Rościno

Rościno
Rościno
Wappen fehlt
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Rościno (Polen)
Rościno
Rościno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Białogard
Gmina: Białogard
Geographische Lage: 54° 0′ N, 15° 54′ O5415.9Koordinaten: 54° 0′ 0″ N, 15° 54′ 0″ O
Einwohner:

190

Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Rościno (deutsch Rostin) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gemeinde Białogard (Belgard) im Powiat Białogardzki.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Rościno liegt fünf Kilometer westlich von Białogard an einer Nebenstraße, die von der Landesstraße 163 in der Mitte zwischen Białogard und Karlino (Körlin) abzweigt. Die südliche Ortsgrenze wird von der Persante gebildet, der Nordwesten des Gemeindegebietes grenzt an die Stadt Karlino.

Ortsgeschichte

Urkundlich wird Rostin erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt. Ein erinnerungswürdiges Datum war der 24. Juni (Johannistag) 1847, als ein Großbrand die Hälfte des Dorfes vernichtete.

Im Jahre 1867 lebten 333 Einwohner in dem Bauerndorf (mitsamt dem Wohnplatz Uhlenburg), dessen Familien zu 16 Bauern, zwei Kossäten und zwei Büdnern gehörten. Die ertragreichen Wiesen an der Persante boten gute Standortvoraussetzungen vor allem für die Viehwirtschaft.

1936 wurde Rostin weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt: Durch den Bau des „ersten Unterwasserkraftwerkes der Welt“. Der Flusslauf der Persante musste dazu von Belgard bis Rostin begradigt werden, um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen. Der große Erfolg des Werkes allerdings blieb aus.

Im Jahre 1939 lebten 229 Einwohner in 52 Haushaltungen in Rostin, das eine Gemeindefläche von 1.135,7 Hektar umfasste.

Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Belgard (Persante) und bildete mit Alt Lülfitz, Neu Lülfitz und Redlin das Amt Lülfitz. Standesamtlich war das Dorf mit Roggow verbunden. Das Amtsgericht war in Belgard.

Letzte Amtsinhaber vor 1945 waren Bürgermeister Albert Trapp, Amtsvorsteher Emil Marotz und Standesbeamter Paul Zülow. Die polizeilichen Aufgaben versah Oberlandjäger Gauger aus Redlin.

Am 3. März 1945 wurde Rostin von sowjetischen Truppen besetzt. Die Vertreibung der ansässigen Bevölkerung begann im Sommer 1945. Heute gehört der Ort unter der Namen Rościno zur polnischen Landgemeinde Białogard.

Kirche

Rostin war bis 1945 in das Kirchspiel der Marienkirchengemeinde Belgard integriert und gehörte damit zum Kirchenkreis Belgard in der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Letzte deutsche Geistliche waren Pfarrer Gerhard Schlecht, der 1945 in den letzten Kriegsmonaten fiel, und Superintendent Johannes Zitzke, der noch bis 1947 seinen Dienst an deutschen Gemeindegliedern wahrnehmen durfte.

Heute ist Rościno Teil der Parafia Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.

Schule

Die einklassige Volksschule des Dorfes wurde zuletzt von Lehrer Otto Schwolow geleitet.

Literatur

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. hrsg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989
  • Walter, Louis: Unterwasserkraftwerk in der Persante bei Rostin/Pommern. In: Die Bautechnik. Fachschrift für das gesamte Bauingenieurwesen, Heft 15, Berlin 1937
  • Urtel, Jürgen: Rostin das erste Unterwasserkraftwerk der Welt. In: Die Pommersche Zeitung, Nr. 22, 1972

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