- Saluen
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Saluen Der Saluen bei Liuku in der Provinz Yunnan, China
Daten Lage China, Myanmar, Thailand Flusssystem Saluen Quellhöhe 5.450 m Mündung Andamanensee 16.52916666666797.6213888888890Koordinaten: 16° 31′ 45″ N, 97° 37′ 17″ O
16° 31′ 45″ N, 97° 37′ 17″ O16.52916666666797.6213888888890Mündungshöhe 0 m Höhenunterschied 5.450 m Länge 2.980 km Einzugsgebiet 324.000 km² Abflussmenge[1] MQ: 6.700 m³/s Der Saluen ist ein 2980 km langer, fast ausschließlich als Gebirgsfluss zu bezeichnender Fluss bzw. Strom in Südostasien.
Inhaltsverzeichnis
Flussverlauf
Der Saluen entspringt im Hochland von Tibet (Volksrepublik China) als Nag-Tschu. Dort liegt seine Quelle in 5.450 m ü. NN Höhe in einem (variablen) Gletschertor zwischen dem nördlichen (5881 m ü. NN) und dem südlichen Chrebet-Peak (5722 m ü. NN) im östlichen Tanggula Shan (34 km südöstlich des nördlichen Tanggula-Passes, 5231 m ü. NN). Der Gletscher schmilzt stark zurück. Der Nag-Tschu verläuft in südöstlicher Richtung durch die chinesische Provinz Yunnan. In Myanmar (ehemals Birma) durchschneidet er das Shan-Hochland dort, wo er die Grenze von China und Myanmar bildet. In dieser Gegend fließen nur wenig weiter östlich der Mekong und der Jangtsekiang in ebenfalls tief eingeschnittenen Tälern. In seinem Unterlauf bildet er auf einer kurzen Strecke die Grenze zwischen Myanmar und Thailand und mündet schließlich beim Hafen von Mawlamyine an der Küste von Myanmar in das Andamanische Meer, ein Teil des Indischen Ozeans.
Der Saluen ist aufgrund seiner zahlreichen Stromschnellen nur auf etwa 120 km oberhalb der Mündung schiffbar, flussaufwärts verkehren jedoch kleinere Motorboote und Frachtkähne. Der Fluss ist bis ins Jahr 2005 noch relativ naturbelassen.
Der Saluen ist durch die menschlichen Entwaldungen erheblichen Gefahren für Hangrutschungen (Muren) ausgesetzt. Hierdurch hat sich die Sedimentfracht deutlich erhöht.
Gewässerdaten
Durch die Entdeckung der Quelle des Saluen im Jahre 1989/1990 durch den deutschen Geologen und Glaziologen Prof. Dr. Dieter Ortlam (Bremen) und seiner Verbindung über den Amdo-Donak-See zur Tibet-Highway-Brücke bei Megschen (südwestlich der Stadt Nagchu) konnte die Flusslänge zwischenzeitlich mit 2980 km bestimmt werden. [2]
Die Wasserführung von wahrscheinlich rund 6700 m³/s[1] ist angesichts des Einzugsgebietes von 324.000 km² für die randtropische Lage des Flusses recht hoch und durch das überwiegend gebirgige Relief erklärlich. Der sich ergebende Gebietsabfluss von rund 21 l/sxkm² liegt zwischen den Werten der benachbarten Ströme Irawaddy (rund 31 l/sxkm²) und Mekong (rund 19 l/sxkm²). Beim Verlassen des niederschlagsarmen Hochtals auf chinesischem Gebiet entwässert der Saluen bereits rund die Hälfte seines Einzugsgebietes, führt aber hier noch weniger als 2000 m³/s Wasser (Rhein vor der Mündungsverzweigung: 2330 m³/s).
Namensvielfalt
Der Fluss heißt in China auf Chinesisch 怒江, in Pinyin Nù Jiāng (ältere Schreibweisen: Nu Chiang und Nu Kiang), und auf Tibetisch im Oberlauf in offizieller Transkription Nag Qu, in Wylie-Transliteration Nag Chu; eindeutschende Schreibweise: Nag Tschu, im Mittellauf Gyalmo Nygul Chu.
Auf Birmanisch heißt der Fluss Thanlwin Myit (in Lautschrift: [ θãl.wĩ.mjiˀ ]), daher kommt die englische Bezeichnung Salween. In der Sprache der Shan heißt er Nam Kong. [3]
In Thailand wird er Maenam Salawin (แม่น้ำสาละวิน) genannt, auf Deutsch sind die Schreibweisen Salween, Saluen und Salwin gebräuchlich.
Ökologie
Den Namen "Nu", auf Chinesisch Wut, trägt der Fluss zu Recht. Das tosende Wasser bricht sich Bahn vom tibetischen Hochplateau durch die Berge zum Indischen Ozean. Der Strom zählt zu den wasserreichsten Abflüssen des Himalaja. Über den strudelnden Wassermassen erheben sich Berge, deren Hänge über sechs Klimazonen reichen: von 760 Meter bis auf 6.740 Meter über dem Meeresspiegel. 173 Säugetierarten, 417 Vogel- und 59 Reptilienarten haben Forscher im Nu-Canyon gezählt, darunter 79 vom Aussterben bedrohte Tierarten. Auch deshalb wurden seine westlichen Hänge, die Gaoligong-Berge, im Juli 2003 von der Unesco zum Weltnaturerbe (Schutzzonen im Nationalpark der drei parallel laufenden Flüsse in Yunnan) erklärt.
Staudamm-Planungen
Die Regierungen von China, Myanmar und Thailand planen, mehr als 14 Staudämme am Saluen zur Stromgewinnung zu bauen. Bei einer Umsetzung der Projekte wären ca. 50.000 Menschen von einer Umsiedlung betroffen. Neben negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt stellt die Erdbebengefahr in der Region ein zusätzlichens Risiko dar. Bereich seines Oberlaufes, dem Nag-Tschu, gibt es bereits den Stausee von Datang (4300 m ü. NN). Die KP Chinas befand sich 2006 noch im Entscheidungsprozess. Im 2007 wurde mit dem Bau des ersten der geplanten Staudämme, der Tasang-Talsperre, begonnen.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Saluen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- www.salween.unibe.ch, Geographisches Institut der Universität Bern und Kunming Institut of Botany: Hydrometeorologische Daten des gesamten Upper Salween River Basin (USRB) auf chinesischem Territorium
- taz-Artikel "Wahnsinnsprojekt im Paradies" - über den Nu-Fluss bzw. Saluen
Einzelnachweise
- ↑ a b Anm.: Die Angaben zum mittleren Durchfluss des Saluen nahe seiner Mündung streuen außergewöhnlich weit. Sie reichen von 3000 m³/s bis zu 10.000 m³/s (der Wert von 1659 m³/s ist falsch zugeordnet und bezieht sich auf die unterste chinesische Station). Die Werte haben Schwerpunkte bei 3200 m³/s, 4400 m³/s und 6700 m³/s. Im Vergleich mit den Gebietsabflüssen der Nachbarströme Irrawaddy und Mekong erscheint ein runder Wert um 6700m³/s am ehesten plausibel.
- ↑ Dieter Ortlam: Die Quelle des Saluen (mit Karte und Fotos)
- ↑ 1911 encyclopedia
Chinesische Flussnetze: Flüsse der südwestlichen GrenzgebieteIndus 印度河-Flussnetz: Sênggê Zangbo 森格藏布 (狮泉河) | Langqên Zangbo (Sutlej) 象泉河 | Qipuqiapu He 奇普恰普河
Ganges 恒河-Flussnetz: Jiazhagangga He 甲扎岗噶河 | Wurequ-Wuzhalaqu 乌热渠~乌扎拉渠 | Majia Zangbo (Humla Karnali) 马甲藏布 (Konqi He 孔雀河) | Pong Qu 朋曲 | Po Qu 波曲 | Gyirong Zangbo (Trisuli River) 吉隆藏布 | Rongxia Zangbo 绒辖藏布
Tsangpo-Brahmaputra 布拉马普特拉河-Flussnetz:
Flussnetz im Oberlauf (Yarlung Zangbo Jiang): Yarlung Zangbo Jiang 雅鲁藏布江-Flussnetz: Jiemayangzong Qu 杰马央宗曲 | Kubi Qu 库比曲 | Damqog Zangbo 当却藏布 (马泉河) | Raka Zangbo (Dogxung Zangbo) 多雄藏布 | Nyang Qu (Tsang) 年楚河 | Lhasa He (Lhasa Zangbo, Gyi Qu) 拉萨河 | Nyang Qu (Kongpo) 尼洋曲 | Palong Zangbo 帕隆藏布 | Yi'ong Zangbo 易贡藏布 | Midui Zangbo 米堆藏布 | Bode Zangbo 波德藏布
Flussnetz im Mittel-/Unterlauf (Dihang/ Brahmaputra): Kangbu Qu 康布曲 (Ngamo Chhu/ Torsa) | Lhozhagshung Qu 洛扎雄曲 (Kulu River) | Dawang-Niangjiang Qu 达旺─娘江曲 (Manas) | Xibaxia Qu 西巴霞曲 | Kamen He 卡门河(Kameng River/ ehem. Bhareli) | Zayü Qu 察隅河
Irrawaddy 伊洛瓦底江-Flussnetz: Dulong Jiang 独龙江 | Daying Jiang 大盈江 | Longchuan Jiang 陇川江 | Nanyuan He 南苑河 | Ruili Jiang 瑞丽江 | Wanting He 畹町河
Nu Jiang (Saluen) 怒江-Flussnetz: Nanka Jiang 南卡江 | Nangun He 南滚河 | Nanding He 南定河 | Nanma He 南马河 | Mangku He 芒库河 | Nanyi He 南衣河
Lancang Jiang (Mekong) 湄公河-澜沧江-Flussnetz: Zi Qu 子曲 | Za Qu 扎曲 (Lancang Jiang 澜沧江) | Ba Qu 巴曲 | Ji Qu (später: Ngom Qu) 吉曲 | Xiang Qu 香曲 | Ngom Qu 昂曲 | Yangbi Jiang 漾濞江 | Weiyuan Jiang 威远江 | Buyuan Jiang 补远江 (Luosuo Jiang 罗梭江) | Bi Jiang 沘江 | Nanyun He 南允河 | Luozha He 罗闸河 | Xiaohei Jiang 小黑江
Roter Fluss 红河-Flussnetz: Yuan Jiang 元江 (Hong He 红河) | Babian Jiang 把边江 | Lixian Jiang 李仙江 | Tengtiao Jiang 藤条江 | Panlong Jiang 盘龙江 (Klarer Fluss) | Pumei He 普梅河 | Nanxi He 南溪河 (Nebenfluß des Hong He) | Qu Jiang 曲江 (Nebenfluß des Hong He) | Dianxi He 甸溪河
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