- Kuressaare
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Kuressaare
Wappen
FlaggeStaat: Estland Kreis: Saare Koordinaten: 58° 15′ N, 22° 29′ O58.2522.4833333333335Koordinaten: 58° 15′ N, 22° 29′ O Höhe: 5 m Fläche: 14,95 km² Einwohner: 13.919 (01.2010) Bevölkerungsdichte: 931 Einwohner je km² Zeitzone: EET (UTC+2) Telefonvorwahl: (+372) 045 Bürgermeister: Urve Tiidus Postanschrift: Tallinna 10
93813 KuressaareWebpräsenz: Kuressaare (deutsch A(h)rensburg) ist die größte Stadt auf der estnischen Insel Saaremaa (deutsch Ösel).
Der historische deutsche Name der Stadt Arensburg (niederdeutsch: Adlerburg) leitet sich von dem auf dem Wappen der Stadt zu erkennenden Adler, dem Symbol des Evangelisten Johannes ab. Auch der estnische Name ist wahrscheinlich vom missverstandenen Wappenbild abgeleitet (kurg, gen. kure - Kranich, Kuressaare also etwa Kranichinsel).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt bildete sich um eine Bischofsburg, die 1381 erstmals erwähnt wurde und nach der die Stadt Arensburg genannt wurde. 1559 verkaufte der letzte Fürstbischof von Ösel, Magnus von Dänemark und Norwegen, Arensburg an Dänemark. 1563 erhielt der Ort das Stadtrecht nach dem Vorbild von Riga. 1645 fiel Arensburg an Schweden. 1710 wurde Arensburg im Großen Nordischen Krieg von russischen Truppen niedergebrannt. Mit dem Frieden von Nystad (1721) fiel es an das Russische Reich und wurde Hauptort des Kreises (Ujesd) Ösel im Gouvernement Livland.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem beliebten Kurort.
1917/1918 und von 1941 bis 1944 war die Stadt von deutschen Truppen besetzt. 1918 wurde sie Teil des nunmehr unabhängigen Estland und offiziell in Kuressaare umbenannt. 1939/40 bis 1941 und von 1944 bis 1990 stand die Stadt unter sowjetischer Verwaltung. In den Jahren 1952 bis 1988 hieß sie nach dem in Kuressaare geborenen Bolschewiken Viktor Kingissepp „Kingissepa“.
1990 war Kuressaare die erste Stadt Estlands, die das Recht zur kommunalen Selbstverwaltung wiedererlangte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Stadtpark werden im Sommer jährlich Kammermusik- und Opernfestspiele veranstaltet. 1999 wurde das renovierte Stadttheater wiedereröffnet.
Die Bischofsburg von Kuressaare ist die wohl besterhaltene mittelalterliche Burg im Baltikum. Heute beherbergt sie ein Museum zur Inselgeschichte. Das Stadtbild wird von prächtigen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert bestimmt, darunter viele Holzvillen.
Das 1654 im Barockstil erbaute Rathaus beherbergt das größte Deckengemälde Estlands.
Die evangelisch-lutherische Laurentiuskirche ist 1733 erbaut und 1836 umgebaut worden. Die Kirche im Stile des Klassizismus hat ihre ursprüngliche Einrichtung bewahrt, darunter einen Naturtaufstein aus dem Dorf Anseküla.[1]
Die orthodoxe Kirche des heiligen Nikolaus wurde in den Jahren 1786-1798 auf Befehl der Kaiserin Katharina II. an der Stelle einer seit 1750 bestehenden Holzkirche erbaut und am 22. September 1790 geweiht. Das frühklassizistische schmiedeeiserne Tor zum Kirchhof wurde 1840 auf Veranlassung des Kirchenältesten Sofoni Cholostow errichtet und gilt als das schönste Tor der Stadt.[2]
Das 1889 eröffnete Kurhaus wurde im Jahre 1989 als bestes Bauwerk der Estnischen SSR ausgezeichnet.
Verkehr
Kuressaare hat einen kleinen Flughafen mit zwei Startbahnen. Es gibt einen regelmäßigen Flugverkehr nach Tallinn und Riga sowie nach Pärnu und auf die Insel Ruhnu. Im Ortsteil Roomasaare, südlich der Stadt, befindet sich der Hafen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Paul Bassen-Spiller (1892-1962), Oberst baltischer-deutscher Herkunft des estnischen Militärs.
- Eugen Dücker (1841–1916), Landschaftsmaler
- Axel von Freytagh-Loringhoven (1878–1942), Völkerrechtler und Politiker
- Bernd Freytag von Loringhoven (1914–2007) General der Bundeswehr und stellvertretender Generalinspekteur
- Louis I. Kahn (1901–1974), US-amerikanischer Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer
- Richard Maack (1825–1886), Naturforscher, Pädagoge und Entdecker
- Oskar Masing (1874–1974), Philologe
- Erwin Rahr (1880–1919), russ. Offizier, einer der Verteidiger Moskaus gegen die Bolschewiki (1917)
- Ivar Karl Ugi (1930–2005), Chemiker
- Richard Otto Zoepffel, (* 1843), Theologe, Prof. der Kirchengeschichte in Straßburg (1872–1891), schrieb Lexikon für Theologie und Kirchenwesen (1882)
Städtepartnerschaften
- seit 21. November 1988 mit Ekenäs/Finnland
- seit 3. Oktober 1991 mit Rønne/Dänemark
- seit 24. Oktober 1991 mit Mariehamn/Finnland
- seit 23. Juni 1993 mit Skövde/Schweden
- seit 30. Juni 1994 mit Vammala/Finnland
- seit 30. Mai 1996 mit Turku/Finnland
- seit 27. Mai 1998 mit Talsi/Lettland
- seit 9. August 1998 mit Kuurne/Belgien
Weblinks
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Commons: Kuressaare – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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