der DNVP und war Mitglied des außenpolitischen Ausschusses und Gegner der Annäherungspolitik von Gustav Stresemann. Freytagh-Loringhoven war ein scharfer Kritiker der Weimarer Verfassung und Antisemit. Mit Alfred Hugenberg unterstützte er 1933 die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, lehnte aber ein Ministeramt sowie jede Mitgliedschaft in der NSDAP ab. Nach 1933 war er Preußischer Staatsrat und gehörte zu den wenigen parteilosen Reichstagsabgeordneten.

Als völkerrechtlicher und außenpolitischer Publizist warb er für eine Verständigung mit England, betonte aber auch den unbedingten Einsatz des Soldaten für sein kämpfendes Vaterland ohne Rücksicht auf die Frage der Sympathien für das herrschende System. Freytagh-Loringhoven kann als sehr exponierter Vertreter der alten monarchistisch geprägten Welt gesehen werden, der der Demokratie ablehnend gegenüberstand und die Machtergreifung Hitlers ermöglichte.

Er war Mitglied der Akademie für Deutsches Recht und des Ständigen Schiedshofes in Den Haag.

Die Neue Deutsche Biographie nennt ihn „einen der ausgeprägtesten Vertreter des bürgerlichen Nationalismus in völkischer Ausprägung.“

Werke

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Uwe Lohalm: Völkischer Radikalismus : Die Geschichte des Deutschvölkischen Schutz- und Trutz-Bundes. 1919 - 1923. Leibniz-Verlag, Hamburg 1970, S. 213, 390. ISBN 3-87473-000-X.

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